Von Stefan KIRSCH
Veröffentlicht am Fri, 09.05.2025 - 00:00
Sonova hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 bei Umsatz und Gewinn die eigenen Ziele erfüllt. Die Aktionärinnen und Aktionäre des Schweizer Hörgerätekonzerns sollen nun eine höhere Dividende erhalten. Zudem wird es zu einem Chefwechsel kommen. Wie Sonova am Freitag zusammen mit den Jahreszahlen berichtete, wird CEO Arnd Kaldowski aus persönlichen Gründen per 30. September 2025 von seinem Amt zurücktreten. Eric Bernard, ehemaliger CEO von WS Audiology, werde am 1. Juli 2025 zu Sonova stossen und am 1. Oktober 2025 die CEO-Position übernehmen. Der Umsatz stieg im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr um 6,6 Prozent auf 3,87 Milliarden Franken. In Lokalwährungen lag das Plus bei 7,6 Prozent. Den bereinigten Betriebsgewinn (EBITA) steigerte das Unternehmen um 4,7 Prozent auf knapp 808 Millionen Franken. In Lokalwährungen hätte das Plus bei 7,4 Prozent gelegen. Auch hierzu habe vor allem das zweite Semester das entscheidende Wachstum mit einem Plus von 16,6 Prozent beigetragen. Unter dem Strich resultierte aber ein tieferer Gewinn nach Steuern von 547 Millionen Franken (Vorjahr 610 Millionen). Hier machten sich unter anderem Kosten für Währungsabsicherungen bemerkbar.
Mit einem leichten Minus hat der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag den Handel beendet. Der SMI reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 12.062 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 19,68 (zuvor: 18,11) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten verloren Zurich Insurance nach der Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal 1,7 Prozent. Das Ergebnis war nach Einschätzung von Morgan Stanley relativ enttäuschend. Der Schweizer Versicherer verzeichnete ein Wachstum von 5 Prozent bei den Bruttoprämien im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft, was im Einklang mit seiner Jahresprognose steht. Einige der zugrundeliegenden Trends überraschten laut den Analysten jedoch ein wenig, da die Prämien in Nordamerika trotz einer Preisänderung von 6 Prozent nur um 1 Prozent stiegen. Adecco (+11,7%) hat im ersten Quartal insgesamt Ergebnisse erzielt, die den Erwartungen entsprechen, so Jefferies-Analyst Andrew Brooke. Der Gewinn des Personaldienstleisters habe die Erwartungen zwar übertroffen, dies jedoch nur aufgrund eines einmaligen Schubs durch das FESCO-Joint-Venture in China. Das organische Wachstum von Adecco sei etwas besser als erwartet ausgefallen, aber immer noch negativ, während die Margen grösstenteils im Rahmen der Erwartungen lagen.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es auch am Donnerstag nach oben. Der DAX schloss 1 Prozent höher bei 23.353 Punkten und damit in Tuchfühlung mit dem Allzeithoch bei 23.476 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewann 1,1 Prozent auf 5.289 Punkte. Nachdem die US-Notenbank am Vorabend nicht überraschte und die Leitzinsen bestätigte, senkte die Bank of England die Zinsen - was ebenfalls erwartet wurde. Seit August vergangenen Jahres haben die Währungshüter auf jeder zweiten Sitzung den Basiszins reduziert. Mit 4,25 Prozent liegt die "Base Rate" jetzt um 100 Basispunkte unter dem letzten Zinsgipfel. Für die Volkswirte der Commerzbank sind weitere Senkungen absehbar, die BoE belässt es aber bei ihrer Einschätzung, dass weiterhin ein "graduelles und vorsichtiges" Vorgehen angemessen ist. Dies stützt die Prognose der Commerzbank, dass die Zinsen nur im Quartalsrhythmus und nur um jeweils 25 Basispunkte gesenkt werden. Infineon gewannen 2,5 Prozent, obwohl das Unternehmen die Prognosen senkte. Dies mindert laut JP Morgan aber das Risiko für die Aktie. Im Ausblick sei nun die erwartete Belastung durch Zölle berücksichtigt. Siemens Energy legten nach endgültigen Zahlen um 3,3 Prozent zu. Die Margen des Auftragsbestands hätten sich in allen vier Segmenten verbessert, so JP Morgan. Von guten Zahlen war auch mit Blick auf Heidelberg Materials zu hören, die Aktie gewann 4,8 Prozent. Laut Jefferies ist das operative Ergebnis 6 Prozent besser als erwartet ausgefallen. Rheinmetall stiegen um 4,1 Prozent. Die vorgelegten detaillierten Zahlen der einzelnen Sparten implizierten eine Anhebung des Ausblicks, hiess es von RBC, auch wenn der Rüstungskonzern seine Ziele zunächst nur bestätigt hat.
USA
Die Aussicht auf Fortschritte im Zoll-Konflikt hat an der Wall Street am Donnerstag für gute Stimmung gesorgt. Hintergrund ist ein Handelsabkommen zwischen den USA und Grossbritannien, das US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer bekannt gegeben haben. Vertreter Grossbritanniens erklärten aber, es handele sich nicht um ein umfassendes Handelsabkommen, sondern das Abkommen konzentriere sich auf die Senkung von Zöllen in bestimmten Sektoren. Einige Details seien noch nicht abschliessend geklärt. Der Dow-Jones-Index legte um 0,6 Prozent auf 41.368 Punkte zu, schloss damit allerdings deutlich unter den Tageshochs, nachdem im späten Handel Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent, der Nasdaq-Composite 1,1 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.935 (Mittwoch: 1.651) Kursgewinner und 849 (1.114) -verlierer. 37 (53) Titel schlossen unverändert. Die Bilanzsaison hat in den USA derweil ihren Höhepunkt überschritten. Conocophillips hat den Gewinn im ersten Quartal leicht gesteigert. Der Ölproduzent senkte angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds aber sein Investitionsbudget. Der Kurs stieg dennoch um 1,3 Prozent. Nvidia zogen um 0,3 Prozent an, AMD um 1,3 Prozent und Broadcom um 1,5 Prozent. Die Trump-Regierung will Vorschriften zu den maximalen Liefermengen von Chips für künstliche Intelligenz überarbeiten. Das Handelsministerium plant, eine Vorschrift zu ersetzen, die bisher Obergrenzen für die Lieferung von Chips in Länder wie Indien, die Schweiz, Mexiko und Israel festlegt.
Asien
Zum Wochenausklang lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Einige Handelsplätze, vor allem die japanische Börse, profitieren davon, dass die USA ein Rahmenabkommen für einen Handelsvertrag mit Grossbritannien geschlossen haben. Der Nikkei-225-Index gewinnt in Tokio 1,3 Prozent auf 37.415 Punkte, auch gestützt vom Yen, der zum US-Dollar schwächer tendiert. Das stützt Aktien exportorientierter Branchen wie Elektronik, Technologie und Automobilbau.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt zog die Rendite zehnjähriger Papiere am Donnerstag um 11 Punkte auf 4,38 Prozent an. Das neue US-britische Abkommen machte Hoffnung auf weitere Vereinbarungen. Sollte es Deals mit anderen Ländern geben, dürften die globalen Wachstumsrisiken nachlassen.
Analyse
DZ Bank hebt Ziel Zurich Insurance auf 655 (645) CHF – Buy
UBS erhöht Fresenius-Ziel auf 49 (47) EUR – Buy
UBS erhöht Endesa-Ziel auf 25,60 (25,20) EUR – Neutral