Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Tue, 11.02.2025 - 00:00
Der Warenprüfkonzern SGS hat im Jahr 2024 mehr Umsatz erzielt und die Profitabilität gesteigert. Damit sieht sich das Unternehmen bei der Umsetzung seiner Strategie bis 2027 auf Kurs. Die Dividende bleibt trotz höherem Gewinn auf Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 6,79 Milliarden Franken, wie der Genfer Konzern am Dienstag mitteilte. Organisch, also bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte, wuchs der Umsatz um 7,5 Prozent. Alle Divisionen und Regionen hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es in der Mitteilung. Das organische Wachstum lag zwar unter dem Vorjahreswert von 8,1 Prozent, aber weiterhin über dem mittelfristigen Zielkorridor von 5 bis 7 Prozent. Zudem gelang es SGS, profitabler zu werden. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 7,1 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken. Die entsprechende Marge stieg auf 15,3 von 14,2 Prozent. Es blieb ein um 5,1 Prozent höherer Reingewinn von 581 Millionen Franken pro Aktie entspreche dies einem Gewinn von 3,10 Franken nach 3,00 Franken im Vorjahr. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen wie im Vorjahr 3,20 Franken pro Aktie erhalten. SGS erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum und eine Verbesserung der Profitabilität innerhalb des Zielkorridors bis 2027. Der Umsatz soll demnach organisch um 5 bis 7 Prozent steigen. Akquisitionen sollen zusätzlich 1 bis 2 Prozent zum Wachstum beitragen. Gleichzeitig will der Warenprüfkonzern weiter profitabler werden. So gilt weiterhin: Die operative Marge soll sich bis 2027 gegenüber 2023 um mindestens 1,5 Prozentpunkte verbessern.
Der schweizerische Aktienmarkt hat am Montag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 12.628 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 16,46 (zuvor: 19,56) Millionen Aktien. Im Pharmasektor legten Roche (+0,6%) und Novartis (+0,1%) leicht zu, womit auch Anleger in der Schweiz auf die Zollandrohungen relativ gelassen regierten. Sandoz gewannen gar 1,1 Prozent. Laut Vontobel fällt die Nachfrage nach einigen Luxusmarken trotz Branchenproblemen weiterhin stark aus, europäische Luxusunternehmen könnten potenzielle US-Zölle mit Preiserhöhungen begegnen. Richemont schlossen 0,5 Prozent fester, Swatch verloren allerdings nach einem negativen Kommentar von Berenberg 0,6 Prozent. Vor der Veröffentlichung ihres Zahlenausweises legten die Titel des Warenprüfkonzerns SGS um 2,3 Prozent zu. Adecco (-0,5%) wurden von der Deutschen Bank abgestuft. Citi senkte die Aktie von Julius Bär, der Kurs stagnierte.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 21.912 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,6 Prozent fester bei 5.358. Gold blieb in Rekordlaune kletterte auf 2.930 Dollar je Feinunze und steht damit kurz vor der 3.000er-Marke. Europäische Stahl- und Rohstoffaktien reagierten entspannt auf die angekündigten neuen US-Strafzölle. Für Klöckner und Arcelor ging es zwar 1,5 Prozent bzw 0,6 Prozent nach unten, Salzgitter schlossen aber unverändert und die Aktie von Thyssenkrupp ging sogar 1 Prozent fester aus dem Handel. Diese Woche legen über 10 Prozent der Unternehmen aus dem Stoxx-600 ihre Quartalszahlen zum Schlussquartal 2024 vor. Nach dem Einstieg des aktivistischen Hedgefonds Elliott Management legte die Aktie von BP um 7,4 Prozent zu. Nachdem die Titel sich schwächer als der Sektor entwickelten, wurde damit zumindest ein Teil aufgeholt. Die Analysten von RBC Capital Markets verwiesen auf Presseberichte vom Wochenende, wonach der Hedgefonds Elliott bereits einen signifikanten Anteil an dem britischen Ölriesen aufgebaut haben soll. Für Ölaktien ging es im Schnitt um 1,5 Prozent nach oben. Merck gingen 3,7 Prozent tiefer aus dem Handel. Hintergrund war ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Danach soll der Pharmakonzern ein Auge auf den US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics geworfen haben. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte ein Deal in den kommenden Wochen unterzeichnet werden. Springworks Therapeutics machten einen Sprung von mehr als 30 Prozent.
USA
Die US-Börsen haben sich am Montag trotz weiterer Zollankündigungen durch US-Präsident Donald Trump wacker geschlagen und einen Teil ihrer Verluste vom Freitag wieder wettgemacht. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 44.470 Punkte, S&P-500 und der Nasdaq-Composite legten um 0,7 bzw. 1,0 Prozent zu. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.664 (Freitag: 754) Kursgewinner, 1.119 (2.034) -verlierer und 64 (58) unveränderte Aktien. Unter den grösseren US-Unternehmen hatte McDonald's Geschäftszahlen vorgelegt, die zwar die Erwartungen von Analysten verfehlten, aber beim flächenbereinigten Wachstum Stärke bewiesen, wie Marktteilnehmer sagten. Die Aktie rückte um 4,8 Prozent vor. Charles Schwab verloren 2,4 Prozent, die Toronto-Dominion Bank (+3,6%) will bei dem Wertpapierhandelshaus aussteigen. ON Semiconductor gaben 8,2 Prozent ab, der Halbleiterkonzern verschreckte mit schwachen Geschäftszahlen und einem ebenso enttäuschenden Ausblick. Semtech stürzten um 31 Prozent ab, das Halbleiterunternehmen lieferte ebenfalls einen schwachen Ausblick. Übernahmeinteresse der deutschen Merck KGaA katapultierten Springworks Therapeutics um 34,1 Prozent nach oben. Rockwell Automation gewannen 12,6 Prozent, nachdem der Hersteller von Automatisierungslösungen die Gewinnvoraussagen des Marktes geschlagen hatte.
Bedenken wegen der protektionistischen Handelspolitik der US-Regierung liessen Anleger erneut zum Gold greifen, das als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,6 Prozent auf Rekordhoch.
Asien
Uneinheitlich geht es am Dienstag an den Börsen in Ostasien zu. Nach den Gewinnen zum Wochenauftakt ist die Tendenz in Hongkong (-0,4%) und Schanghai (-0,1%) etwas leichter. In Seoul geht es für den Kospi dagegen um 0,8 Prozent deutlicher nach oben. Unter den Einzelwerten verteuern sich in Seoul Hanwha Aerospace um über 16 Prozent. Der Hersteller von Haubitzen und Flugzeugtriebwerken hat starke Geschäftszahlen präsentiert. Der Kurs des Schiffbau-Schwesterunternehmens Hanwha Ocean steigt um gut 9 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um fast einen Basispunkte auf 4,5 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,29% fiel. Staatsanleihen waren zunächst wegen des gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses leicht gesucht, dann drehten die Rentennotierungen jedoch ins Minus - die Renditen leicht ins Plus.
Analyse
Bernstein erhöht Roche-Ziel auf 345 (340) CHF/Outperform - Händler
Citi senkt Ziel Julius Bär auf Neutral (Buy) - Ziel 60 (67) CHF
Berenberg senkt Swatch-Ziel auf 150 (160) CHF - Sell
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