Morning News

Julius Bär schreibt 130 Mio CHF ab und tauscht Risikochef aus

Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Thu, 22.05.2025 - 00:00

Thema des Tages

Die Privatbank Julius Bär nimmt in ihrem Kreditportfolio eine Wertberichtigung von 130 Millionen Schweizer Franken vor und rechnet für das erste Halbjahr mit einem geringeren Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Zudem tauscht die Bank, die von der Insolvenz der österreichischen Immobiliengruppe Signa stark betroffen war, ihren Risikochef aus. Ivan Ivanic, der im Februar 2025 als Chief Credit Officer zu Julius Bär gekommen ist, wird Chief Risk Officer und Mitglied der Geschäftsleitung, wie die Schweizer Bank mitteilte. Der derzeitige Chief Risk Officer Oliver Bartholet werde Ende des Jahres aus der Bank ausscheiden und seine Aufgaben am 1. Juli 2025 übergeben. Er soll der Bank bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zur Verfügung stehen. Für die ersten vier Monate meldeten die Schweizer Netto-Neugeldzuflüsse in Höhe von 4,2 Milliarden Franken, das war ein annualisiertes Wachstum von 2,5 Prozent. Dieses Netto-Neugeld stammte vorwiegend von Kunden mit Domizil in Schlüsselmärkten in Asien, insbesondere Hongkong und Singapur, und Westeuropa mit Schwerpunkt Grossbritannien und Deutschland. Die Zuflüsse hätten teilweise die Auswirkungen des deutlich stärkeren Schweizer Franken, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, kompensiert. Das verwaltete Vermögen ging um 6 Prozent auf 467 Milliarden Franken zurück. Den negativen Währungseffekt gegenüber dem Dollar beziffert Julius Bär auf 28 Milliarden Franken.

Schweizer Aktien

Leicht abwärts ging es gestern am Schweizer Aktienmarkt. Angesichts fehlender Impulse und nach den jüngsten Gewinnen hielten sich die Akteure zurück. Bei den Einzelwerten fielen die Kursausschläge eher moderat aus und gingen über 1,7 Prozent nicht hinaus. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 12.380 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 19,2 (Dienstag: 22,31) Millionen Aktien. Tagesgewinner im Leitindex waren Swiss Life mit einem Anstieg um 1,6 Prozent. Am Vortag hatte sich der Kurs nach insgesamt durchwachsen ausgefallenen Geschäftszahlen kaum bewegt. In einem Research betonten die Analysten von Berenberg, dass der Nettoneugeldzufluss eine grosse positive Überraschung sei. Logitech verbesserten sich um 0,4 Prozent mit der Ankündigung einer Dividendenerhöhung. Auch Nestlé (+0, 6%) legten zu. In einem Interview sagte Konzernchef Laurent Freixe, dass er trotz der Skandale in Frankreich am Wassergeschäft mit Premiummarken wie Perrier und San Pellegrino festhalten will. Erneut unter Druck standen dagegen UBS: Nach dem Minus von gut 3 Prozent am Dienstag büsste die Aktie weitere 1,3 Prozent ein.

Internationale Märkte

Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Aufschlägen geschlossen. Leicht stützend wirkten Berichte, denen zufolge sich die Republikaner im Repräsentantenhaus im US-Haushaltsstreit geeinigt haben sollen. Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus, in dem die Republikaner nur über eine hauchdünne Mehrheit verfügen, könnte noch am Mittwoch erfolgen. Allerdings gab es auch anderslautende Meldungen. Übergeordnet machten Strategen nach der massiven Rally an den Börsen zunehmend das Risiko von Gewinnmitnahmen aus. Die Aktienmärkte seien in der Zwischenzeit bewertungstechnisch teuer. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 24.122 Punkte, bei 24.152 wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Der Euro-Stoxx-50 schloss bei 5.454 Punkten praktisch unverändert. Den Märkten fehlen nach dem Ende der Berichtssaison Impulse. "Vor allem von der Entwicklung bei Zoll-Verhandlungen hört man fast gar nichts", so ein Händler. Die Märkte schienen sich selbstgefällig in Sicherheit zu wiegen. Dabei hatte US-Finanzminister Scott Bessent am Wochenende klargemacht, dass die Zölle ohne "Deals" vollumfänglich zurückkehren. Lisa Shalett, Investment-Chefin bei Morgan Stanley Wealth Management, sagte: "Es hat etwas von einem 'Warum soll ich mir Sorgen machen?'-Markt - und das ist genau dann, wenn Leute wie ich anfangen, sich Sorgen zu machen." Infineon (+2,3%) und Nvidia arbeiten zusammen, um die kommende Generation von Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Diese Systeme basieren auf einer neuen Architektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom, so Infineon. Die neue Hochvolt-Gleichstrom-Verteilung gewährleistet eine sichere und noch effizientere Stromversorgung. Infineon hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, neue Standards in der Stromversorgung für KI-Rechenzentren zu schaffen.

