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Unicredit erhält EU-Genehmigung zur BPM-Übernahme unter Auflagen

Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Fri, 20.06.2025 - 00:00

Thema des Tages

Unicredit hat von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des heimischen Rivalen Banco BPM bekommen. Allerdings geht dies mit Auflagen einher, wie die Kommission mitteilte. So habe sich Unicredit bereiterklärt, im Falle einer Übernahme 209 Filialen in Regionen zu verkaufen, in denen sich die Präsenz der beiden Banken überlappt. Unicredit hatte bereits im Juni mitgeteilt, dass die Kommission keine Einwände hat, ohne Details zu den Auflagen zu nennen. Der Finanzkonzern will BPM für 10 Milliarden Euro übernehmen. Diese Offerte aus dem November vergangenen Jahres hatte der kleinere Konkurrent aber zurückgewiesen. Laut Kommission könnte eine Übernahme von BPM durch Unicredit im Bereich Einlagen und Kredite für kleine und mittelgrosse Unternehmenskunden zu Wettbewerbseinschränkungen und höheren Preisen führen. Auf lokaler Ebene gebe es zahlreiche Überschneidungen. Auf der Ebene der Regionen gebe es dagegen keine Bedenken. Wie die Kommission weiter mitteilte, hat sie einen Antrag der italienischen Kartellaufsicht abgelehnt, ihr die Prüfung einer Transaktion unter italienischem Kartellrecht zu überlassen.

Schweizer Aktien

Der Nahostkonflikt hat auch am Donnerstag das Geschehen am schweizerischen Aktienmarkt überschattet. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,0 Prozent, was von der Mehrheit der Analysten auch so erwartet worden war. Einige Ökonomen hätten jedoch mit der Rückkehr der Negativzinsen gerechnet, hiess es am Markt. Der Franken zog in Reaktion auf den Zinsentscheid leicht an. Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 11.872 Punkte. Von den 20 SMI-Werten verzeichneten 18 Kursverluste. Die beiden einzigen Gewinner waren Novartis (+0,3%) und Roche (+0,4%). Umgesetzt wurden 14,98 (zuvor: 18,15) Millionen Aktien. Ein drastischer Rückgang der schweizerischen Uhrenexporte im Mai liess die Aktien von Richemont um 2,7 Prozent fallen. Swatch verbilligten sich um 2,1 Prozent. Nachdem die Exporte im April von Vorzieheffekten profitiert hätten, habe sich die Entwicklung im Mai umgekehrt, kommentierten die Analysten von Bernstein. Für das Kursminus von 2,4 Prozent der Partners Group machten Marktteilnehmer einen Analystenkommentar verantwortlich. Goldman Sachs habe Partners Group auf "Neutral" von "Buy" abgestuft und das Kursziel auf 1.150 von 1.250 Schweizer Franken gesenkt. Die Aktien der UBS verloren 1,8 Prozent. Die SNB unterstützt die von der Regierung geforderten strengeren Kapitalanforderungen für die Bank. Im Finanzstabilitätsbericht der SNB hiess es, die UBS erfülle bereits zu diesem Zeitpunkt (auf Pro-forma-Basis berechneten) vollständig umgesetzten Too-big-to-fail-Kapitalanforderungen, die ab 2030 gelten. Aus Marktsicht war das keine Überraschung. Allerdings würden die auf Einzelinstitutsebene berechneten Kapitalquoten des Stammhauses seine tatsächliche Widerstandskraft überschätzen und seien somit anfällig für Wertberichtigungen auf diese Beteiligungen, hiess es.

Internationale Märkte

Europa
Europas Börsen sind schwächer aus dem Handel am Donnerstag gegangen. Die Unsicherheiten waren unverändert hoch und veranlassten die Anleger zur Zurückhaltung. Laut Medienberichten sollen die USA einen möglichen Militärschlag gegen den Iran vorbereiten, eventuell am Wochenende. US-Präsident Donald Trump liess sich derweil nicht in die Karten schauen: Er könne, könne aber auch nicht, einen Militärschlag anordnen, teilte er mit. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 23.057 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,3 Prozent. Der Feiertagshandel am Berichtstag dünnte die Volumina weiter aus. Mit den Ölpreisen ging es rund 2,5 Prozent nach oben. In ihrem Windschatten verbesserten sich Aktien der Öl- und Gasbranche im Schnitt um 0,7 Prozent und führten gemeinsam mit Energiewerten (+0,7%) die wenigen Gewinner an, zu denen auch Pharmawerte (+0,3%) und die Versorger (+0,1%) gehörten. Am Devisenmarkt war der Dollar mit dem eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Iran als "sicherer Hafen" gesucht. Das Pfund Sterling gab nur vorübergehend leicht nach, nachdem die Bank of England (BoE) wie erwartet die Zinssätze unverändert bei 4,25 Prozent belassen hatte, aber drei von neun Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bevorzugten. Im späten europäischen Handel tendierte das Pfund etwas fester, denn die BoE hat bekräftigt, dass sie bei künftigen Zinssenkungen schrittweise vorgehen will, wie Nick Rees von Monex Europe anmerkte. Schwächster Sektor waren Reiseaktien mit einem durchschnittlichen Minus von 2,4 Prozent, gefolgt von Konsumgütern, die im Schnitt 2 Prozent nachgaben. Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard strafft einem Agenturbericht zufolge sein Geschäft und will seine Marken in zwei Hauptabteilungen gruppieren. Der Hersteller von Absolut Wodka habe ein internes Projekt angekündigt, um eine agilere und vereinfachte Organisation zu schaffen, berichtete Reuters unter Berufung auf interne Präsentationsunterlagen des Unternehmens. Der Aktie half das nicht, sie gab 0,7 Prozent an der Pariser Börse nach. Im DAX verbesserten sich MTU gegen die negative Tendenz um 0,1 Prozent. Der Triebwerkshersteller hat nach eigenen Angaben auf der Luftfahrtmesse in Paris Aufträge in Rekordhöhe erhalten. Daneben profitierte die Aktie von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank.

USA
In den USA blieben am Donnerstag die Börsen wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen.

Asien
An den Börsen in Ostasien kommt es zum Wochenausklang zu einer Erholung von den Vortagesabgaben. In Seoul steigt der Kospi um 1,2 Prozent. Dort stützt zusätzlich die Aussicht auf ein stärkeres Wachstum als Folge eines von der Regierung vorgeschlagenen Nachtragshaushalts. Laut den Analysten von Nomura könnte die japanische Notenbank darauf ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,0 von 0,8 Prozent erhöhen. In Hongkong legt der HSI um 1,2 Prozent zu, während in Shanghai das Marktbarometer gut behauptet tendiert.

Obligationen
Gegen 7.40 Uhr lag der Zinssatz der zehnjährigen US-Staatsanleihe unverändert bei 4,39%. Der Satz für die zweijährige Anleihe gab um 1 Basispunkt (0,01 Prozentpunkte) auf 3,94% nach.

Analyse
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