Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Wed, 04.06.2025 - 00:00
Hewlett Packard Enterprise hat im zweiten Quartal nach einem schwachen Jahresauftakt auch dank seines im März eingeleiteten Sparprogramms besser abgeschnitten als erwartet. Der Server- und Cloud-Anbieter wird für den Gewinn im Gesamtjahr etwas zuversichtlicher, hat aber das obere Ende seines Umsatz-Ausblicks gekappt. Das Geschäftsumfeld habe sich beruhigt, sagte CFO Marie Myers. Die makroökonomische Unsicherheit und die Handelspolitik hätten die Nachfrage zu Beginn des Quartals belastet. Die Stimmung habe sich seither aber verbessert. HPE rechnet für das Gesamtjahr nun mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,78 bis 1,90 Dollar, was das Unternehmen mit Ausnahmen bei den von der US-Regierung verhängten Zöllen begründete. Bislang lag das untere Ende der Spanne bei 1,70 Dollar. Beim Umsatz wird ein Wachstum von 7 bis 9 Prozent statt 7 bis 11 Prozent angepeilt. Hier wird Unvorhersehbarkeit bei einigen KI-Deals als Begründung angegeben. Für das laufende dritte Geschäftsquartal stellt HPE einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,40 bis 0,45 Dollar und einen Umsatz von 8,2 bis 8,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten erwarten derzeit 0,41 Dollar bzw. 8,22 Milliarden Dollar.
Der SMI hat sich am Dienstag mit leichten Gewinnen gezeigt und damit die Vortagesabgaben wieder aufgeholt. Der SMI erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 12.240 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber, unverändert schloss die Swisscom-Aktie. Umgesetzt wurden 17,51 (zuvor: 15,31) Millionen Aktien. Die Schweizer Verbraucherpreise haben sich im Mai im deflationären Bereich befunden, ein Meilenstein, der die Aussicht auf weitere Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Laufe dieses Monats erhöht. Die jährliche Inflationsrate betrug minus 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten diesen Wert erwartet. Die Schweiz verzeichnete zuletzt im März 2021 eine Deflation. SNB-Chef Martin Schlegel hatte bereits früher gesagt, dass eine negative Inflation möglich sei, und schloss negative Zinssätze nicht aus. Er sagte jedoch, dass sich die Zentralbank nicht von einzelnen monatlichen Inflationsdaten leiten lassen würde, sondern dass die Preisstabilität ausschlaggebend für die Geldpolitik sei. Bei den Einzelwerten verloren Julius Bär 1,5 Prozent. Die Bank enttäuschte nach Einschätzung von Keefe, Bruyette & Woods mit ihrem Strategie-Update.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte sind etwas fester aus dem Dienstag gegangen. Der DAX schloss 0,7 Prozent höher mit 24.092 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent auf 5.376 Punkte zu. Die Inflationsrate ist im Mai deutlicher als erwartet auf 1,9 Prozent zurückgegangen und hat damit nun sogar knapp das EZB-Ziel von 2,0 Prozent leicht unterschritten. Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise hat sich mit 2,3 Prozent dem Ziel der Zentralbank weiter angenähert. "Mit einer Zinssenkung auf der EZB-Sitzung am Donnerstag wird fest gerechnet", so eine Händlerin. Aber auch darüber hinaus nehme die Zinssenkungserwartung nun leicht zu. Europaweit waren einmal mehr Rüstungswerte gefragt. Rheinmetall stiegen um 0,9 Prozent, die Aktie wird mit Wirkung zum 23. Juni in den Euro-Stoxx-50 aufgenommen, den wichtigsten Index der Eurozone. Weiter aufwärts ging es auch mit ausgewählten zinsabhängigen Titeln, so stiegen Vonovia um 1,9 Prozent. Auf der anderen Seite verlor der Index der zyklischen Rohstoffaktien 0,8 Prozent. Die Anleger sind besorgt über eine geringere Nachfrage nach Rohstoffen, nachdem die OECD ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert hat, wie Russ Mould, Investment-Stratege bei AJ Bell, anmerkte.
USA
Trotz der anhaltenden Zoll-Unsicherheiten hat sich die Wall Street am Dienstag mit Gewinnen gezeigt – angeführt von den Technologiewerten. Der Nasdaq-Composite notiert damit seit Jahresbeginn wieder im Plus. Die neuen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump lösten keine weitere Beunruhigung aus. Gleichwohl bleibe die Frage, ob die USA und China ein finales Handelsabkommen erreichen werden, hiess es. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 42.520 Punkte. Der S&P-500 schloss 0,6 Prozent höher und für den Nasdaq-Composite ging es 0,8 Prozent aufwärts. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.916 (Montag: 1.271) Kursgewinner und 853 (1.493) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 62 (80) Titel. Gesucht waren Titel aus dem Technologie-Sektor. Für die Aktien von KI-Schwergewicht Nvidia ging es um 2,8 Prozent nach oben und Super Micro Computer stiegen um 4,8 Prozent. Micron Technology verbesserten sich um 4,2 Prozent, nachdem der Chiphersteller bekannt gegeben hat, dass er das erste Muster eines neuen Chips, der für KI-Anwendungen auf Smartphones entwickelt wurde, verschickt hat. Walt Disney gewannen 0,6 Prozent. Der Unterhaltungskonzern entlässt weltweit mehrere hundert Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen, um effizienter zu agieren. Dollar General legten um 15,9 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern den Ausblick angehoben hat. MoonLake Immunotherapeutics kletterten um 18 Prozent. Die Financial Times hatte von Übernahmegesprächen mit Merck & Co (+1,2%) berichtet.
Asien
Die Börsen in Ostasien folgen am Mittwoch der positiven Vorgabe der Wall Street, angeführt von Technologieaktien. Der Nikkei-225 steigt um 0,9 Prozent auf 37.766 Punkte. Die Sorgen über US-Zölle hätten sich abgeschwächt, ein gegenüber dem Dollar schwächerer Yen stütze den Markt, heisst es. Im Zuge der breiten Erholung des Dollars zieht dieser auf 144,27 Yen an, verglichen mit rund 143 zur gleichen Vortageszeit. Die Chipwerte Advantest und Renesas steigen weiter um 3,8 bzw. 3,6 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt zeigten sich die Renditen am Dienstag wenig verändert, erholten sich allerdings von anfänglichen moderaten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag bei 4,46 Prozent. Die UBS setzt wegen der Wachstumsrisiken auf steigende Notierungen und damit fallende US-Renditen. Ein Abrutschen der Rendite unter die Marke von 4 Prozent bei der zehnjährigen Laufzeit erwarten die Analysten in den kommenden Monaten aber nicht.
Analyse
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