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Noch kein Ölpreisschock nach US-Angriff - Vorsicht regiert

Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Mon, 23.06.2025 - 00:00

Thema des Tages

Mit einer vorsichtigen Eröffnung an Europas Börsen rechnen Händler am Montagmorgen. Die Börsen stehen ganz im Zeichen der Reaktion auf den US-Angriff. Trump selbst hatte die Grundlagen dafür gelegt, indem er 2018 den bestehenden Vertrag zur Kontrolle iranischer Anlagen gekündigt hatte. Nun sind die Folgen für die US-Innenpolitik offen, da Trump den Militärschlag im Alleingang anordnete und den zuständigen US-Kongress ignorierte. Aussenpolitisch steht die Reaktion des Irans im Blick und hier besonders der Ölpreis. Eine befürchtete Sperrung der Seestrasse von Hormus würde über 10 Prozent des Weltölbedarfs abschneiden. Noch rechnen die Märkte nicht damit, der erwartete Anstieg der Ölpreise ist in der Nacht ausgeblieben. Aktienmärkte müssten bei einem Ölpreisschock mit einem Einbruch um 5 bis 10 Prozent rechnen, wenn dies geschehe, heisst es von den Analysten bei Panmure Liberum, denn der Inflationsschock könnte signifikant werden.

Schweizer Aktien

Der SMI hat am Freitag wenig verändert bei 11.871 Punkten geschlossen. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 70,18 (zuvor: 14,98) Millionen Aktien. Wegen des Grossen Verfalls am Freitag waren die Umsätze überdurchschnittlich hoch. Angeführt wurde der Markt von Holcim (+2,1%), die im Einklang mit Aktien anderer europäischer Zementhersteller stiegen. Händler verwiesen auch auf die bevorstehende Abspaltung des Nordamerikageschäfts Amrize. Am Montag werden Amrize-Aktien erstmals an der New Yorker Börse und der Schweizer Börse SIX gehandelt. UBS erholten sich um 0,7 Prozent. Bankenwerte waren europaweit gesucht. Versicherer lagen ebenfalls stark im Markt. Swiss Life, Swiss Re und Zurich verbesserten sich um bis zu 1,5 Prozent. Einen Bogen machten Anleger um defensive Werte wie das SMI-Schwergewicht Nestlé (-1,2%), die Pharmawerte Novartis (-0,3%) und Roche (-0,3%) oder die Aktie des Duft- und Aromenherstellers Givaudan (-0,9%).

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Börsen haben am Freitag einen Teil ihrer jüngsten Verluste wettgemacht. Der DAX stieg um 1,3 Prozent auf 23.351 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent nach oben auf 5.234 Punkte. Rückenwind kam am Freitag von den Ölpreisen, die deutlich um etwa 3 Prozent fielen. Daneben stand der grosse Verfall an den Terminbörsen im Blick, der so genannte Hexentanz. Am Mittag sind die Futures und Optionen mit Laufzeit Juni auf den DAX und auf den Euro-Stoxx-50 ausgelaufen, am Abend folgten die Optionen auf die Einzelwerte. Dann wurden auch die neuen Veränderungen in den Indizes vollzogen. Rheinmetall legten um 2,1 Prozent zu, sie steigen in den Euro-Stoxx-50 auf. Airbus setzten ihren Kursaufschwung mit einem Plus von 3,6 Prozent fort. Tagessieger waren Versicherer, gefolgt von Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor, die in den vergangenen Tagen besonders stark unter dem Luftkrieg im Nahen Osten und den gestiegenen Ölpreisen gelitten hatten. Thyssenkrupp Nucera gewannen 4,1 Prozent. Das Unternehmen verstärkt sich über einen Zukauf im Bereich der grünen Wasserstoff-Technologie und übernimmt wesentliche Technologien der dänischen Green Hydrogen Systems, die auf Hochdruck-Elektrolyse spezialisiert ist. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Kurs der Mutter Thyssenkrupp schloss 4,2 Prozent fester. Das Unternehmen treibt vor der Aufsichtsratssitzung an diesem Freitag die Vorbereitungen für die Abspaltung der U-Boot-Sparte TKMS voran.

USA
Knapp behauptet sind die US-Börsen am Freitag aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 42.207 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben um 0,2 und 0,5 Prozent nach. Den 1.459 (Mittwoch: 1.543) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.322 (1.216) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 50 (88) Titel. Zu einer erhöhten Volatilität trug auch der Grosse Verfalltermin bei. Als Besonderheit kam dieses Mal noch hinzu, dass der Termin unmittelbar auf einen Feiertag folgte. Am Donnerstag waren die US-Börsen wegen "Juneteenth" geschlossen. Im Chipsektor fielen Nvidia in Reaktion auf den Bericht über geplante Beschränkungen des Exports von Chipausrüstung nach China um 1,1 Prozent. Broadcom verloren 0,3 und Intel 2 Prozent. Bei Microsoft steht offenbar in den kommenden Wochen eine neue Runde von Stellenstreichungen an, tausende Arbeitsplätze sollen dabei auf der Kippe stehen. Wie mit der Sache vertraute Personen sagten, sollen vor allem Stellen im Vertrieb, aber auch in anderen Teams wegfallen, wobei die Anzahl aber noch nicht endgültig sei. Der Kurs schloss 0,6 Prozent niedriger. GMS schossen um 24 Prozent in die Höhe. Home Depot (+0,8%) hat ein Übernahmegebot für den Anbieter von Produkten rund ums Haus vorgelegt. Nach schwachen Viertquartalszahlen stürzte der Kurs des Handfeuerwaffenherstellers Smith & Wesson um rund 20 Prozent ab.

Asien
Die asiatischen Börsen reagieren mit überwiegend etwas nachgebenden Kursen auf die Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten. In Tokio kann sich der Nikkei knapp behaupten, die Börsen in Schanghai und Hongkong zeigen sich in engen Grenzen uneinheitlich. Der Ölpreis zieht zwar an, mit einem Plus von etwa 2 Prozent hält sich der Aufschlag aber in Grenzen. In Tokio wird die Stimmung auch von günstigen Konjunkturdaten gestützt. Der Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe ist deutlich auf 50,4 gestiegen und damit über die Schwelle von 50, die Rezession von Aufschwung trennt. Der Index für den Service-Bereich verbessert sich leicht auf 51,5.

Obligationen
Am US-Rentenmarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen am Freitag auf 4,38 %. Als marktfreundlich wurde der eigentlich schwache Philadelphia Fed Index für Juni am Markt interpretiert. Dieser stagnierte und fiel damit aber schwächer als gedacht aus - der Index untermauert die trüben Konjunkturaussichten. Da auch die Preiskomponenten zum Teil deutlich nachgaben, wurden wiederum die Inflationssorgen etwas gedämpft. Dies lieferte Argumente für baldige Zinssenkungen.

Analyse
Berenberg erhöht Givaudan-Ziel auf 4.750 (4.700) CHF - Buy
Kursziel Clariant: Goldman Sachs erhöht auf 11 (10,20) CHF - Buy
Rating Sonova: Barclays senkt auf Underweight (Equal Weight) - Ziel 225 (275) CHF

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