Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 28.04.2025 - 00:00
Der britische Essens-Lieferdienst Deliveroo hat ein Übernahmeangebot von Doordash erhalten. Der US-Konkurrent biete 1,8 Milliarden Pfund Sterling für die ausstehenden Anteile, wie Deliveroo mitteilte. Das Unternehmen werde damit insgesamt mit 2,7 Milliarden Pfund bewertet. Sollte das offizielle Angebot diesen Bedingungen entsprechen, werde man den Aktionären die Annahme empfehlen, teilte Deliveroo weiter mit. Doordash hat nun bis zum 23. Mai Zeit, um ein offizielles Angebot vorzulegen. Deliveroo steht mit dem US-Unternehmen in Kontakt und hat Daten im Rahmen einer Due Diligence bereitgestellt. Die Deliveroo-Aktien stiegen am Freitag um 5 %, während die DoorDash-Aktien unverändert notierten.
Die gute Stimmung und erhöhte Risikobereitschaft am Schweizer Aktienmarkt wie auch an den europäischen Plätzen insgesamt hatte zum Wochenausklang angehalten. Für leichte Unterstützung dürften auch Aussagen von Notenbankchef Martin Schlegel gesorgt haben. Demnach ist die Nationalbank bereit, die Zinsen weiter zu senken und bei Bedarf Währungsinterventionen vorzunehmen. Der Franken gab darauf erneut leicht nach. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 11.942 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und 4 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen nur Swisscom. Umgesetzt wurden 19,84 (Donnerstag: 21,84) Millionen Aktien. Spitzenreiter waren ABB (+2,2%) vor Holcim (+1,7%) und Sika (+1,6%) und damit Aktien von konjunkturzyklischen Unternehmen. Beim Baustoffkonzern Holcim stützten Zahlen zum ersten Quartal. Am Ende im SMI rangierten Nestlé (-1,9%). Am Tag nach der Zahlenvorlage gab es diverse Kurszielsenkungen von Analysten. Deren Tenor ist, dass Nestle zwar auf dem richtigen Weg ist, aber noch einen langen Weg vor sich hat, um zu alter Stärke zurückzufinden. Schwach lagen auch Kühne + Nagel (-1,5%) im Markt. Damit ging ein Grossteil der Gewinne wieder verloren, die die
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Freitag mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 22.242 Punkte und markierte den höchsten Stand seit dem desaströsen Trump'schen Liberation Day am 2. April. Für den Euro-Stoxx-50 ging es ebenfalls um 0,8 Prozent auf 5.154 Punkte nach oben. Die Aktien von Merck KGaA stiegen um 1,2 Prozent. Das Unternehmen befindet sich in weit fortgeschrittenen Übernahmegesprächen mit Springworks Therapeutics. Das US-Biotechunternehmen ist ein Spezialist zur Therapie von seltenen Tumoren (Onkologie). Daneben setzte die Berichtssaison Akzente. Deutsche Telekom gaben um 4,8 Prozent nach und waren Tagesverlierer im DAX. Belastend wirkten die Zahlen der Tochter T-Mobile US. Saint-Gobain stiegen in Paris um 4,7 Prozent, nachdem das Unternehmen höhere Umsätze für das erste Quartal gemeldet, den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt und keine direkte Belastung durch Zolltarife signalisiert hatte. Vinci legten um 0,4 Prozent zu. Die Konzernerlöse lagen den RBC-Analysten zufolge insgesamt im Rahmen der Konsenserwartungen. Die Auftragsbücher im Baugeschäft wuchsen jedoch weiter, was positiv für den weiteren Ausblick gewertet wurde. So sei der Auftragsbestand auf 72 Milliarden Euro gegenüber 69,1 Milliarden Ende 2024 gestiegen. Chancen ergäben sich durch verstärkte Investitionen in Deutschland, während nur ein geringes US-Exposure bestehe.
USA
Nach der massiven Aufwärtsbewegung im Wochenverlauf ist es am Freitag an der Wall Street weiter nach oben gegangen. Zwar liess die Dynamik etwas nach, die Gewinne der Indizes konnten sich mit bis zu 1,3 Prozent aber trotzdem sehen lassen. Lediglich der nur 30 Aktien umfassende Dow-Jones-Index kam kaum vom Fleck, er machte kleine Verluste im Verlauf aber immerhin wett und stieg um 0,1 Prozent auf 40.113 Punkte. Auf Wochensicht legte der S&P-500 um 4,6 Prozent zu, obwohl er am Ostermontag stark nachgegeben hatte. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.338 (Donnerstag: 2.360) Kursgewinner und 1.422 (426) -verlierer. 49 (32) Titel schlossen unverändert. Am Aktienmarkt ging es für Alphabet um 1,7 Prozent nach oben. Die Google-Mutter verdiente im ersten Quartal dank höherer Werbeeinnahmen bei Youtube mehr und setzte mehr um als erwartet. Die Intel-Aktie verbilligte sich um 6,7 Prozent. Zwar erzielte der Halbleiterriese im ersten Quartal einen Gewinn deutlich über den Erwartungen, er wartete aber zugleich mit einem unerwartet schwachen Umsatzausblick für das zweite Quartal auf. Wie viele andere Unternehmen auch, verwies Intel auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen. T-Mobile US rutschten um 11,2 Prozent ab. Die Telekom-Tochter meldete zwar ein Ergebnis, das besser als erwartet ausfiel, allerdings stieg die Zahl der Vertragskunden nur um 495.000, wohingegen Analysten 505.000 geschätzt hatten. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen zudem noch 532.000 Neukunden akquirieren können.
Colgate-Palmolive verzeichnete im ersten Quartal zwar einen höheren Gewinn, senkte jedoch die Gewinnprognose für 2025 aufgrund der höheren Zölle. Der Kurs stieg um 1,3 Prozent. Abbvie verdiente im Auftaktquartal mehr als erwartet und hob die Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Der Kurs des Pharmatitels legte um 3,2 Prozent zu. Gilead Sciences gaben um 2,8 Prozent nach. Der Umsatz des Pharmaunternehmens fiel im ersten Quartal leicht unter den Prognosen der Wall Street aus, während der bereinigte Gewinn überzeugte.
Asien
Überwiegend mit kleinen Aufschlägen zeigen sich die Indizes an den ostasiatischen Börsen zum Beginn der neuen Woche. Der Nikkei-225-Index in Tokio steigt um 0,5 Prozent auf 35.876 Punkte. Dort wird am Dienstag wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In Seoul liegt der Kospi ganz knapp im Plus. In Schanghai und in Hongkong ist die Tendenz behauptet. In Seoul verteuern sich Hanwha Ocean um 1,7 Prozent im Vorfeld der Quartalszahlenvorlage. Die Werft meldete unterdessen einen Neuauftrag. Der Kurs des Ölraffinerierers S-Oil tendiert knapp behauptet, nachdem die Geschäftszahlen unter den Erwartungen ausgefallen sind.In Tokio gehören Autoaktien zu den Tagesgewinnern. Toyota verbessern sich beispielsweise um 4,0 Prozent, Nissan um 3,5 und Honda um 0,9 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt sank die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zum Wochenschluss erneut um 5 Basispunkte auf 4,25 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen, die stärker an die Politik der Fed gekoppelt ist, um 3 Basispunkte auf 3,76% nachgab.
Analyse
Rating Sonova: HSBC erhöht auf Buy (Hold) - Ziel 290 (310) CHF
Kursziel Kühne+Nagel: Goldman Sachs senkt auf 181 (183) CHF - Sell
Kursziel Baloise: HSBC erhöht auf 186 (181) CHF - Hold
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