Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Tue, 20.05.2025 - 00:00
Ryanair hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 wegen höherer Kosten und gesunkener Ticketpreise weniger verdient. Die Erwartungen der Analysten hat der irische Billigflieger aber erreicht. Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Nettogewinn in den zwölf Monaten per Ende März auf 1,61 Milliarden Euro von 1,92 Milliarden im Vorjahr. Die Einnahmen steigerte Ryanair um 4 Prozent auf 13,95 Milliarden Euro. Die Anzahl der Fluggäste stieg zwar um 9 Prozent, allerdings sackte der durchschnittliche Ticketpreis um 7 Prozent ab. Die Betriebskosten kletterten den weiteren Angaben zufolge um 9 Prozent. Analysten hatten laut Visible Alpha im Konsens mit einem Nettogewinn von 1,6 Milliarden und einem Umsatz von 13,9 Milliarden Euro gerechnet. Ryanair bekräftigte die Prognose für das Passagierwachstum für das neue Geschäftsjahr von 3 Prozent. Es gebe eine robuste Nachfrage nach Sommerreisen. Die Buchungen würden in Summe 1 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Die Ticketpreise für das erste Quartal dürften um einen mittleren bis hohen Prozentsatz über dem des Vorjahres liegen.
Am Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag unter dem Strich wenig getan. Nach einer Seitwärtsbewegung knapp unter dem Schlussstand vom Freitag, zog der SMI im Späthandel etwas an und hievte sich noch knapp ins Plus. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 12.357 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 18,87 (Freitag: 29,49) Millionen Aktien. Zu den Tagessiegern im Leitindex gehörten nachrichtenlos Aktien weniger zyklischer Unternehmen wie Swisscom (+1,3%), Nestle (+0,9%) oder Novartis (+0,1%). UBS stiegen um 0,9 Prozent. Mit einem Plus von 0,9 Prozent gingen Swiss Life aus dem Tag. Der Versicherer präsentiert heute seine Geschäftszahlen. Am Ende rangierte mit einem Abschlag von 2,6 Prozent das Papier des Baustoffherstellers Holcim. Der Kurs von Richemont konnte sich behaupten. Am Freitag war er um fast 7 Prozent gestiegen, nachdem der Luxusgüterhersteller mit starken Geschäftszahlen für 2024/25 aufgewartet hatte. Analystenseitig folgten darauf nun diverse Kurszielerhöhungen. In der dritten Reihe verteuerten sich Kardex um 1,7 Prozent. Das Lagerlogistik-Unternehmen hat einen Auftrag der schwedischen Alfa Laval für ein Vertriebszentrum in den USA erhalten.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist am Montag mit Aufschlägen in die Woche gestartet. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 23.935, was zugleich ein neues Allzeithoch darstellte. Der Euro-Stoxx-50 schloss praktisch unverändert bei 5.427. Einen schwachen Wochenstart legten Luxusgüteraktien hin. LVMH gaben 1,1 Prozent nach oder Kering 1,6 Prozent. Hintergrund dürften die jüngsten chinesischen Wirtschaftsdaten gewesen sein. Die dortigen Einzelhandelsumsätze stiegen im April um 5,1 Prozent nach einem Anstieg von 5,9 Prozent im März. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 5,8 Prozent gelautet. Auch Rohstofftitel standen unter Druck. Mit der auslaufenden Berichtssaison war die Nachrichtenlage bei Unternehmen dünn. Im DAX wurden die VW Vorzüge ex Dividende in Höhe von 6,36 Euro gehandelt, aber auch viele Nebenwerte schütteten am Berichtstag aus. VW fielen daher mit optischem Minus von 5,2 Prozent im DAX auf. Die Aktien von BNP Paribas ragten mit 3,4 Prozent Plus gegen den schwächeren Banken-Sektor (-0,2%) hervor dank ihres neuen Aktienrückkaufprogramms. Die französische Bank will für 1,08 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen, und zwar schon binnen eines Monats. Die Aktien des Getränkeherstellers Diageo gaben trotz eines stärkeren organischen Umsatzwachstums im Quartal um 0,9 Prozent nach. Die Jahresprognose wurde bestätigt, die Trump-Zölle könnten aber zu Belastungen von bis zu 150 Millionen Dollar führen.
USA
Wenig beeindruckt haben sich US-Aktien- und Rentenmarkt am Montag davon gezeigt, dass die Ratingagentur Moody's den USA das Spitzenrating "AAA" entzogen hat. Marktteilnehmer erklärten dies damit, dass Moody's die letzte der drei grossen Ratingagenturen sei, die den USA das begehrte "Tripple A" nun nicht mehr gebe. S&P Ratings zog seine Bestnote bereits 2011 zurück, Fitch 2023. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent im Plus mit 42.792 Punkten, gestützt von der sehr festen Unitedhealth-Aktie. Der S&P-500 schloss ebenso behauptet wie die Nasdaq-Indizes. Am Anleihemarkt stieg die Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte auf 4,46 Prozent. Sie war zunächst auf 4,55 Prozent gesprungen. Unitedhealth gewannen 8,2 Prozent und waren damit den zweiten Tag in Folge auf Erholungskurs. Zuvor war es mit diversen Hiobsbotschaften wie Betrugsvorwürfen und dem Abgang des Unternehmenschefs acht Mal in Folge abwärts gegangen. Allein in der vergangenen Woche war der Kurs um über 20 Prozent eingeknickt. Seit Beginn des Jahres liegt die Aktie immer noch rund 35 Prozent im Minus. Nvidia profitierten nicht von vertieften Partnerschaften mit taiwanischen Unternehmen wie Foxconn, Acer, Asus und Gigabyte, der Kurs bewegte sich nur wenig. Walmart gaben um 0,1 Prozent nach. Am Wochenende hatte US-Präsident Trump den Einzelhandelsriesen kritisiert, er solle Zollaufschläge schlucken, also selbst tragen, statt die Preise zu erhöhen. Für die Aktie der Baumarktkette Home Depot ging es im Sog um 0,4 Prozent nach unten, Lowe's schlossen knapp im Plus. Am Dienstag bzw. Mittwoch öffnen die beiden Unternehmen ihre Bücher. TXNM Energy reagierten mit einem Plus von 7,3 Prozent darauf, dass Blackstone Infrastructure das Unternehmen für 11,5 Milliarden Dollar einschliesslich Schulden kaufen will.
Asien
An den ostasiatischen und australischen Börsen überwiegt am Dienstag im späten Geschäft leichter Konjunkturoptimismus – die Indizes steigen moderat. Denn die chinesische Notenbank hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte erstmals in diesem Jahr gesenkt. Anfang Mai war bereits der Satz für 7-tägige Reverse-Repo-Geschäfte – ein wichtiger Leitzins – gesenkt worden.
Obligationen
Am US-Anleihenmarkt war der Renditeanstieg nur von kurzer Dauer. Der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen gab schliesslich um 3 Basispunkte (0,03 Prozentpunkte) auf 4,45% nach. Der Zinssatz für zweijährige Staatsanleihen entspannte sich um 4 Basispunkte auf 3,98%.
Analyse
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