Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 12.03.2025 - 00:00
Das Medizinal-IT-Unternehmen Ascom hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Auch die Dividende wird in Folge zusammengestrichen. Dafür gibt es ein Aktienrückkaufprogramm. Unter dem Strich brach der Gewinn von Ascom um fast 80 Prozent auf 3,7 Millionen Franken ein. Überraschend kommt dies allerdings nicht: Schon Ende Januar hatte das Unternehmen Vorabzahlen kommuniziert und dabei einen Reingewinn zwischen 3 und 4 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um 29 Prozent auf 21,3 Millionen Franken zurück. Die entsprechende Marge sank daher auf 7,4 Prozent von 10,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Aufgrund des tieferen Umsatzes sowie höherer Investitionen etwa in die Forschung & Entwicklung und in den Bereich Marketing & Verkauf sei die Profitabilität unter Druck gewesen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Aufgrund des deutlichen Gewinnrückgangs schlägt der Verwaltungsrat nur noch eine Dividende von 10 Rappen je Anteilsschein vor. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 30 Rappen ausgeschüttet. Angesichts der soliden Finanzlage und der positiven Aussichten plant der Verwaltungsrat allerdings ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 10 Prozent des aktuellen Aktienkapitals. Das Programm soll im Mai starten.
Der SMI gab am Dienstag um 2,5 Prozent auf 12.692 Punkte nach. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und 2 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 26,53 (Montag: 28,41) Millionen Aktien. Grösster Verlierer war mit Novartis eines der Schwergewichte. Der Kurs gab um 5,6 Prozent nach. Zwar wurden Novartis ex Dividende gehandelt, der Kurs sank jedoch um 5,68 Franken, während die Dividende nur 3,50 Franken betrug. Mit Roche (-3,5%) und Nestlé (-2,1%) fanden sich weitere Schwergewichte unter den grössten Verlierern, die am Montag trotz der schwachen Börsen in Europa noch zugelegt hatten. Bei Kühne + Nagel (-3,5%) gingen fast alle Gewinne vom Vortag wieder verloren. Tagesgewinner waren ABB mit einem Plus von 1,3 Prozent. Der Technologiekonzern hatte eine Minderheitsbeteiligung am US-Unternehmen DG Matrix, einem Hersteller von Leistungselektronik mitgeteilt. Partners Group verloren 1,7 Prozent und landeten im Mittelfeld der SMI-Aktien. Das Finanzunternehmen schnitte 2024 laut den Analysten von Vontobel besser ab als erwartet. Dabei hätten höhere erfolgsabhängige Gebühren schwächer als prognostizierte Managementgebühren ausgeglichen. In der zweiten Reihe gewannen Galenica 0,9 Prozent, Der Gesundheitskonzern wuchs 2024 erneut stärker als der Pharmamarkt und will dies im laufenden Jahr erneut schaffen.
Europa
Die europäischen Aktienbörsen haben sich am Dienstag nicht mehr von der Schwäche der Wall Street abkoppeln können, was ihnen zuletzt phasenweise noch gelungen war. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 22.329 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,5 Prozent auf 5.310 Punkte. Der Stoxx-50 büsste sogar 2,0 Prozent ein, stark gedrückt von Aktien aus dem Reise- und Pharmasektor. Deren Subindizes gaben um bis zu 3,6 Prozent nach. Lufthansa verloren 5,3, Air France-KLM 9,3 und IAG 6,5 Prozent. Tui kamen um 4,9 und Accor um 4,2 Prozent zurück. Im DAX setzten sich die Gewinnmitnahmen bei den Zugpferden der jüngsten Hausse fort. SAP verloren 1,5 Prozent, Deutsche Telekom 3,1 Prozent und Deutsche Bank 1,2 Prozent. Dagegen stiegen Siemens Energy um 5 Prozent, getrieben von Terminmarkt-orientierten Käufen, nachdem der Kurs am Vortag stark abgesackt war. Klares Schlusslicht im DAX waren Henkel mit einem Minus von 10,4 Prozent. Zwar fielen die Schlüsselkennziffern des Konsumgüterproduzenten für 2024 gut aus, allerdings enttäuschte der Ausblick. Als überraschend positiv wurden die Zahlen von VW zum Gesamtjahr 2024 im Handel bezeichnet. Die Aktie gab um 1,1 Prozent nach.
USA
Nach dem Kursdebakel sind die Indizes an der Wall Street am Dienstag über einen Stabilisierungsversuch nicht hinausgekommen. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 41.433 Punkte aus dem Tag. Für den S&P-500 ging es um 0,8 Prozent nach unten, für die Nasdaq-Indizes um bis zu 0,3 Prozent. Oracle gaben um 3,1 Prozent nach. Das Unternehmen verfehlte in seinem dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn. Kohl's brachen um 24,1 Prozent ein. Der Einzelhändler hatte einen Umsatzrückgang von 9,4 Prozent berichtet, zugleich brach der Nettogewinn ein. Dick's Sporting sanken nach einem schwachen Ausblick um 5,7 Prozent. Nike gaben um 2,9 Prozent nach. Apple verloren weitere 3,0 Prozent. Grösster Verlierer im Dow waren Verizon mit einem Minus von 6,6 Prozent. Das Unternehmen erwartet, dass Brutto-Neuzugänge bei den Vertragskunden im ersten Quartal bestenfalls gleichbleiben wird. Unter Druck standen Aktien von Fluggesellschaften, nachdem sowohl Delta Air Lines als auch American Airlines ihre Ausblicke gesenkt hatten. Delta kamen um 7,3 Prozent zurück, American Airlines um 8,5 Prozent. Southwest Airlines stiegen derweil um über 8 Prozent. Das Unternehmen senkte ebenfalls seinen Ausblick, kündigte aber auch an, im Rahmen eines Plans zur Steigerung des Umsatzwachstums Gebühren für die Gepäckaufgabe zu verlangen.
Asien
An den ostasiatischen Aktienmärkten setzt sich am Mittwoch keine einheitliche Tendenz durch. Während sich der Kospi in Korea deutlich um 1,4 Prozent erholt und auch der Nikkei etwas freundlicher notiert, bröckeln die Kurse an den chinesischen Börsen ab. Schwach zeigen sich die Märkte in Australien und Neuseeland. Der indische Aktienmarkt, ebenfalls einer der schwächsten des bisherigen Börsenjahres, setzt nun zwar auf eine Leitzinssenkung im April. Trotzdem geht es am Mittwoch im Verlauf mit dem Sensex um weitere 0,2 Prozent nach unten. Grund sind die Sorgen um die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und ihren Handelspartnern, heisst es. Technologieaktien führen die Rückgänge an. Infosys verlieren 4,1 Prozent und HCL Technologies 3,0 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen am Dienstag um 7 Basispunkte auf 4,29 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 6 Basispunkte auf 3,96% kletterte. Am Vortag waren die Renditen mit den Sorgen um die Konjunktur und damit wieder gestiegenen Spekulationen über Zinssenkungen noch stark gefallen.
Analyse
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