Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 05.03.2025 - 00:00
Saudi-Arabiens staatlicher Ölkonzern Aramco stellte nach einem Rückgang des Nettogewinns im vergangenen Jahr für 2025 geringere Aktionärsrenditen in Aussicht. Die Saudi Arabian Oil Co. (Aramco) wies für 2024 einen Rückgang des Nettogewinns auf 106,2 Milliarden von 121,3 Milliarden Dollar im Jahr 2023 aus. Die Dividendenausschüttung kletterte unterdessen für das gesamte Jahr 2024 auf 124,25 Milliarden von 97,78 Milliarden Dollar. Der Staatskonzern geht jedoch davon aus, dass im Jahr 2025 nur noch Dividenden in Höhe von insgesamt 85,4 Milliarden Dollar ausgezahlt werden. Aramco deklarierte für das vierte Quartal eine Basisdividende in Höhe von 21,1 Milliarden Dollar, ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Geld wird voraussichtlich noch im ersten Quartal ausbezahlt. Ferner kündigte Aramco eine erfolgsabhängige Dividende in Höhe von 0,2 Milliarden Dollar an. Auch sie soll im ersten Quartal ausbezahlt werden. Der Nettogewinn für das vierte Quartal wurde von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen in Höhe von rund 1,7 Milliarden Dollar beeinträchtigt, entsprach aber dem Konsens der Analysten. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit für 2024 ging von 143,4 Milliarden auf 135,7 Milliarden Dollar zurück.
Nach dem Rekordhoch am Montag hat der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag schwach tendiert. Der Leitindex SMI des Schweizer Aktienmarkts zog sich dabei mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 13.001 Punkte noch vergleichsweise gut aus der Affäre. Er profitierte von seiner insgesamt defensiven Zusammenstellung angesichts schwer gewichteter Aktien von weniger konjunkturempfindlichen Unternehmen wie vor allem Nestle, Novartis und Roche. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und 4 -gewinner gegenüber, unverändert schlossen Swisscom, ein weiterer eher defensiver Wert. Umgesetzt wurden 32,82 (Montag: 23,4) Millionen Aktien. Nestle trotzten mit einem Plus von 1,3 Prozent dem Abwärtstrend, auch Novartis (+0,5%) und Roche (+0,5%) schlossen im Plus und bremsten die Abwärtsbewegung des SMI. Tagesverlierer waren Aktien aus dem Finanzbereich. UBS knickten um 7,2 Prozent ein, Partners Group um 6,2 Prozent. Kräftig nach unten um 5,0 Prozent ging es auch für Kühne + Nagel. Der Logistikriese erzielte im vierten Quartal zwar einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg. Das reichte aber nicht für ein verbessertes Ergebnis auf Jahressicht, so dass das Unternehmen deutlich weniger als im Vorjahr verdiente. Die Aktionäre bekommen das in Gestalt einer auf 8,25 von 1,00 Franken gesenkten Dividende zu spüren.
Europa
Nach der Rally am Vortag ist es an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag steil nach unten gegangen. Nach der Rüstungs-Hausse schickte die Zoll-Baisse den DAX um 3,5 Prozent auf 22,327 Punkte nach unten. Gegenüber dem Allzeithoch am Vortag bedeutete dies ein Minus von rund 1,000 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,9 Prozent auf 5,387 Punkte nach südwärts. Für zusätzlichen Druck sorgte, dass es an der Wall Street nach der scharfen Abwärtsbewegung vom Vortag zunächst nur wenig gebremst weiter nach unten ging, Besonders unter Druck standen Aktien von konjunkturempfindlichen Unternehmen und solchen, die direkt von den Zöllen betroffen sind. Dagegen zeigten sich Aktien von Nahrungsmittel- und Konsumgüterherstellern widerstandsfähig, ihre Stoxx-Subindizes gewannen 1,4 bzw. 1,2 Prozent. Im DAX schlugen sich defensive Werte wie Beiersdorf (+1,1%) und Henkel (+0,9%) gut, Der Stoxx-Subindex der Automobilwerte brach um 5,6 Prozent ein. Neben dem Zollthema drückte laut Marktteilnehmern ein nicht überzeugender Ausblick von Continental auf die Stimmung. Die Continental-Aktie brach um 11,6 Prozent ein, die Kurse der Wettbewerber Valeo und Forvia knickten zweistellig ein. Bei den Autowerten ging es beispielsweise für Renault und BMW um rund 5 Prozent abwärts.
USA
Die von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Zölle auf Warenimporte in die USA haben am Dienstag an der Wall Street weiter Sorgen vor einem globalen Handelskrieg geschürt. Nicht nur traten die Zölle gegen China, Kanada und Mexiko tatsächlich in Kraft, umgehend kündigten Kanada und China Gegenzölle an und Mexiko erwägt dies ebenfalls. Nach einem schwachen Start gingen die Indizes im Handelsverlauf zwar auf Erholungskurs, im ganz späten Geschäft gingen die Gewinne aber fast schlagartig wieder verloren. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 1,6 Prozent und mit 42.521 Punkten aus dem Tag. Der breitere S&P-500 gab um 1,2 Prozent nach. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes büssten 0,4 Prozent ein, nachdem sie zwischenzeitlich über 1 Prozent im Plus gelegen hatten. An der Nyse wurden nach ersten Angaben 768 (Montag: 793) Kursgewinner, 2.039 (1.995) -verlierer und 37 (46) unveränderte Titel gezählt. Stärker unter Abgabedruck standen Tesla mit einem Minus von 4,7 Prozent. Tesla montiert zwar alle seine Fahrzeuge für den heimischen Markt in den USA, einige Teile kommen aber aus Mexiko und Kanada. Auf den Kurs drückte auch, dass der Absatz von Tesla in China im Februar neuesten Daten zufolge eingebrochen ist. Die Entwicklung bei den Zöllen traf auch andere Werte der Branche: General Motors verloren 3,8, Ford Motor 2,4 und Stellantis 4,0 Prozent. Ebenfalls verkauft wurden mit Blick auf die preiserhöhenden Folgen der Zölle Aktien der Einzelhandelsbranche. Gap verloren 6,0, Urban Outfitters 3,7, Ralph Lauren 3,5, Macy's 3,9 oder Tapestry 3,3 Prozent.
Asien
Die asiatischen Börsen zeigen sich am Mittwoch mehrheitlich mit Aufschlägen. Damit folgen sie einmal mehr nicht mehr den US-Vorgaben. In Hongkong steigt der Leitindex HSI um 1,8 Prozent, der Schanghai-Composite legt um 0,2 Prozent zu. Dort stützt das ambitionierte Wachstumsziel, das Konjunkturhilfen impliziert. China hat sich für 2025 ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zum Ziel gesetzt. Premierminister Li Qiang gab dieses Ziel bei der Eröffnung der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses bekannt.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stieg die Zehnjahresrendite am Dienstag um 4 Basispunkte auf 4,22 Prozent, nachdem sie zunächst noch gesunken war. Am Markt werden als Folge der Zölle inflationstreibende Effekte befürchtet.
Analyse
Deutsche Bank senkt Bachem-Ziel auf 65 (71) CHF – Hold
UBS erhöht Ziel Standard Chartered auf 1.440 (1.255) p – Buy
JP Morgan erhöht Fresenius-Ziel auf 56,90 (41,90) EUR/Overweight – Händler
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