Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Tue, 13.05.2025 - 00:00
Der Private Equity-Spezialist Partners Group übernimmt den Rechenzentrumsbetreiber Digital Halo. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur ist auf Rechenzentren in Südostasien und Nordasien spezialisiert. Partners Group plant eine Anfangsinvestition von rund 400 Millionen US-Dollar. Wie Partners Group weiter mitteilte, bleibt von den bisherigen Eigentümern die Private-Equity-Gesellschaft ARCH Capital als Minderheitsaktionär beteiligt. Ziel sei es nun, Digital Halo zu einer modernen Rechenzentrumsplattform in mehreren asiatischen Märkten auszubauen. In Malaysia und auf den Philippinen seien die beiden ersten Projekte geplant. Digital Halo biete massgeschneiderte Lösungen und Colocation-Dienste für Grosskunden auf Basis langfristiger Verträge, hiess es weiter. Das garantiere stabile Einnahmen. Partners Group hat nach eigenen Angaben in den letzten vier Jahren weltweit mehr als 4 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren investiert.
Fester hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Montag beendet. Der SMI gewann 1,1 Prozent auf 12.220 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 31,59 (zuvor: 17,88) Millionen Aktien. Gesucht waren Technologiewerte wie Logitech, die sich um 8,2 Prozent verbesserten. Die Aktie des Luxusgüterkonzerns Richemont, für den China ein wichtiger Absatzmarkt ist, profitierten mit einem Plus von 6,5 Prozent von der Entspannung im Handelsstreit. Ein weiterer Nutzniesser war die Aktie des Logistikkonzerns Kühne + Nagel mit einem Kursanstieg um 4,1 Prozent. Der Kurs der Bank UBS legte um 4,4 Prozent zu. Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche beendeten den Handel 0,9 und 1,7 Prozent höher. Alcon schlossen 0,3 Prozent im Plus. Lonza verbilligten sich um 1,5 Prozent. Das als defensiv geltende SMI-Schwergewicht Nestlé gab um 1,6 Prozent nach. Swisscom fielen um 2,2 Prozent und Givaudan um 1,2 Prozent.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten war die Entwicklung am Montag uneinheitlich. Der Dax schloss 0,3 Prozent höher bei 23.567 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 stieg dagegen um 1,6 Prozent auf 5.392 Punkte, notierte aber ebenfalls im Verlauf höher. Die Hoffnungen auf eine nachhaltige und dauerhafte Beruhigung im US-chinesischen Zollstreit sorgten für einen Kurssprung vor allem bei Aktien aus konjunkturzyklischen und exportorientierten Branchen: So sprang der Stoxx-Index der Rohstoffwerte um 5,0 Prozent nach oben, die Indizes der Auto- und der Technologiewerten legten um 2,4 bzw. 3,4 Prozent zu. Bei defensiven Titeln aus den Bereichen Versorgung, Telekommunikation und Nahrungsmittel zeigten sich leichte Minuszeichen. Prosiebensat1 schossen um 18,6 Prozent auf 7,08 Euro nach oben. Die PPF Group legte ein Angebot von 7,00 Euro je Aktie vor, um ihren Anteil auf bis zu 29,99 Prozent zu erhöhen. Gute Zahlen kamen von United Internet (+6,8%). Der Konzern hat im ersten Quartal dank eines Kundenwachstums trotz höherer Anlaufkosten bei 1&1 Mobilfunknetz sowie Abschreibungen operativ mehr verdient als erwartet. Bei der Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wird United Internet optimistischer. Die Tochter Ionos (+10,3%) hat dank Kundenwachstum mehr umgesetzt als erwartet. Zu Gewinnmitnahmen kam es dagegen bei den Rüstungswerten, nach dem bislang phänomenalen Lauf in diesem Jahr. So gaben Rheinmetall um 5,9 Prozent nach, seit Jahresbeginn liegt der Wert aber weiter deutlich Plus. Hensoldt verloren 11,6 Prozent und Renk 6,2 Prozent. Die Aktien der Automobilhersteller wie VW oder Mercedes-Benz waren dagegen gesucht und gewannen bis zu 3,5 Prozent. Positiv kamen die Geschäftszahlen von Unicredit an - der Kurs zog um 4,2 Prozent an. In der Hoffnung, dass schon bald wieder die Exporte aus China in die USA verschifft werden, legten Hapag-Lloyd um 13 Prozent und A.P. Moeller Maersk um 10,4 Prozent zu.
