Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Wed, 25.06.2025 - 00:00
Der US-Logistikriese FedEx hat im vierten Quartal seines Geschäftsjahres sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert, präsentierte aber zugleich einen durchwachsenen Ausblick auf das laufende Quartal angesichts der Herausforderungen durch Zölle und Inflation. Der Paketdienstleister meldete einen Gewinn von 1,65 (Vorjahr: 1,47) Milliarden Dollar oder 6,88 (5,94) Dollar pro Aktie. Bereinigt um einmalige Posten erreichte der Gewinn pro Aktie 6,07 Dollar. Analysten hatten 5,82 Dollar geschätzt. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 22,22 Milliarden Dollar. Hier lautete die Prognose auf 21,74 Milliarden. FedEx erwartet, dass der Umsatz im ersten Quartal stagnieren oder um bis zu 2 Prozent steigen wird. Die Spanne umfasst die Konsensschätzungen, die auf ein Plus von 0,6 Prozent lautet. Der Gewinn pro Aktie wird von dem Unternehmen auf 2,90 bis 3,50 Dollar geschätzt, was unter dem Konsens von 3,83 Dollar liegt. Ebenso beim bereinigten Gewinn: Hier steht der FedEX-Prognose von 3,40 bis 4,00 Dollar eine Schätzung von 4,05 Dollar gegenüber. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2026 machte das Unternehmen keine Gewinn- oder Umsatzprognose, geht aber davon aus, dass keine weiteren negativen wirtschaftlichen, geopolitischen oder handelsbezogenen Entwicklungen eintreten werden. FedEx hatte im März seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 mit Verweis auf die schwächere Nachfrage und die Unsicherheit durch Zölle gesenkt. Die nachbörsliche Reaktion der Aktie auf Zahlen und Ausblick war negativ, der Kurs gab um knapp 6 Prozent nach.
Der SMI gewann am Dienstag 1,1 Prozent auf 11.989 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und mit Givaudan (-0,1%) nur ein Verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 23,44 (Montag: 20,39) Millionen Aktien. Grösster Tagesgewinner waren mit Abstand Holcim mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 58,44 Franken. Das Papier war am Montag erstmals "ex Amrize" gehandelt worden, weil das unter diesem Namen zusammengefasste US-Geschäft von Holcim nun separat börsennotiert ist. Amrize machten einen Satz um 7,4 Prozent. Die Analysten der DZ Bank halten die "Rest-Holcim" weiter für sehr gut positioniert, an der Notwendigkeit einer Erneuerung von Infrastruktur, Neubauten - insbesondere im Gewerbebau - sowie der Modernisierung von Altbauten zu partizipieren. Sie haben das Kursziel nach der Abspaltung angepasst auf 66 von 110 Franken. Die Analysten der Bank of America haben Holcim auf "Buy" von "Neutral" erhöht und sehen als Kursziel ebenfalls 66 Franken. Hinter Holcim waren im SMI Sika (+3,7%) und UBS (+3,1%) die grössten Gewinner.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten sind die Kurse am Dienstag kräftig gestiegen. Der DAX gewann 1,6 Prozent auf 23.642 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,4 Prozent auf 5.297 Punkte an. Händler sprachen von einer Erleichterungsrally, ausgelöst von den Anzeichen für ein Kriegsende im Nahen Osten. Ölaktien waren deshalb neben den Rüstungstiteln die Verlierer des Tages. Das Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich um knapp 5 Prozent auf gut 68 Dollar, nachdem es zu Beginn des Krieges noch auf fast 79 Dollar gesprungen war. Ölschwergewichte wie BP, Shell und Totalenergies sackten um bis zu 5 Prozent ab. Auf Branchenebene in Europa lag der Stoxx-Index der Reise- und Freizeitaktien mit einem Plus von 4,3 Prozent klar vorn, gefolgt vom Index der Bankaktien (+3,0%) und dem Index der Bauwerte (+3,0%). Unter den vom Nahost-Krieg besonders gedrückten Reiseaktien stiegen in Deutschland Tui um knapp 11 Prozent und Lufthansa um 6,5 Prozent. In London hoben IAG um über 6 Prozent ab, in Paris Air France-KLM um 8,7 Prozent. Abgeschlagenes Schlusslicht war der Index der Öl- und Gaswerte mit einem Minus von 2,5 Prozent. Im DAX waren Heidelberg Materials im Fahrwasser von Holcim mit plus 6,1 Prozent grösster Gewinner. Siemens Energy zogen um 4,3, Deutsche Bank um 5,3 und VW um 3,6 Prozent an. Auf der Verliererseite gaben im DAX Rheinmetall um weitere 3,1 Prozent nach, wobei Rüstungsaktien auf breiter Front verkauft wurden. Hensoldt und Renk fielen jeweils um über 3 Prozent, in Mailand büssten Leonardo 1,1 Prozent ein, in Paris Thales 3,6 Prozent.