USA
Nach einem verhaltenen Start ist gestern an der Wall Street im Handelsverlauf stärkerer Verkaufsdruck aufgekommen. Auslöser war eine schwach verlaufene Auktion 20-jähriger US-Anleihen. Die Papiere konnten nur zu einem deutlich höheren Zinssatz von 5,04 Prozent platziert werden. Die Befürchtung, dass die USA in den kommenden Jahren grössere Schwierigkeiten haben könnten, ihr Haushaltsdefizit zu finanzieren, sorgte dafür, dass Käufer der Papiere eine höhere Rendite einforderten. Der Dow-Jones-Index büsste 1,9 Prozent ein auf 41.860 Punkte. Der S&P-500 gab um 1,6 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes verloren bis zu 1,4 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 308 (Dienstag: 1.001) Kursgewinner und 2.491 (1.734) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 16 (69) Titel. Unitedhealth verloren nach der jüngsten dreitägigen Erholung 5,8 Prozent. Die Analysten von HSBC haben die Aktie auf "Reduce" abgestuft. Sie war zuletzt stark gefallen, nachdem der CEO zurückgetreten war und das Unternehmen seinen Ausblick ausgesetzt hatte. Das Wall Street Journal berichtete ausserdem, dass das Justizministerium wegen möglichen kriminellen Medicare-Betrugs ermittelt. Alphabet stiegen um 2,8 Prozent, nachdem die Tochter Google am Vortag auf ihrer Entwicklerkonferenz Pläne zur Festigung ihrer Position beim Thema künstliche Intelligenz vorgestellt hatte. Die Baumarktkette Lowe's legte Geschäftszahlen vor, die über den Erwartungen ausfielen. Das sprach aber zugleich von einem schwierigen Umfeld. Die Aktie fiel um 1,7 Prozent. Der Einzelhändler Target senkte mit Verweis auf eine schwächere Nachfrage und sinkendes Verbrauchervertrauen seinen Ausblick. Der Kurs sank um 5,2 Prozent.

Asien
Die Börsen in Ostasien und Australien schliessen sich am Donnerstag den Sorgen der Wall Street über die Finanzierung der US-Schulden an und fallen. Eine schwach verlaufene Auktion 20-jähriger US-Staatsanleihen verdeutlicht den Unwillen des Finanzmarktes, Washington zu den aktuellen Zinsen zu finanzieren.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen kräftig, bei zehnjährigen Papieren um 11 Basispunkte auf 4,59 Prozent.

Analyse
BoA erhöht Ziel JD Sports auf 112 (106) p – Buy
JPM erhöht Aegon-Ziel auf 7,65 (7,20) EUR – Overweight
MS erhöht ING-Ziel auf 23 (22) EUR – Equalw.

Folgen Sie uns

Wissenswertes

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie jeden Monat eine Auswahl per Mail


Sponsoren
UEFA Europa LeagueUEFA Women’s EURO 2025Genève ServetteZSC Lions

Seien Sie sich des Risikos bewusst

Der Handel mit Hebelprodukten auf der Forex-Plattform, wie zum Beispiel Forex, Spot-Edelmetalle und Differenzkontrakte (CFDs), birgt aufgrund der Hebelwirkung ein erhebliches Verlustrisiko und ist womöglich nicht für alle Anlegerinnen und Anleger geeignet. Berücksichtigen Sie Ihre Erfahrung, Ihre Anlageziele, Vermögenswerte, Ihre Einkünfte und Risikobereitschaft, bevor Sie ein Konto bei Swissquote eröffnen. Verluste sind theoretisch unbegrenzt und Sie müssen eventuell zusätzliche Zahlungen leisten, wenn Ihr Kontostand unter die erforderliche Margenhöhe fällt. Daher sollten Sie keine Spekulationen, Anlagen oder Absicherungsgeschäfte mit Kapital tätigen, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können, das Sie geliehen haben, das Sie dringend benötigen oder das für den persönlichen oder den Lebensunterhalt Ihrer Familie notwendig ist. In den letzten 12 Monaten haben 76.32% der Privatanlegerinnen und Privatanleger beim Handel mit CFDs entweder Geld verloren, bei der Schliessung ihrer Position den Verlust ihrer gesamten Margin erlitten, oder nach Schliessung ihrer Position einen Negativsaldo verzeichnet. Sie sollten sich aller mit dem Forex-Handel verbundener Risiken bewusst sein und den Rat einer unabhängigen Finanzberaterin bzw. eines unabhängigen Finanzberaters einholen, falls Sie sich nicht sicher sind. Weitere Einzelheiten, einschliesslich Informationen über die Hebelwirkung, die Funktionsweise von Margins sowie die Kontrahenten- und Marktrisiken entnehmen Sie bitte unserem Risikohinweis für Forex und CFD. Der Inhalt dieser Website stellt Werbematerial dar und wurde keiner Aufsichtsbehörde gemeldet oder übermittelt.

KI-generierte Inhalte

Einige der visuellen Inhalte auf unserer Website wurden mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) generiert und/oder verbessert. Alle Inhalte werden jedoch einer gründlichen Überprüfung und Freigabe durch Menschen unterzogen, um ihre Richtigkeit, Relevanz und Übereinstimmung mit den Bedürfnissen unserer Nutzenden und unserer Kundschaft sicherzustellen.