Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 17.02.2025 - 00:00
Der Vorstand von OpenAI hat das Übernahmeangebot von Elon Musk in Höhe von 97,4 Milliarden US-Dollar abgelehnt. Die Offerte sei "nicht im besten Interesse" der Mission des Unternehmens, heisst es in einem an den Anwalt von Musk übermittelten Brief. In dem Schreiben erklärte OpenAI-Chairman Bret Taylor, dass das Unternehmen nicht zum Verkauf stehe und der Vorstand einstimmig das Vorhaben von Musk zurückgewiesen habe. Am vergangenen Montag hatte Musk und ein Konsortium von Investoren dem Vorstand von OpenAI ein unaufgefordertes Angebot zum Erwerb der Vermögenswerte der gemeinnützigen Organisation, die OpenAI kontrolliert, vorgelegt. Musk erklärte später diese Woche, dass er das Gebot für die gemeinnützige Organisation, die OpenAI kontrolliert, zurückziehen würde, wenn dessen Board die Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen stoppt. Der Vorstand von OpenAI erklärte in seinem Schreiben nun, dass Musks Bereitschaft, das Angebot fallen zu lassen, wenn seine Bedingungen erfüllt seien, zeige, dass das "Angebot" in Wirklichkeit gar kein Angebot sei.
Kräftigere Kursverluste bei Schwergewichten haben am Freitag an der Schweizer Börse für eine schwache Gesamttendenz gesorgt. Der SMI 0,8 Prozent auf 12.840 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und 5 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 22,80 (Donnerstag: 23,98) Millionen Aktien. Schlusslicht waren Novartis mit einem Minus von 2,5 Prozent, ohne dass es fundamental Neues von dem Pharmariesen gab. Auch die Aktie des Wettbewerbers Roche gehörte mit einem Minus von 1,1 Prozent zu den grösseren Verlierern im SMI. Für das dritte Schwergewicht im Leitindex, Nestle, ging es um 1,4 Prozent südwärts. Hier dürften Gewinnmitnahmen hinter dem Minus stehen, denn am Vortag war der Kurs nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen noch um über 6 Prozent gestiegen. Höhere Kursziele für die Aktie kamen gegen die Neigung, Gewinne mitzunehmen, nicht an. Mit Swisscom (-2,0%) schnitt eine weitere als defensiv geltende Aktie ebenfalls schwach ab. Tagessieger waren Givaudan mit einem Plus von 2,9 Prozent gefolgt von Logitech (+2,0%).. In der zweiten Reihe schossen Vetropack um fast 11 Prozent nach oben, nachdem Berenberg die Aktie auf "Buy" von "Hold" erhöht hatte.
Europa
Leichte Gewinnmitnahmen haben das Bild an den europäischen Aktienmärkten zum Wochenausklang geprägt. Nach der jüngsten Rally nahmen Anleger ein paar Gewinne mit. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 22.513 Punkte, nachdem er am Vortag bei 22.625 Punkten erneut ein Rekordhoch markiert hatte - das 16. seit Jahresbeginn. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,1 Prozent auf 5.493 Punkte nach. Er schnitt etwas besser ab, weil er gestützt wurde von festen Aktien aus dem Luxusgütersektor nach überzeugenden Geschäftszahlen von Hermes. Vor allem sorgten aber Analysten für Käufe, angeführt von HSBC mit einem Ziel von 1.000 Euro für die Rheinmetall-Aktie nach zuvor 700 Euro. Die Bank of America ruft nun immerhin 900 Euro auf. Rheinmetall machten einen Satz um 7,9 Prozent auf 817 Euro. Hensoldt erhielten durch einen neuen Vertrag über 350 Millionen Euro zusätzlichen Auftrieb. Der Kurs legte um 11,9 Prozent zu. In Mailand verteuerten sich Leonardo um 3,6 Prozent, in Paris gewannen Thales 1,5 Prozent. Unter den weiteren Einzelwerten ging es in für Fresenius Medical Care nach einem enttäuschenden Ausblick von US-Wettbewerber Davita um 5,2 Prozent nach unten. hatte. Die Aktien von United Internet (-9%) und deren Tochter 1&1 (-7,1%) gaben nach schwachen Geschäftszahlen deutlich nach. Natwest verloren in London 2 Prozent. Die fehlende Ankündigung eines Aktienrückkaufs könnte enttäuscht haben, urteilten die Analysten angesichts solider Geschäftszahlen.
USA
Nach den Vortagesaufschlägen ist es am Freitag an der Wall Street uneinheitlich zugegangen. Die Indizes verteidigten insgesamt aber die jüngsten Aufschläge, wobei der breite S&P-500 an seinem Rekordhoch von Mitte Januar kratzte. Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent niedriger mit 44.546 Punkten. Der S&P-500 bewegte sch kaum vom Fleck, die Nasdaq-Indizes verbesserten sich um 0,4 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.489 (Donnerstag: 2.147) Kursgewinner, 1.301 (646) -verlierer und 53 (54) unveränderte Aktien. Neue Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. Die US-Einzelhandelsumsätze gingen im Januar stärker zurück als geschätzt, für einen gewissen Ausgleich sorgte aber, dass die Vormonatsdaten nach oben revidiert wurden. Derweil stieg die Industrieproduktion stärker als prognostiziert. Nach weiteren Kursgewinnen zum Start gingen Intel 2,2 Prozent niedriger aus dem Handel. Der Kurs des Chipherstellers war an den vier vorangegangenen Handelstagen um 26 Prozent nach oben geschossen. Zum Wochenausklang wurden Gewinne mitgenommen. Applied Materials gaben 8,2 Prozent ab. Der Ausrüster der Halbleiterbranche hatte zwar gute Quartalszahlen berichtet, der Ausblick liess aber zu wünschen übrig.
Asien
Zu Wochenbeginn zeigen die Aktienkurse in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz. Die Vorgaben der Wall Street sind uneinheitlich. In Tokio liegt der Nikkei-225-Index 0,1 Prozent im Plus bei 39.198 Punkten. Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal 2024 real zwar stärker gestiegen als von Volkswirten im Konsens prognostiziert, doch hat der private Konsum nur geringfügig zugelegt.
Obligationen
Bewegung gab es erneut am US-Rentenmarkt. Nach dem kräftigen Anstieg der Renditen am vergangenen Mittwoch in Reaktion auf überraschend hoch ausgefallene US-Verbraucherpreise und eine Gegenbewegung am Vortag, fielen die Renditen dynamisch weiter. Teilnehmer verwiesen auf die schwach ausgefallenen Einzelhandelsumsätze, die tendenziell für Zinssenkungen sprächen. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe lag am Freitagabend bei 4,48%, die der zweijährigen Anleihe bei 4,27%.
Analyse
Deutsche Bank erhöht Schindler-Ziel auf 287 (273) CHF – Buy
Bank of America erhöht Rheinmetall-Ziel auf 900 (762) EUR/Buy – Händler
Citi erhöht BASF-Ziel auf 51 (46) EUR/Neutral – Händler
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