Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 06.05.2025 - 00:00
Ford hat deutlich bessere Zahlen für das erste Quartal gemeldet als erwartet, prognostiziert jedoch einen starken Rückgang der Gewinne für das Gesamtjahr und hat seine Prognosen ausgesetzt. Der Konzern verwies auf potenzielle Zoll-Effekte in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Für die Aktie ging es im nachbörslichen US-Handel um 2,6 Prozent nach unten. Der US-Autohersteller meldete für das erste Quartal einen bereinigten operativen Gewinn von 1 Milliarde Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 14 Cent. Der Umsatz lag bei 40,7 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten lediglich laut Factset einen operativen Gewinn von 171 Millionen Dollar und den Break-Even beim Gewinn pro Aktie erwartet. Beim Umsatz hatte die Schätzung auf 38 Milliarden Dollar gelautet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Ford einen operativen Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 49 Cent vermeldet. Der Umsatz hatte bei 42,8 Milliarden Dollar gelegen. Der Konzern ist nach Experteneinschätzung gut positioniert, um die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf den Automobil-Sektor zu überstehen. Mehr als 80 Prozent der in den USA verkauften Autos werden im Land montiert.
Mit einem leichten Minus hat der schweizerische Aktienmarkt zu Wochenbeginn den Handel beendet. Der SMI reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 12.233 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 17,7 (zuvor: 23,04) Millionen Aktien. Wichtige Unternehmensmeldungen gab es am Montag nicht. Die UBS-Aktie verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 25,45 Franken. Die DZ Bank hat die Einstufung auf Kaufen von zuvor Halten angehoben. Das Kursziel liegt bei 32 Franken. Die UBS hat gute Zahlen für das erste Quartal berichtet. Die Aktie habe in den vergangenen Monaten unter der Unsicherheit bezüglich der zukünftigen erforderlichen Kapitalausstattung gelitten. Die deutliche Underperformance im Vergleich zum Sektor ist nach Ansicht der Analysten übertrieben. Sie sehen ein signifikantes Ergebniswachstum in den nächsten Jahren, rechnen zwar mit zusätzlichen Kapitalanforderungen, die für die Bank allerdings zu stemmen sein sollten.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag auf der Überholspur geblieben. Der DAX legte als Performance-Index um 1,1 Prozent auf 23.345 Punkte zu, damit schloss der Index nur noch ein paar Punkte unter dem Allzeithoch bei 23.476. Der Euro-Stoxx-50 als Kursindex handelte dagegen "optisch" leichter und ging mit 5.283 praktisch unverändert aus dem Handel. In Wien gewannen Erste Group 8,7 Prozent, in Madrid rückten Santander 0,7 Prozent vor. Das österreichische Institut kauft das Polen-Geschäft von Santander für knapp 8 Milliarden Euro und finanziert dies unter anderem durch den Stopp des eigenen Aktienrückkaufprogramms. Durch die Transaktion soll der Gewinn 2026 um mehr als 20 Prozent steigen. Die hohe Bewertung für das Polen-Geschäft der Santander stützte auch die Commerzbank (+2,9%). Die Commerzbank ist mit der Mehrheitsbeteiligung an der BankM selbst stark in Polen engagiert. Mit einem Kurssprung von 12,5 Prozent reagierten Eutelsat auf die Nachricht, dass Jean-François Fallacher ab dem 1. Juni die Führung des Satellitenbetreibers übernehmen wird. Fallacher war zuvor CEO von Orange France und wird Nachfolger von Eva Berneke. Dass Fallacher von Orange zu Eutelsat wechselt, wird am Markt als Vertrauensbeweis gewertet.
USA
Moderate Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch haben zu Wochenbeginn den Handel an der Wall Street dominiert. Nach der längsten Gewinnserie des S&P-500 seit mehr als 20 Jahren neigten Anleger zu Gewinnmitnahmen. Die zuletzt positiven Schlagzeilen im Handelsstreit seien nun weitgehend eingepreist, hiess es. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 41.219 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,6 bzw. 0,7 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.018 (Freitag: 2.253) Kursgewinner und 1.745 (493) -verlierer. 50 (69) Titel schlossen unverändert. Netflix verloren 1,9 Prozent. Auch andere Unterhaltungstitel aus der Medienbranche zeigten sich schwach. Trump plant Zölle von 100 Prozent für ausländische Filmproduktionen. Warner Bros Discovery verloren 2,0 Prozent und Paramount sanken um 3,1 Prozent. Investorenlegende Warren Buffett tritt ab und reicht die Führung seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway an seinen Nachfolger und Vize-Chairman Greg Abel weiter. Dieser soll den CEO-Posten 2026 übernehmen. Chairman will Buffett aber zunächst bleiben. Die B-Aktien verloren 5,1 Prozent. Höhere Forschungs- und Entwicklungskosten haben Biontech im ersten Quartal einen höheren Verlust als im Vorjahr beschert. Das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr, die Titel fielen um 3,7 Prozent. Tyson Foods gaben 7,8 Prozent ab, der Fleischproduzent enttäuschte im zweiten Quartal mit dem Umsatz.
Asien
An den Börsen in Ostasien und Australien überwiegen am Dienstag die positiven Vorzeichen. In Japan und Südkorea ruht der Börsenhandel auch am Dienstag noch wegen örtlicher Feiertage. Die chinesischen Aktienmärkte legen am ersten Handelstag nach ihren Feiertagspausen deutlicher zu. Der Composite-Index in Shanghai gewinnt 0,9 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong rückt um 0,7 Prozent vor. Dass der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im April gesunken ist, belastet nicht.
Obligationen
Die Renditen am US-Anleihemarkt stiegen zu Wochenbeginn leicht, nachdem der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im April die Erwartungen übertroffen hatte. Dies deutet auf eine robuste US-Wirtschaft hin. Es war bereits der zehnte Monat in Folge mit einer Expansion im Dienstleistungssektor. Die zehnjährige Rendite legte nach der Veröffentlichung leicht zu und notierte bei 4,34 Prozent, nach 4,32 Prozent am Freitag.
Analyse
DZ Bank erhöht SocGen-Ziel auf 50 (42) EUR – Buy
Deutsche Bank erhöht Allianz-Ziel auf 380 (343) EUR – Buy
HSBC erhöht Eon-Ziel auf 16,40 (15,10) EUR – Buy
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