Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Thu, 19.06.2025 - 00:00
Airbus stellt den Aktionären höhere Ausschüttungen in Aussicht: Die Dividendenausschüttungsquote soll von derzeit 30 bis 40 Prozent auf künftig 30 bis 50 Prozent erhöht werden, wie der Flugzeughersteller anlässlich des Investorentages ankündigte. Das Unternehmen erklärte zudem, dass auch Sonderdividenden und Aktienrückkäufe weiterhin ein Möglichkeit seien, die Aktionärsrenditen zu steigern. Zudem bekräftigte der Konzern seinen Ausblick für das laufende Gesamtjahr. Das bereinigte EBIT soll demnach bei rund 7 Milliarden nach 5,35 Milliarden Euro im Vorjahr liegen. Wie bisher erläutert, seien die Auswirkungen aus Zöllen in dem Ausblick nicht berücksichtigt. Airbus-CEO Faury sagte im April, dass Airbus die Kosten der Zölle für Flugzeuge, die von seinen Fabriken in Übersee in die USA importiert werden, nicht übernehmen werde. Bei den Flugzeugauslieferungen plant Airbus mit etwa 820 Maschinen. Airbus geht weiterhin davon aus, dass im Jahr 2026 monatlich 14 Flugzeuge des Typs A220 und im Jahr 2027 monatlich 75 Schmalrumpfflugzeuge des Typs A320 produziert werden
Zur Wochenmitte hat der schweizerische Aktienmarkt abermals kleine Kursverluste verzeichnet. Neben dem militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran veranlassten bevorstehende Zinsentscheidungen die Anleger zur Zurückhaltung. Am späten Mittwoch wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer Zinssitzung mitteilen, am Donnerstag folgen die Schweizerische Nationalbank und die Bank of England. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 11.959 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 18,15 (zuvor: 16,44) Millionen Aktien. Schwächster Wert im SMI waren UBS mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Die Bank wurde das Opfer eines Datendiebstahls. "Eine Cyberattacke bei einem externen Lieferanten hat dazu geführt, dass Informationen über die UBS und mehrere andere Unternehmen gestohlen wurden", teilte die Bank mit. Kundendaten seien nicht betroffen. Die UBS habe Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen auf das Geschäft zu vermeiden. Neben der Cyberattacke belastete die Abstufung der UBS-Aktie auf "Underweight" durch die Analysten von Morgan Stanley den Kurs. Pharmawerte wurden von neuen Zoll-Ankündigungen des US-Präsidenten belastet. Mehreren Medienberichten zufolge hat Donald Trump auf dem Rückflug vom G7-Gipfel gesagt, dass die geplanten Zölle auf Pharmaimporte sehr bald in Kraft treten würden. Novartis und Roche gaben um 0,6 und 1 Prozent nach. Alcon verloren 0,8 Prozent. Sandoz stemmten sich gegen die negative Tendenz und gewannen 2,4 Prozent. Die Titel des Generikaherstellers profitierten Marktteilnehmern zufolge von der Forderung des US-Präsidenten nach billigeren Medikamenten.
Europa
Bei hoher Nervosität der Anleger haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Auf die Stimmung drückte weiter die Lage im Nahen Osten, wo auch ein Kriegseintritt der USA nicht auszuschliessen ist. US-Präsident Donald Trump verschärfte den Ton mit der Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation Irans. Der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, erklärte, sein Land werde nicht kapitulieren und jede US-Militärintervention werde irreparable. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 23.318 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,4 Prozent im Minus bei 5.267 Punkten. Bei den Ölpreisen ist der starke Anstieg vom Vortag erst einmal ausgelaufen, sie gerieten unter Druck, auch weil der Iran angeblich für Verhandlungszwecke eine Delegation nach Washington entsenden möchte. Mit Abgaben von 1 Prozent führte der Pharmasektor die Verliererliste in Europa an. Hintergrund waren Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Nach dem enttäuschend aufgenommenen Kapitalmarkttag vom Vortag gaben FMC um weitere 1,4 Prozent nach. "Trotz zahlreicher Details hat ein umfassender Blick auf die Ziele 2030 gefehlt, insbesondere mit Blick auf die Umsatzentwicklung", erklärte sich Baader die deutlichen Kursverluste. Für Fresenius ging es 2,3 Prozent nach unten, Merck verloren 2,1 Prozent.
USA
Nach den Verlusten des Vortages haben sich die US-Börsen am Mittwoch mehr oder weniger stabilisiert. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 42.172 Punkte. Der S&P-500 schloss kaum verändert, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent stieg. An der Nyse wurden 1.571 (Dienstag: 882) Kursgewinner gesehen, denen 1.204 (1.887) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 56 (71) Titel aus dem Handel. Der Nahostkrieg lieferte derweil ein zwiespältiges Bild für die Börse. Zwar verschärfte US-Präsident Donald Trump zuletzt mit der Forderung nach einer Kapitulation des Irans den Ton, was Teheran umgehend zurückwies und kategorisch ausschloss. Damit drückte weiterhin der Krieg zwischen Israel und dem Iran auf die Stimmung. Doch die für die Märkte bedeutsame Frage, ob die USA in den Krieg eintreten, ist weiter unklar. Auch planen die USA nicht, den obersten iranischen Führer Ali Khamenei zu töten - jedenfalls derzeit nicht, wie Trump ausführte. Anleger taten sich mit der Interpretation der Trump'schen Aussagen schwer, setzten aber weiterhin darauf, dass sich die USA nicht direkt am Krieg beteiligen. Hasbro schlossen 0,6 Prozent fester. Der Spielzeuganbieter baut 3 Prozent seiner globalen Belegschaft ab, um Kosten wegen der Zollpolitik einzusparen. Circle Internet sprangen um 33 Prozent, die Stablecoin-Gesellschaft könnte von regulatorischen Erleichterungen profitieren. Zoetis sanken um 4,1 Prozent nach einer Abstufung durch Stifel. Nach Geschäftszahlen mit Licht und Schatten lagen La-Z-Boy 1,3 Prozent im Minus.
Asien
Die Aussicht auf eine Eskalation des Nahostkrieges belastet am Donnerstag die asiatischen Aktienmärkte einschließlich Australien. Laut einem Bloomberg-Bericht könnten die USA schon in den nächsten Tagen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingreifen und den Mullahstaat angreifen. Nach den heftigen Vortagesverlusten sinkt der HSI in Hongkong um weitere 2 Prozent. Auf dem chinesischen Festland gibt der Schanghai-Composite 0,9 Prozent ab.
Obligationen
Am Rentenmarkt erholten sich die Renditen am Mittwoch nach der Fed-Entscheidung von einem anfänglichen Rücksetzer, die zehnjähriger US-Staatsanleihen stand zuletzt bei 4,39 Prozent.
Analyse
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