Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Thu, 06.02.2025 - 00:00
Qualcomm hat bei Umsatz und Gewinn für das erste Geschäftsquartal die Prognosen der Analysten übertroffen. Der Konzern begründete dies mit gestiegenen Chip-Verkäufen für den Handy- und Auto-Sektor. Der Konzern liefert Chips an Handyhersteller weltweit, darunter Samsung und Apple. Der Umsatz im Bereich Handys stieg im Quartal um 13 Prozent - ein deutlicher Anstieg in einer Zeit, in der Analysten eine Verlangsamung des Gesamtmarktes prognostizieren. Die International Data Corporation schätzt, dass die Handy-Lieferungen im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent gestiegen sind und dieses Jahr voraussichtlich zurückgehen werden. Qualcomm vermeldete für das erste Quartal einen Anstieg beim Gewinn pro Aktie um 24 Prozent auf 3,41 Dollar, verglichen mit der Factset-Konsensschätzung von 2,96 Dollar. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent und erreichte 11,67 Milliarden Dollar, was klar über den Erwartungen der Analysten von 10,91 Milliarden Dollar liegt. Für das zweite Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 10,3 Milliarden und 11,2 Milliarden Dollar, was in der Mitte einem Anstieg von 15 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Die Schätzung der Analysten liegt hier lediglich bei 10,3 Milliarden Dollar. Die Qualcomm-Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel dennoch 3,4 Prozent.
Der schweizerische Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte mit einem Plus gezeigt und damit die Abgaben vom Vortag wieder aufgeholt. Angetrieben wurde der Markt dabei von den Aufschlägen bei den Pharmawerten Novartis (+3,1%) und Roche (+1,9%). Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf die Ergebnisse von Novo Nordisk und GSK. Bei Novo Nordisk wurden die Geschäftszahlen als stark bewertet, bei GSK der Ausblick. Der SMI verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 12.579 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 22,21 (zuvor: 28,34) Millionen Aktien. Ebenfalls mit Aufschlägen zeigten sich die Aktien aus dem Versicherungssektor. Hier ging es für die Papiere von Zurich Insurance um 0,3 Prozent nach oben, Swiss Life gewannen 1,1 Prozent und Swiss Re rückten um 0,7 Prozent vor. Schlusslicht im SMI waren dagegen die Titel von Swatch mit einem Minus von 2,2 Prozent. Die Aktien der UBS standen erneut unter Druck und verloren weitere 1,5 Prozent nach den Ergebnissen für das vierte Quartal am Vortag. Der Bankenriese profitierte im Berichtszeitraum zwar von einem deutlichen Wachstum der Investmentbank sowie der Vermögensverwaltung und verdiente mehr als erwartet. Dazu steigt die Dividende und die Bank kündigte für 2025 weitere Aktienrückkäufe an.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Mittwoch wenig verändert. Nachdem der DAX lange Zeit des Tages knapp behauptet notiert hat, beendete er den Tag 0,4 Prozent höher bei 21.586 Punkten, der Euro-Stoxx-50 ging mit 5.271 Zählern 0,1 Prozent höher aus dem Handel. Das Damoklesschwert möglicher US-Zölle auf Importe und im Besonderen auf Einfuhren aus Europa bremste die Risikobereitschaft der Anleger etwas aus. Während die US-Zölle gegenüber Kanada und Mexiko zunächst für einen Monat ausgesetzt wurden, traten die zusätzliche Zölle in Höhe von 10 Prozent gegenüber China in Kraft. Die Ungewissheit bezüglich der Zölle dürfte die Hürde für Zinssenkungen der Fed erhöhen, hier rechnen die Marktstrategen von Morgan Stanley nun vorläufig mit nur einer Zinssenkung in diesem Jahr im Juni. Weitere starke Geschäftszahlen stützen die Stimmung in der Bankenbranche. So übertraf die spanische Santander (+8,3%) die Gewinnerwartungen deutlich um etwa 10 Prozent und plant nun grosse Aktienrückkäufe. Auch die schwedische Handelsbanken (+1,6%) hat die Gewinnschätzungen übertroffen und legt ebenfalls ein Aktienrückkaufprogramm auf. Credit Agricole (+0,8%) hat ein Rekordquartal hinter sich, die Dividende steigt nun auf 1,10 Euro, die Dividendenrendite auf 7,6 Prozent. Die grösste Anteilseignerin von Credit Agricole, SAS Rue La Boetie, beabsichtigt zudem, ihre Beteiligung an der französischen Bank in diesem Jahr zu erhöhen, aber nicht über einen Anteil von 65 Prozent hinaus. Der Index der Pharmaaktien stieg um 2,2 Prozent.
USA
Mit Aufschlägen hat die Wall Street am Mittwoch den Handel beendet und damit die Erholung vom Vortag fortgesetzt. Allerdings wollten Teilnehmer die Aufwärtsbewegung nicht überbewerten, denn übergeordnet dominierte weiterhin die Furcht vor einer Eskalation des Handelskonflikts der USA mit China. Nachdem die USA Strafzölle von 10 Prozent auf Importe aus China verhängt hatten, reagierte Peking am Dienstag mit Strafzöllen von 15 Prozent auf die Einfuhr bestimmter Rohstoffe und Waren aus den USA. Die chinesische Reaktion wurde jedoch von Beobachtern als insgesamt moderat bezeichnet. Anleger warten nun gespannt auf Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Gegenpart Xi Jinping, für die es allerdings noch keinen Termin gibt. Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 44.873 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,2 Prozent nach oben. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.908 (Dienstag: 1.936) Kursgewinner, 902 (810) -verlierer und 35 (91) unveränderte Aktien. Die Aktien von Alphabet verloren 7,3 Prozent, nachdem das Umsatzwachstum der Google-Mutter enttäuscht hat. Der Chiphersteller AMD (-6,3%) hat zwar den Umsatz seiner Datenzentren kräftig gesteigert, die hohen Erwartungen der Analysten aber verfehlt. Die Restaurantkette Chipotle Mexican Grill (-2,6%) hat ihre Umsatzprognose gesenkt. Anleger fürchten zudem, dass die von Präsident Trump angedrohten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada die Kosten des Unternehmens in die Höhe treiben könnten.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Donnerstag mit Aufschlägen. In Tokio legt der Nikkei-Index um 0,5 Prozent zu auf 39,019 Punkte. Für Bewegung sorgen vorgelegte Geschäftszahlen. So steigt die Aktie von Nomura um 5,2 Prozent, nachdem sich der Nettogewinn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mehr als verdoppelt hat. Und Renesas Electronics machen nach Vorlage von Viertquartalszahlen sogar einen Sprung um 13,8 Prozent nach oben.
Obligationen
Im Sog des schwächeren Dollar fielen auch die US-Anleiherenditen deutlich. Staatsanleihen waren indessen als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten gesucht. Die zehnjährige Rendite fiel zum ersten Mal seit dem 18. Dezember unter 4,5 Prozent, da relativ schwache Wirtschaftsindikatoren wieder in den Vordergrund rückten und die Inflationsängste nachliessen.
Analyse
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