Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Mon, 02.06.2025 - 00:00
Der Ray-Ban-Hersteller Essilorluxottica will die auf KI fokussierte Ophthalmologie-Plattform Optegra vom Private-Equity-Unternehmen MidEuropa erwerben. Die Akquisition sei Teil der Medizintechnik-Strategie der Gruppe. Der französisch-italienische Brillenkonzern teilte jetzt mit, dass die Übernahme das Angebot des Unternehmens erweitert, das über Brillenfassungen und -gläser hinausgeht. Es umfasse auch KI-gestützte Technologien, Wearables, medizinische Instrumente und wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Augenheilkunde. Optegra betreibt ein Netz von über 70 Augenkliniken und Diagnoseeinrichtungen in Grossbritannien, der Tschechischen Republik, Polen, der Slowakei und den Niederlanden. Sein Angebot umfasst augenärztliche Behandlungen und elektive Sehkorrekturen, die durch Künstliche Intelligenz in der prä- und postoperativen Phase unterstützt werden. Vergangenes Jahr hatte Essilorluxottica schon eine Partnerschaft mit der Facebook-Mutter Meta verlängert, um im Rahmen seines Vorstosses in die Künstliche Intelligenz intelligente Ray-Ban-Brillen zu entwickeln.
Der schweizerische Aktienmarkt hat zum Wochenausklang mit einem moderaten Aufschlag geschlossen. Der SMI erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 12.227 Punkte. Im Tageshoch hatte der Index schon bei 12.316 Punkten gelegen. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber, unverändert schloss die Aktie von Sonova. Umgesetzt wurden 45,07 (zuvor: 14,58) Millionen Aktien. Mit leichten Abgaben zeigten sich die Werte aus dem Luxusgüter-Sektor. Hier verloren Swatch 0,2 Prozent und für Richemont ging es um 0,7 Prozent nach unten. Alcon verloren 0,7 Prozent, obwohl der Schweizer Augenspezialist seit dem Börsengang 2019 seine erste US-Zulassung von der FDA erhalten hat. Eine Entwicklung, die aus Sicht von Sibylle Bischofberger von Vontobel leicht positiv ist, aber wenig überraschend kommt. Das Medikament Tryptyr wurde zur Behandlung der Symptome des trockenen Auges und seiner Anzeichen zugelassen.
Europa
Mit leichten Gewinnen haben die europäischen Aktienmärkte den letzten Handelstag der Woche beendet. Der DAX legte um 0,3 Prozent auf 23.997 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 verlor dagegen 0,1 Prozent auf 5.367 Leicht positiv wirkten dagegen die Preisdaten aus Europa. Sie sprachen nicht gegen eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche. Händler wiesen aber auf die Umsätze in DAX-Werten hin, die typisch niedrig für einen Brückentag gewesen seien. Kursbewegungen sollten daher nicht überbewertet werden. Punkte. Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es abgesehen von Sanofi kaum. Schweizer Werte legten deutlicher zu als andere Europäer, da die dortige Börse am Vortag geschlossen war. So ging es bei Titeln wie Barry Callebaut und Galderma um bis zu 2,7 Prozent nach oben. Unter den Sektoren standen wieder die defensiven Branchen vorn: Bei Versorgern, Immobilien-, Nahrungs- und Gesundheitstiteln ging es um bis zu 0,9 Prozent aufwärts. Im DAX zeigte sich keine klare Sektortendenz: Zalando, Munich Re und Fresenius zählten hier zu den grösseren Gewinnern. Auch SAP verbesserten sich um 1,3 Prozent.
USA
Die Indizes an der Wall Street haben sich am letzten Handelstag der Woche kaum von der Stelle bewegt. Weiter im Fokus stand vor allem der Zoll-Streit. So hat US-Präsident Donald Trump China im Handelsstreit verbal angegriffen. Trump warf Peking vor, gegen die Bedingungen des kürzlich vereinbarten Handelsabkommens verstossen zu haben. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 42.270 Punkte. Der S&P-500 schloss kaum verändert und der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,3 Prozent. Der S&P-500 und der Dow-Jones-Index haben im Mai zum ersten Mal seit Januar den Monat wieder mit einem Aufschlag beendet, da der Optimismus über eine mögliche Entschärfung des globalen Handelskrieges zunimmt, hiess es. Unter den Einzelwerten fielen Dell nach zwischenzeitlichen Gewinnen um 2,1 Prozent. Der Computerhersteller hat bei der Vorlage seiner Zahlen für das erste Geschäftsquartal seine Ertragsziele erhöht. Im Bekleidungssektor brachen Gap um 20,2 Prozent ein. Das Unternehmen rechnet damit, dass die US-Strafzölle seine Kosten deutlich erhöhen. American Eagle Outfitters ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht und hat deshalb den Jahresausblick kassiert. Der Kurs büsste 2,0 Prozent ein. Dagegen hat Marvell Technology die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft, weil das Unternehmen von der starken KI-Nachfrage profitierte. Der Kurs fiel gleichwohl um 5,6 Prozent, denn der Ausblick liegt nur im Rahmen der Erwartungen, wie es hiess. Auch die neuesten Vorwürfe Trumps gegen China dürften die Aktie des Halbleiter-Unternehmens belasten.
Asien
Die US-Zollpolitik ist als Belastungsfaktor zurückgekehrt und drückt zum Wochenauftakt auf die Kurse an den asiatischen Aktienmärkten. Während die chinesischen Festlandsbörsen wegen des Drachenbootfests geschlossen bleiben, gibt der HSI in Hongkong 2,2 Prozent ab. Japanische Aktien notieren mit einem Minus des Nikkei-225 von 1,4 Prozent ebenfalls schwach. Angeführt wird der Kursabschwung von Technologie- und Autowerten. In Tokio fallen beispielsweise Advantest um 3,5 und Renesas um 2,9 Prozent bzw. Toyota Motor um 2,8 und Honda um 2,4 Prozent. Auch in Hongkong stehen Autotitel stärker unter Druck, so BYD, die 3,2 Prozent verlieren.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen zum Wochenschluss leicht nach. Die Zehnjahresrendite reduzierte sich um 4 Basispunkte auf 4,39 Prozent. Die Renditen gingen angesichts von Anzeichen einer nachlassenden Inflation zurück, hiess es.
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