Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 14.11.2024 - 00:00
Just Eat Takeaway hat sein US-Geschäft abgestossen. Wie der Essens-Lieferdienst mitteilte, verkauft er Grubhub an das Startup Wonder des ehemaligen Walmart-Managers Marc Lore für netto 50 Millionen US-Dollar. Laut Lieferando-Mutterkonzern wird Grubhub an Wonder mit 500 Millionen Dollar an Anleihen transferiert. Der Unternehmenswert (enterprise value) wurde auf 650 Millionen Dollar beziffert. Die Just-Eat-Aktie steigt am Mittwochvormittag um 20 Prozent. Just Eat hat schon seit 2021 erwogen, Grubhub zu verkaufen. Nach einem Boom zu Beginn der Pandemie hatte Grubhub einen deutlichen Rückgang bei den Bestellungen verzeichnet. Der Verkauf sei eine Chance, Barmittelgenerierung und Wachstum zu beschleunigen, sagte CEO Jitse Groen.
Der schweizerische Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte mit leichten Abgaben gezeigt. Anleger blieben weiter vorsichtig, hiess es. Der SMI reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 11.704 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 18,85 (zuvor: 21,39) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten gewann die Swisscom-Aktie 0,1 Prozent. Das Unternehmen hat eine wichtige regulatorische Hürde für die Übernahme des italienischen Vodafone-Geschäfts genommen. Wie der Konzern mitteilte, hat die italienische Telekommunikationsbehörde den Deal genehmigt. Sie habe keine Wettbewerbsbedenken. Die italienische Regierung, die Schweizer Wettbewerbsaufsicht und die EU-Kommission hatten bereits grünes Licht gegeben. Es fehlen nun noch zwei Genehmigungen, unter anderem jene der italienischen Wettbewerbsaufsicht. Diese prüft den gut 8 Milliarden Euro schweren Deal derzeit vertieft. Der Rückversicherer Swiss Re (+0,1%) gibt am Donnerstag die detaillierten Ergebnisse zu den ersten neun Monaten bzw. zum dritten Quartal 2024 bekannt. Nach der Gewinnwarnung von vergangener Woche ist hier jedoch mit keiner Überraschung mehr zu rechnen. Swiss Life wird am Donnerstag einen Zwischenbericht für das dritte Quartal bekannt geben. Die Titel gewannen im Vorfeld 1,5 Prozent.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch mit leichten Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 19.003 Punkte und schloss damit ganz knapp über der Marke von 19.000, der Euro-Stoxx-50 gab 0,1 Prozent auf 4.740 nach. RWE ging es um 6,1 Prozent nach oben. Die Geschäftszahlen zu den ersten neun Monaten lagen leicht über den Schätzungen. RWE ist zuversichtlich, im Geschäftsjahr die Mitte der Prognosespannen zu treffen. Dazu feierte der Markt, dass der Versorger ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt hat. Die Allianz-Aktie rückte nach besseren Geschäftszahlen um 0,6 Prozent vor. Die Schaden-Kosten-Quote ist im dritten Quartal noch stärker zurückgegangen als erwartet und die Gewinnkennziffern hatten die Erwartungen geschlagen. Das operative Ergebnis sah Allianz nun in der oberen Hälfte der bisherigen Prognosespanne. Für Renk ging es nach Zahlenausweis um 2,8 Prozent nach unten. Das operative Ergebnis hat laut JP Morgan über den niedrigen Erwartungen gelegen. Um die Jahresprognose beim bereinigten EBIT zu erreichen, habe Renk im Schlussquartal aber noch viel zu tun. Bei Bayer setzte sich die Baisse fort. Nach dem Kurseinbruch vom Vortag fielen die Aktien weitere 3,5 Prozent zurück.
USA
Wenig verändert hat sich die Wall Street zur Wochenmitte gezeigt. Teilnehmer sprachen von einer Fortsetzung der Konsolidierung. Bereits am Vortag war es zu Gewinnmitnahmen gekommen. Der Schwung durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten scheint etwas nachzulassen. Auch die mit Spannung erwarteten Inflationsdaten aus den USA lieferten keinen Impuls - zumindest am Aktienmarkt. Die Verbraucherpreise sind exakt wie erwartet ausgefallen, eine befürchtete negative Überraschung bei der Teuerung ist damit ausgeblieben. Zwar ist die Jahresteuerung oberhalb des Fed-Ziels ausgefallen, dies war aber so prognostiziert worden. Im Handel verfestigte sich die Annahme einer weiteren Zinssenkung durch die US-Notenbank im Dezember, nachdem es hier im Vorfeld Zweifel gegeben hatte. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 43.958 Punkte. Der S&P-500 zeigte sich kaum verändert und der Nasdaq-Composite verlor 0,3 Prozent. Dabei wurden an der Nyse 1.213 (Dienstag: 575) Kursgewinner gezählt, denen 1.582 (2.227) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 64 (52) Titel. Die Tesla-Aktie gewann 0,5 Prozent. Der künftige US-Präsident hat CEO und Unternehmensgründer Elon Musk zum Chef der Regierungsbehörde zur Kürzung von Staatsausgaben ernannt - zusammen mit dem Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy. Anleger erhoffen sich offenbar Vorteile für den E-Autobauer durch die Regierungsnähe von Musk. Rivian Automotive machten einen Satz um 13,7 Prozent nach oben. Volkswagen stellt dem US-Elektroautohersteller mehr Geld in Aussicht als zunächst geplant. Die Summe könnte insgesamt bei rund 5,8 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2027 liegen. Im Juni hatte VW noch einen Betrag von etwa 5 Milliarden Dollar genannt.
Asien
An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während auf den chinesischen Börsen nach wie vor die Unzufriedenheit mit den bisherigen Massnahmen Pekings zur Stützung der heimischen Wirtschaft und die Sorge um eine mögliche Verschlechterung der Handelsbeziehungen mit den USA lasten, lindert in Tokio der schwächere Yen den Verkaufsdruck.
Obligationen
Mit der Spekulation auf eine weitere Zinssenkung 2024 gerieten die Renditen am US-Anleihemarkt zur Wochenmitte kurzzeitig etwas unter Druck, erholten sich im Anschluss aber wieder. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 1,0 Basispunkte auf 4,45 Prozent. Der Zinsterminmarkt preist eine Leitzinsreduzierung um 25 Basispunkte im Dezember nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 nach zuvor unter 60 Prozent ein.
Analyse
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