Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 07.05.2025 - 00:00
Ferrari hat im ersten Quartal mehr Nachfrage gehabt als erwartet und seine Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Der italienische Sportwagenhersteller meldete einen Nettogewinn von 412 Millionen Euro - eine deutliche Steigerung zum Vorjahresergebnis von 352 Millionen Euro. Das Unternehmen lieferte 3.593 Fahrzeuge an Kunden aus, 33 mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Die von Factset befragten Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 1,77 Milliarden Euro prognostiziert, während die Analysten von HSBC mit 3.560 ausgelieferten Fahrzeugen rechneten. Ferrari bekräftigte seine Jahresprognose. Ziel sind nach wie vor Einnahmen von mehr als 7 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBIT von mindestens 2,03 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von mindestens 2,68 Milliarden Euro. Zöllen will Ferrari nach früheren Plänen mit Preiserhöhungen von bis zu 10 Prozent begegnen.
Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Dienstag kaum von der Stelle bewegt. Der SMI konnte zwischenzeitliche Gewinne nicht behaupten, denn die bevorstehende Zinsentscheidung in den USA sorgte erneut für Zurückhaltung. Der SMI verlor 2 Punkte auf 12.231 Punkte. Im Tageshoch hatte der Index schon bei 12.271 Punkten notiert. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 16,54 (zuvor: 17,71) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten stand die UBS-Aktie im Fokus, für die es um 0,2 Prozent nach unten ging. Die UBS hat sich mit dem US-Justizministerium wegen Steuerverstössen der übernommenen Credit Suisse geeinigt und zahlt insgesamt 511 Millionen Dollar. Die Vereinbarung bezieht sich auf das in der Schweiz verbuchte grenzüberschreitende Geschäft der Credit Suisse mit US-Steuerpflichtigen, wie die UBS mitteilte. Im zweiten Quartal erwartet die UBS eine Gutschrift aus der teilweisen Auflösung der mit der Übernahme von Credit Suisse im Rahmen der Kaufpreisallokation gebildeten Eventualverbindlichkeiten. Zudem sieht die Bank im Zusammenhang mit dieser Lösung im zweiten Quartal eine Belastung.
Europa
Wie Friedrich Merz ist auch der DAX am Dienstag mit einem blauen Auge davongekommen. Der Wahlkrimi um das Kanzleramt beherrschte über weite Strecken die Stimmung in Europa und besonders am deutschen Markt. Zum Schluss verlor der deutsche Leitindex noch 0,4 Prozent auf 23.250 Punkte, damit schloss er deutlich über seinem Tagestief. Der Euro-Stoxx-50 fiel wie der DAX um 0,4 Prozent und schloss mit 5.263 Punkten. Den nächsten grösseren Impuls könnte die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend setzen. Es wird erwartet, dass die Fed entgegen dem Willen von US-Präsident Donald Trump die Leitzinsen nicht senken wird. Ob dies den Konflikt zwischen dem Weissen Haus und der Zentralbank wieder neu aufleben lässt, bleibt abzuwarten. Am Donnerstag dürfte dann die Bank of England die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Der Euro zog weiter an, bis auf 1,1345 Dollar, gestützt auch von einem unerwartet hohen US-Handelsbilanzdefizit. Für die Einzelkurse setzte die auf Hochtouren laufende Berichtssaison die Akzente. Im DAX ragten Fresenius Medical Care (FMC) heraus. Bei dem Dialysedienstleister verlief den Jefferies-Analysten zufolge das erste Quartal im Rahmen der Erwartungen, wobei die Grippesaison sogar noch bremsend wirkte. Den Gesamtjahresausblick hat FMC bestätigt. Der Kurs legte um 5,2 Prozent zu. Continental stiegen um 2,4 Prozent. Die Geschäftszahlen werden als "durch die Bank besser als erwartet" eingestuft. Der Umsatz sei leicht, das bereinigte operative Ergebnis deutlich höher als erwartet ausgefallen. Zalando schlossen 3,3 Prozent im Minus. Metzler sprach von respektablen Geschäftszahlen, warnte aber vor möglichen höheren Lagerkosten, sollten für die USA bestimmte Waren umgeleitet werden.
USA
Sorgen vor einer erneuten Verschärfung des Zoll-Konflikts und Zurückhaltung vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank haben am Dienstag die Wall Street belastet. US-Präsident Donald Trump hatte nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney erklärt, dass es heute nichts gäbe, was Carney sagen könnte, um ihn dazu zu bringen, die Zölle auf Kanada aufzuheben. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,9 Prozent auf 40.829 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,8 bzw. 0,9 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.196 (Montag: 915) Kursgewinner und 1.572 (1.847) -verlierer. 53 (66) Titel schlossen unverändert. Unter den Einzelaktien stiegen Ford Motor um 2,7 Prozent. Der Auto-Hersteller hat deutlich bessere Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet als erwartet, die ausgesetzte Prognose belastete nicht. Der Konzern verwies auf potenzielle Zolleffekte von 1,5 Milliarden Dollar. Palantir Technologies stürzten um 12,1 Prozent ab. Der Datenanalytiker legte überzeugende Geschäftszahlen vor und hob den Ausblick an. Doch nach einem 65-prozentigen Lauf 2025 nahmen Anleger Gewinne mit, hiess es. Biotechnologie- und Pharmaaktien standen unter Druck. Die Aktien von Moderna knickten um 12,3 Prozent ein, Gilead Sciences verloren 4,8 Prozent und Eli Lilly büssten 5,6 Prozent ein.
Asien
Überwiegend leicht im Plus zeigen sich die Börsen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte. Gestützt wird die Stimmung von der Hoffnung, dass die USA und China ihren Zollstreit bald beilegen könnten. Das chinesische Aussenministerium hat bestätigt, dass Chinas Stellvertretender Ministerpräsident He Lifeng vom 9. bis zum 12. Mai in die Schweiz reisen und dort mit dem US-Finanzminister Scott Bessent und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer zusammentreffen wird.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt gab es am Dienstag wenig Bewegung. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag mit 4,35 Prozent einen Tick über dem Vortagesniveau. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank herrschte Zurückhaltung am Markt.
Analyse
HSBC erhöht Adidas-Ziel auf 275 (240) EUR – Buy
Deutsche Bank senkt Ziel Wacker Chemie auf 74 (96) EUR – Buy
Citi erhöht Traton-Ziel auf 28,10 (26,20) EUR – Neutral
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.