USA
Die Hoffnung auf eine Beendigung des Handelsstreits zwischen den USA und China hat die Indizes an der Wall Street zu Wochenbeginn kräftig nach oben getrieben. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 2,8 Prozent auf 42.410 Punkte. Der S&P-500 stieg um 3,3 Prozent. Besonders deutlich ging es mit den Nasdaq-Indizes nach oben, die um bis zu 4,3 Prozent kletterten. Die USA und China hatten sich am Wochenende darauf geeinigt, die meisten Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite zunächst für 90 Tage auszusetzen, während die Handelsverhandlungen weitergehen. Die Aktien von Amazon gewannen 7,7 Prozent, Meta Platforms stiegen um 7,9 Prozent und Nvidia legten um 5,4 Prozent zu. Für die Tesla-Aktie ging es um 6,8 Prozent nach oben.Die an US-Börsen gelisteten Aktien chinesischer Unternehmen stiegen ebenfalls kräftig. Alibaba legten um 6 Prozent zu, JD.com um 6,5 Prozent, Baidu um 5,1 Prozent und PDD Holdings um 6,1 Prozent. Die Microsoft-Aktie rückte um 2,4 Prozent vor, nachdem berichtet worden war, dass der Konzern die Bedingungen seiner Partnerschaft mit OpenAI ändert, um dem Hersteller von ChatGPT zu ermöglichen, einen zukünftigen Börsengang zu starten. Dagegen zeigten sich die Pharmawerte unbeeindruckt, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, ein Dekret zu unterzeichnen, welches die Preise für Medikamente in den USA senken würde. Merck & Co stiegen um 5,9 Prozent, Pfizer legten um 3,6 Prozent zu und Eli Lilly um 2,9 Prozent.
Asien
Sehr uneinheitlich geht es am Dienstag an den Börsen in Ostasien zu. Thema Nummer sind weiter die zunächst für 90 Tage zwischen den USA und China verhandelten niedrigeren Zölle. In Hongkong verliert der HSI 1,7 Prozent. Der Schanghai-Composite liegt gut behauptet im Markt. In Tokio geht es kräftig nach oben mit dem Nikkei-225-Index. Er gewinnt 1,9 Prozent auf 38.375 Punkte. In Sydney steigt der am Vortag unveränderte S&P/ASX-200-Index um 0,4 Prozent. Hier sind unter anderem als besonders zyklisch geltende Rohstoffaktien gesucht. BHP verteuern sich um 2,8 Prozent, Rio Tinto um 2,5 und Fortescue um 4,0 Prozent. Ampol legen um 1,2 Prozent zu. Das Raffinerieunternehmen hat den Verkauf seines Stromeinzelhandelsgeschäfts in Australien und Neuseeland beschlossen. Der Kospi in Seoul büsst 0,1 Prozent ein.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 9 Basispunkte auf 4,48 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen, die stärker auf Konjunkturentwicklungen reagiert, um 10 Basispunkte auf 4,01% kletterte. Der Auslöser seien die Aussagen im Handelsstreit, was die Konjunkturaussichten der USA verbessert und die Notwendigkeit von Zinssenkungen durch die Federal Reserve verringern könnte, hiess es von Analystenseite.
Analyse
Berenberg senkt Straumann auf 145 (155) CHF - Buy
Kursziel Zurich Insurance: Julius Bär erhöht auf 640 (630) CHF - Buy
Kursziel Kühne+Nagel: CFRA senkt auf 196 (204) CHF - Hold