Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Fri, 23.05.2025 - 00:00
Der italienische Versicherungskonzern Generali hat im ersten Quartal trotz eines Gewinnrückgangs mehr verdient als am Markt erwartet. Der Gewinn wurde von der Leistung der Schaden- und Unfallversicherungssparte getragen. Wie Assicurazioni Generali mitteilte, sank der Nettogewinn in den drei Monaten bis zum 31. März auf 1,195 Milliarden Euro, gegenüber 1,256 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, der von einem nicht-operativen Anlageergebnis und dem einmaligen Kapitalgewinn aus der Veräußerung der TUA Assicurazioni an die Allianz profitiert hatte. Der bereinigte Nettogewinn lag mit 1,20 Milliarden Euro um 7,6 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 0,2 Prozent auf 26,54 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis - eine von Analysten und Anlegern viel beachtete Kennzahl - stieg um 8,9 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro. "Unser Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft profitierte von einem gesunden Einnahmenwachstum, das hauptsächlich von der Sparte Nicht-Kfz-Versicherung getragen wurde, sowie von einer weiteren Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote", sagte Finanzchef Cristiano Borean.
Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag deutlich im Minus beendet. Der Leitindex SMI verlor phasenweise fast 1,5 Prozent und streifte dabei die Marke von 12'200 Punkten, erholte sich gegen Handelsschluss aber wieder etwas und schloss klar über dem Tagestief. Der SMI schloss um 0,89 Prozent tiefer auf 12'269,95 Punkten, im Tagestief war er bis 12'202 Zähler gefallen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsste 0,95 Prozent ein auf 2001,58 Punkte und der breite SPI 0,84 Prozent auf 16'855,80 Zähler. Bei Handelsschluss standen von den 30 SLI-Werte 27 im roten Bereich, zwei waren im Plus und einer unverändert. Die grössten Verluste bei den Blue Chips verbuchten praktisch den ganzen Tag die Aktien der Hörgeräteherstellerin Sonova (-3,4% auf 268,60 Franken). Händler verwiesen darauf, dass der Broker Redburn das Rating auf "Sell" gesenkt habe mit einem Kursziel von 225 Franken. Mit Alcon (-2,1%) und Straumann (-1,9%) waren weitere Gesundheitswerte weit hinten zu finden. Auch einige konjunktursensitive Werte wie Schindler (-2,0%) oder Holcim (-1,9%) standen weit oben auf der Verliererliste. Bei Schindler übte eine Rückstufung Druck aus: Octavian hat das Rating für den Lifthersteller auf "Hold" von "Buy" gesenkt.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Der DAX gab 0,5 Prozent ab auf 23.999 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 23.843. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 5.424 nach unten. Unternehmensmeldungen spielten in dem Umfeld eine untergeordnete Rolle. Bayer konnten sich dem Abwärtstrend am Gesamtmarkt entziehen und gewannen 2,7 Prozent. Das Sentiment für die Aktie wurde gestützt durch die Nachricht über die Zulassung des Augenmedikaments Eylea in der hochdosierten Variante nun auch in China zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration. UBS schätzt die Einnahmen mit Eylea im laufenden Jahr auf insgesamt 3,12 Milliarden Euro. Positiv kam im Handel die Aufforderung von Prosieben an die Aktionäre an, das Kaufangebot von MFE nicht anzunehmen. "So etwas klingt immer nach Bietergefecht und erhöhten Angeboten", sagte ein Händler. Daher sei es für freie Aktionäre ratsam, einfach weiter abzuwarten. Interessant werde es erst, wenn der Vorstand und der Aufsichtsrat zusammen die Annahme eines Gebotes empfehlen. Die Aktien kletterten um 1,1 Prozent auf 7,08 Euro. Das Angebot von MFE ergebe beim aktuellen MFE-Kurs nur einen Preis von 5,75 Euro, hiess es von Prosieben. Zurückhaltend wurden die Zahlen zum ersten Quartal von CTS Eventim (-6,2%) kommentiert. "Die Zahlen sind schon gut, aber die hohen Erwartungen konnten sie nicht mehr erfüllen", sagte ein Händler. Während der CTS-Umsatz noch deutlich anzog, gab es kräftigen Druck auf die EBITDA-Marge. Das Ergebnis je Aktie blieb daher klar unter Vorjahresquartal.
USA
Nach dem Rücksetzer am Vortag haben besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten am Donnerstag an der Wall Street zwischenzeitlich für eine freundliche Tendenz gesorgt. Sowohl in der Industrie wie auch im Dienstleistungssektor fielen die Einkaufsmanagerindizes besser als von Ökonomen prognostiziert aus. Im ganz späten Handel kamen die Indizes aber wieder zurück und gingen wenig verändert aus dem Tag. Der Dow-Jones-Index gab minimal nach auf 41.859 Punkte. Der S&P-500 schloss ebenfalls fast unverändert, die Nasdaq-Indizes gewannen bis zu 0,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.511 (Mittwoch: 308) Kursgewinner und 1.243 (2.491 -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 63 (16) Titel. Nach unten ging es für Aktien von Wind- bzw. Solarenergieunternehmen, weil das Trump'sche Steuer- und Ausgabengesetz bestimmte Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie schon 2028 statt 2031 auslaufen lassen würde. Enphase Energy rutschten um 19,6 Prozent ab, First Solar um 4,3 und Sunrun brachen um 37,1 Prozent ein. Bei Sunrun belastete zusätzlich eine Abstufung auf "Underperform" durch BMO Capital. Aktien von Krankenversicherern wurden verkauft, nachdem die US-Regierung verstärkte Prüfungen des Programms "Medicare Advantage" angekündigt hatte. Dabei handelt es sich um den von der Regierung finanzierten, privat geführten Versicherungsplan für US-Senioren. Bei den Prüfungen soll hart gegen mögliche Überzahlungen vorgegangen werden. Humana fielen um 7,6 Prozent, CVS Health um 3,0 und Unitedhealth um 2,1 Prozent.
Asien
Nach den Vortagesverlusten erholen sich die ostasiatischen und australischen Börsen am Freitag leicht. Damit steuert der regionale Aktienmarkt auf die sechste Woche mit Aufschlägen zu.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen zunächst weiter, mit den guten Konjunkturdaten drehte die Stimmung aber. Am Ende des Tages sank die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,55 Prozent. Am Vortag waren die Marktzinsen kräftig gestiegen, nachdem eine Auktion zwanzigjähriger US-Anleihen auf eine geringe Nachfrage gestossen war - ein Ausdruck des schwindenden Vertrauens der Anleger in das US-Finanzsystem.
Analyse
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