Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Wed, 14.05.2025 - 00:00
Der Augenheilmittelkonzern Alcon ist verhalten ins Jahr 2025 gestartet. Der Umsatz wuchs nur leicht und die Profitabilität geriet unter Druck. Für letzteres waren auch Kosten im Zusammenhang mit Produkteinführungen verantwortlich. Bei den Prognosen lässt Alcon auch wegen der US-Zollpolitik Vorsicht walten. Von Januar bis März erzielte der US-schweizerische Konzern einen Umsatz in Höhe von 2,45 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von lediglich 0,3 Prozent, wie es am Dienstag nach US-Börsenschluss hiess. In Lokalwährung resultierte ein Plus von 3 Prozent. Damit hat sich das Wachstum im Vergleich zum vierten Quartal 2024 abgeschwächt. Damals war Alcon mit gut 6 Prozent gewachsen. Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt für das Startquartal mit einem nicht-währungsbereinigten Umsatzplus von 3 Prozent gerechnet. Im Chirurgie-Geschäft mit Implantaten, Verbrauchsmaterialien und sonstigem Equipment sank der Umsatz in Dollar gerechnet um 1 Prozent auf 1,33 Milliarden, wogegen um Währungseffekten bereinigt ein Wachstum von 2 Prozent resultiert hat. Der Bereich Vision Care (Kontaktlinsen) wiederum verzeichnete sowohl in Dollar (+1% auf 1,12 Mrd) wie in Lokalwährungen (+3%) Wachstum. Unter dem Strich verblieb ein Kerngewinn pro Aktie von 73 Cents nach 78 Cent im Vorjahr.
Etwas leichter hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Dienstag beendet. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 12.165 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,2 (zuvor: 31,6) Millionen Aktien. Auf dem SMI lasteten besonders die Kursverluste der Schwergewichte Nestlé (-1,3%), Novartis (-1,7%) und Roche (-1,1%). Die beiden Pharmatitel dürfte von den Plänen der US-Regierung belastet worden sein, die Preise bestimmter Medikamente zu senken. Richemont, die schon am Montag kräftig zugelegt hatten, gewannen ein weiteres Prozent. Für den Luxusgüter-Konzern ist China ein wichtiger Absatzmarkt. Auch der Logistiker Kühne + Nagel (+1,4%) dürfte vom Ende des Zollstreits profitieren, ebenso wie die Technologie-Unternehmen Logitech (+0,8%) und Ams-Osram (+1,8%). Die Aktie des Rückversicherers Swiss Re fiel im Zuge des deutschen Wettbewerbers Munich Re um 1,4 Prozent. Eine Kaufempfehlung der RBC-Analysten verhalf der Sika-Aktie zu einem Plus von 2,2 Prozent. In der zweiten Reihe brachen Docmorris im Zuge der Kapitalerhöhung des Online-Apothekenbetreibers um fast 45 Prozent ein.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag überwiegend geringfügig höher geschlossen. Der deutsche Leitindex legte um 0,3 Prozent zu auf 23.639 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,4 Prozent auf 5.416 Punkte an. Angeführt wurde die Gewinnerseite in Europa von der spanischen Börse: Der IBEX in Madrid stieg um 0,8 Prozent und hat mit 13.800 den höchsten Stand seit der Finanzkrise markiert. Bis zum Allzeithoch aus 2007 fehlen ihm noch etwa 15 Prozent. Zu den Favoriten in Europa zählten auch die Titel aus dem Bereich Windenergie. Vestas sprangen um 9,2 Prozent nach oben, Nordex gewannen 4,2 Prozent. Dazu standen noch viele Quartalszahlen im Blick. Munich Re (-4,6%) hat im ersten Quartal wegen der Schäden aus den Waldbränden in Kalifornien einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Auch dem Wettbewerber Hannover Rück (-4,4%) hat die Schadensbelastung aus den Waldbränden in Kalifornien im ersten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Bayer legten dagegen um 2,8 Prozent zu und stellten damit einen weiteren grossen Gewinner im DAX. Der bestätigte Jahresausblick sorge zudem für Zuversicht. Verbio notierten nach ihren Zahlen 6,9 Prozent tiefer. Das fiskalisch dritte Quartal wies einen Umsatzrückgang auf. Im Ausblick auf das Gesamtjahr wird Verbio daher etwas pessimistischer. Die technischen Probleme ihrer US-Anlagen in Nevada sollen allerdings bis Sommer gelöst sein.
