Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 25.02.2025 - 00:00
Apple (+0,7%) will in den nächsten vier Jahren mehr als 500 Milliarden Dollar in die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten in den USA investieren. Der Konzern kündigte an, im Rahmen dieser Bemühungen rund 20.000 Beschäftigte einzustellen und eine Fabrik in Houston zu bauen. Die neue Fabrik soll im Jahr 2026 eröffnet werden und Server produzieren, die das generative KI-System des Technologiekonzerns, Apple Intelligence, unterstützen. Zwar ist der Konzern mit Sitz im kalifornischen Cupertino immer noch weitgehend von Ostasien und insbesondere von China abhängig, setzt aber seit der Pandemie verstärkt auf Zulieferer, die in den USA produzieren. Die Ankündigungen von Apple kommen zu einer Zeit, in der das Silicon Valley eine konzertierte Kampagne gestartet hat, um sich der neuen Regierung im Weissen Haus anzunähern. Am Freitag erst hatte Präsident Trump Reportern mitgeteilt, dass er sich am Vortag mit Apple-Chef Cook getroffen habe und dass das Unternehmen "Hunderte Milliarden Dollar" in den USA investieren wolle. Nach der Ankündigung jetzt lobte Trump den Schritt von Apple auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social und schrieb: "Danke Tim Cook und Apple!!!"
Kaum verändert hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Montag beendet. Der SMI schloss 5 Punkte höher bei 12.953 Punkten. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 21,02 (zuvor: 32,83) Millionen Aktien. Unter den Einzelwerten brachen ABB um 4,7 Prozent ein. Nachrichten vom Unternehmen gab es nicht. In einem Kommentar der Analysten von RBC hiess es aber, der Konzern habe während einer Telefonkonferenz mit Sell-Side-Analysten berichtet, dass Microsoft einen Auftrag mit Bezug zu Datenzentren 30 bis 40 Tage pausiert habe. Neben ABB wurden auch andere Konjunkturzykliker wie Sika (-2,3%), Holcim (-1,3%) oder Geberit (-0,5%) verkauft. Nachrichtenlos unter Druck standen ferner Partners Group mit einem Minus von 3,8 Prozent. Unterstützung erhielt der SMI von Indexschwergewicht Nestlé, dessen Kurs um 3,1 Prozent stieg.
Europa
Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag positiv auf den Ausgang der Bundestagswahl reagiert. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 22.426 Punkte, im Tageshoch stand der Index sogar bei 22.515 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verlor dagegen 0,4 Prozent auf 5.454 Punkte. Eine "Grosse Koalition" aus CDU/CSU und SPD dürfte die nächste Bundesregierung bilden. Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway.Com wird übernommen. Just Eat haussierten mit plus 54,1 Prozent auf 19,15 Euro, Prosus gaben um 8,8 Prozent nach. Derweil ging es für Siemens Energy um 4 Prozent nach unten. Hier drückten Berichte über Investitionszurückhaltung von Microsoft in Datenzentren. Gesucht waren erneut Rüstungsaktien. Die Rheinmetall-Aktie gewann 6,4 Prozent, der Rüstungskonzern erwägt, die Fertigung an zwei deutschen Standorten auf Waffenproduktion umzustellen. Für Hensoldt ging es 4,6 Prozent nach oben. Thales zogen um 1,9 Prozent an. Eutelsat starteten mit Aufschlägen von 10 Prozent in die neue Woche. Der Satellitenbetreiber hat erfolgreich eine 5G-Verbindung über kommerzielle Low Earth Orbit (LEO) Satelliten hergestellt. Die neue Technologie könnte einen Alternative zu Starlink von Elon Musk darstellen. Für die Airbus-Aktie ging es 2,8 Prozent aufwärts.
USA
Uneinheitlich haben sich die US-Börsen zu Wochenbeginn gezeigt. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 43.461 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach unten, während der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent nachgab. Dabei wurden 1.323 (Freitag: 713) Kursgewinner gesehen, denen 1.466 (2.062) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 44 (74) Titel. Nach der Hochstufung auf "Buy" durch Jefferies führte die Nike-Aktie den Dow-Jones-Index mit einem Plus von 4,9 Prozent an. Für die Aktien des US-Essenslieferdienstes Doordash ging es um 2,1 Prozent nach unten. Sie profitierte damit nicht von der Konsolidierung im Sektor: Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway.com wird vom Tech-Investor Prosus übernommen. In dem Deal wird der Essens-Lieferdienst mit rund 4,1 Milliarden Euro bewertet. Die Kaffeehauskette Starbucks (+1,3%) streicht 1.100 Stellen für Support-Partner sowie mehrere hundert zusätzliche offene und unbesetzte Stellen, um die Struktur zu straffen. Nach Veröffentlichung von starken Zahlen zum vierten Quartal ging es für die A-Aktie von Berkshire Hathaway, der Holding von Investoren-Legende Warren Buffett, um 4 Prozent nach oben.
Asien
Leichter präsentieren sich die asiatischen Börsen am Dienstag. Am meisten tut sich in Tokio, wo am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Der Nikkei-225-Index rutscht um 1,3 Prozent ab auf 38.277 Punkte. In Seoul geht es um 0,4 Prozent nach unten. Hier dürfte zumindest etwas stützen, dass die Notenbank in Südkorea die Leitzinsen gesenkt hat. In Hongkong (-0,8%) uns Schanghai (-0,2%) liegen die Indizes zumindest weniger tief im Minus als zu Beginn des Handels. Bei den Einzelwerten geht es in Tokio für Mitsubishi Corp. um 8,8 und für Itochu um 6,8 Prozent nach oben. Treiber ist, dass laut Investorenlegende Warren Buffett dessen Beteiligungsunternehmen Berkshire Hathaway die Anteile an den beiden japanischen Handelshäusern wohl erhöhen wird.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt sinkt die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,40%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen ebenfalls 2 Basispunkte auf 4,18% verliert. Konjunktursorgen hätten dem als sicherer Hafen geltenden Anleihemarkt Zulauf verschafft, hiess es am Markt.
Analyse
Kursziel Nestlé: Goldman Sachs erhöht auf 93 (86) CHF - Buy
Kursziel Glencore: Barclays senkt auf 4,60 (4,85) GBP - Overweight
Kursziel Sika: Kepler Cheuvreux senkt auf 300 (315) CHF - Buy
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