Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 19.11.2024 - 00:00
Der Hörgerätehersteller Sonova hat sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 stabilisiert. Allerdings litt die Profitabilität unter vorübergehend höheren Kosten. Im zweiten Halbjahr sollen nun neue Produkte für Schwung sorgen. Konkret steigerte das für seine Marke Phonak bekannte Unternehmen aus dem zürcherischen Stäfa den Umsatz im ersten Halbjahr 2024/25 (per Ende September) um 4,6 Prozent auf 1,83 Milliarden Franken, wie Sonova am Dienstag mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITA) ging hingegen um 7,1 Prozent auf 325,2 Millionen zurück (-3,7% in Lokalwährungen). Die entsprechende Marge fiel auf 17,7 Prozent zurück (VJ 20,0%). Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 211,7 Millionen Franken (VJ 249,6 Mio). Dass die Profitabilität etwas unter Druck geraten würde, hatte sich bereits abgezeichnet. Denn das Unternehmen hatte hohe Marketingaufwendungen und Produkteinführungskosten für die neue Hörgeräteplattform zu tragen. Hinzu kamen zusätzliche Kosten für Massnahmen zur Optimierung der Betriebsstrukturen, unter anderem für den Aufbau einer neuen Fabrik in Mexiko. Sonova hat kürzlich in den USA einen neuen Vertrag mit dem Grosshändler Costco unterzeichnet. Dies ist von grosser Bedeutung, da laut Analysten rund 15 Prozent der Hörgeräte im Land über diese Ladenkette verkauft werden.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Montag wenig verändert beendet. Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.640 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Swisscom Aktien. Umgesetzt wurden 16,86 (zuvor: 19,88) Millionen Aktien. Gut gefragt waren Nestlé. Die Aktie des Index-Schwergewichts gewann 0,9 Prozent. Der Lebensmittelkonzern hält am Dienstag seinen Kapitalmarkttag ab. Die Titel der beiden Pharmariesen verzeichneten indessen Abgaben. Novartis büssten 0,5 Prozent ein, Roche 0,9 Prozent. Auch Versicherungswerte liefen gut. Für Swiss Re ging es um 2,2 Prozent nach oben, Zurich Insurance und Swiss Life gewannen jeweils 0,7 Prozent. Verkauft wurden indessen eher zyklische Werte. So gaben ABB 1,1 Prozent nach. Sika verloren 0,6 Prozent und Geberit 0,5 Prozent. Sunrise gaben um 3,1 Prozent nach. Der Telekomkonzern war zu Wochenschluss nach der Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global an die Börse zurückgekehrt.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist mit kleinen Abgaben in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 19.189 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 4.786. Im deutschen Rüstungssektor gewannen Rheinmetall vor dem Kapitalmarkttag am Dienstag 1,2 Prozent. Hensoldt stiegen um 2,1 und Renk um 5 Prozent. Commerzbank legten 2,5 Prozent zu. Der Aktienkurs könnte im Fall einer Fusion mit Unicredit (-0,5%) nach Meinung von Keefe, Bruyette & Woods um 35 Prozent steigen, sollte ein Deal aber ausfallen, auch 20 Prozent verlieren. In der zweiten Reihe erholten sich Thyssenkrupp um 1,8 Prozent. Der Konzern will die Marine-Sparte an die Börse bringen.Delivery Hero hat Details zu dem geplanten Börsengang von Talabat bekannt gegeben. Die Preisspanne für die Talabar-Papiere wurden auf 1,50 bis 1,60 Dirham festgelegt. Innerhalb der Bezugsfrist, die am 19. November 2024 beginnen wird, und planmässig am 28. November 2024 enden soll, werden Investoren rund 3,5 Milliarden Aktien angeboten. Abhängig vom endgültigen Angebotspreis werde der Bruttoerlös zwischen 5,2 bis 5,6 Milliarden Dirham liegen, also etwa 1,4 bis 1,5 Milliarden Dollar. Delivery Hero verloren 4 Prozent - die Aktionäre dürften auf eine etwas ambitioniertere Bewertung gehofft haben. Mit Abschlägen von 2,1 Prozent auf 10,90 Euro reagierten Grifols auf ein angebliches Übernahmeangebot von rund 7 Milliarden Euro für den spanischen Blutplasmaspezialisten. Wie El Confidencial schreibt, plane Brookfield ein Angebot von 10,50 Euro pro Grifols-Aktie.
USA
Die US-Börsen haben nach den teilweise kräftigen Verlusten am Freitag zu Wochenbeginn uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 43.390 Punkte. Für den S&P-500 ging es indessen um 0,4 Prozent nach oben, während der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent zulegte. Dabei gab es insgesamt 1.611 (Freitag: 998) Kursgewinner und 1.191 (1.800) -verlierer. Unverändert schlossen 58 (59) Titel. Tesla rückten um 5,6 Prozent vor. Ein Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump will einen föderalen Rahmen für selbstfahrende Fahrzeuge schaffen, wie Bloomberg berichtete. Super Micro Computer will derweil einen Plan vorlegen, der es ermöglichen soll, dass die Aktie weiter an der Nasdaq gehandelt werden kann. Die Aktie machte einen Kurssprung um 15,9 Prozent. Nvidia gaben 1,3 Prozent nach. Der Chiphersteller für künstliche Intelligenz wird am Mittwoch nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. Spannend wird dabei unter anderem, wie schnell das Unternehmen den Verkauf seiner Blackwell-KI-Chips hochfahren kann. Warner Bros. Discovery hat sich laut dem Wall Street Journal mit der US-Basketball-Profiliga (NBA) darauf geeinigt, dass beide Seiten mindestens für das nächste Jahrzehnt im Geschäft bleiben werden. Die Aktie stieg um 2,7 Prozent. Lifeway Foods zogen mit einem auf 27 Dollar je Aktie erhöhten Übernahmeangebot von Danone um 3,7 Prozent auf 24,43 Dollar an.
Asien
An den Börsenplätzen in Ostasien und insbesondere in Australien herrscht heute überwiegend positive Stimmung. Der S&P/ASX-200-Index in Sydney macht einen Satz um 1,6 Prozent nach oben und ist damit der Tagessieger. In Tokio kann sich der Nikkei-225 von seinem Rücksetzer am Vortag erholen. Er steigt um 0,8 Prozent auf 38.532 Punkte. Nach der durch Samsungs Electronics ausgelösten Rally geht es für den Kospi in Seoul um 0,3 Prozent weiter nach oben. Samsung geben allerdings nach der Rally der beiden Vortage, ausgelöst von einem umfassenden Aktienrückkaufprogramm, um 1 Prozent nach. Auch in Hongkong steigt das Marktbarometer um 0,4 Prozent leicht, während Schanghai um 0,4 Prozent nachgibt.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt gab die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zu Wochenbeginn um 2 Basispunkte (0,02 Prozentpunkte) auf 4,422% nach, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,31% sank. Am Markt wird nun eine weitere Zinssenkung der Fed im Dezember nur noch mit 58-prozentiger Wahrscheinlichkeit eingepreist.
Analyse
UBS hebt Ziel Swiss Re auf 150 (136) CHF/Buy - Händler
Jefferies hebt Geberit-Ziel auf 393 (355) CHF - Underperform
Kursziel Zurich Insurance: Barclays erhöht auf 565 (540) CHF - Overweight
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