USA
Nach dem Kursfeuerwerk zu Wochenbeginn ist es am Dienstag mit den Aktien an den US-Börsen meist weiter aufwärts gegangen. Der Dow-Jones-Index verlor indessen 0,6 Prozent auf 42.140 Punkte, belastet vom deutlichen Minus bei Unitedhealth. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legten dagegen um 0,7 bzw 1,6 Prozent zu. Keinen grösseren Impuls lieferten die US-Verbraucherpreise. Der Inflationsdruck hat im April leicht nachgelassen. Bei den Einzelwerten ging es für die Boeing-Aktie um 2,1 Prozent nach oben. China hat nach der Zoll-Deeskalation zwischen den USA und China ein einmonatiges Verbot aufgehoben, das es Fluggesellschaften untersagte, Boeing-Flugzeuge in Empfang zu nehmen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Personen. Fedex verloren 0,8 Prozent. Amazon hat den Logistikkonzern Fedex als Partner für die Zustellung ausgewählter Grosspakete an Kundenhaushalte des Online-Händlers gewonnen. Die beiden Unternehmen hatten in den vergangenen Jahren nach Kooperationsmöglichkeiten gesucht, nachdem sie 2019 eine Zusammenarbeit beendet hatten. Die Amazon-Aktie gewann 1,2 Prozent. Abwärts ging es für Unitedhealth, die um rund 18 Prozent einbrachen. Das Unternehmen hatte bekanntgegeben, dass Stephen Hemsley mit sofortiger Wirkung neuer CEO wird. Zudem wurde die Prognose für 2025 ausgesetzt. Coinbase machten einen Satz von fast 25 Prozent; die Aktien der Kryptobörse werden in den S&P-500 aufgenommen. Sie ersetzen dort die Titel von Discover Financial Services (+0,8%), die wegen der Übernahme durch Capital One Financial (+0,5%) aus dem Index herausfallen.
Asien
Die positive Vorgabe der Wall Street vom Dienstag findet am Mittwoch im Handelsverlauf an den ostasiatischen Börsen nur vereinzelt Widerhall. In Hongkong geht es nach einem kräftigen Minus am Vortag nun um 1,4 Prozent nach oben für den HSI, in Seoul legt der Kospi mit 1,3 Prozent ebenfalls deutlich zu. Um 0,2 Prozent geht es für den Shanghai-Composite nach oben. Schlusslicht unter den grossen Börsen der Region ist mit Tokio der grösste Gewinner des Vortags. Der Nikkei-225 gibt 0,6 Prozent ab auf 37.972 Punkte, nachdem er anfangs noch im Plus gelegen hatte. Unter den Einzeltiteln ziehen Sony nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 3,6 Prozent an. Für Softbank Group geht es um 3,6 Prozent nach oben, nachdem der Nettogewinn des Technologie-Investmentunternehmens die Schätzungen der Analysten übertroffen hat. Nach Ausweis eines Nettoverlusts im Berichtsquartal geht es dagegen für Nissan um 2,2 Prozent nach unten.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stabilisierten sich die Renditen am Dienstag. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg um 2 Basispunkte auf 4,479 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen bei 4,01% stagnierte. Nach den Inflationsdaten habe sich am Markt die Meinung durchgesetzt, dass die US-Notenbank die Zinsen frühestens im September senken werde, hiess es aus dem Handel.
Analyse
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