USA
Das vorläufige Ende des Nahostkrieges mit einem von Israel und Iran akzeptierten Waffenstillstand hat am Dienstag an der Wall Street für weiter steigende Kurse gesorgt. Der Dow-Jones-Index ging mit 43.089 Punkten aus dem Tag, 1,2 Prozent höher als am Vortag. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,1 Prozent, die Nasdaq-Indizes zogen um bis zu 1,5 Prozent an. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.065 (1.823) Kursgewinner und 718 (957) -verlierer. Unverändert schlossen 50 (52) Titel. Am Aktienmarkt gehörten Ölwerte zu den Verlierern. Der entsprechende S&P-500-Subindex gab um 1,5 Prozent nach. Rüstungsaktien wurden ebenfalls verkauft angesichts des Waffenstillstands in Nahost. Lockheed Martin kamen um 2,6, Northrop Grumman um 3,1 und RTX um 2,7 Prozent zurück. Tesla kamen nach dem rund 8-prozentigen Vortagesplus um 2,4 Prozent zurück. Das Unternehmen hatte am Wochenende seinen lang erwarteten Robotaxi-Service in Austin, Texas, gestartet. Die wieder höhere Risikobereitschaft rückte das Thema KI wieder in den Vordergrund. Im Chipsektor zogen Nvidia um 2,6 Prozent an, Broadcom um 3,9 und AMD um 6,8 Prozent. Für Intel ging es um 6,4 Prozent nach oben. Carnival verzeichnete einen Kurssprung von 6,9 Prozent, nachdem das Kreuzfahrtunternehmen für das zweite Quartal einen Gewinn gemeldet hatte, der die Schätzungen übertraf, und seine Jahresprognose anhob. Lyft legten um 6,1 Prozent zu nach einer Kaufempfehlung durch TD Cowen. Uber Technologies stiegen um 7,5 Prozent, nachdem das Unternehmen und Waymo ihren selbstfahrenden Taxidienst in Atlanta gestartet hatten.
Asien
Angesichts guter Vorgaben von Wall Street geht es mit den Notierungen an den asiatischen Börsen am Mittwoch leicht nach oben. Der Nikkei-225 zeigt sich mit Aufschlägen von 0,2 Prozent, an der südkoreanische Börse geht es mit den Notierungen dagegen leicht nach unten. In Schanghai rücken die Kurse um 0,3 Prozent vor, die kräftigsten Aufschlägen weist der Hang-Seng-Index in Hongkong mit plus 0,8 Prozent auf. Die Ölpreise steigen um mehr als 1 Prozent, notieren damit aber weiterhin klar unter den Ständen vor der Waffenruhe. Der Goldpreis zieht leicht an nach der schärferen Korrektur vom Vortag.
Obligationen
Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Die Entspannung im Nahen Osten belastete die Anleihekurse leicht. Daher lagen die Renditen von US-Schatzpapieren am frühen Mittwoch überwiegend höher. Die Chancen auf mindestens eine Zinssenkung bis zur September-Sitzung stiegen auf 85,2% von 82,7% am Montag und 62,5% vor einer Woche.
Analyse
Rating Partners Group: Bank of America senkt auf Neutral (Buy) - Ziel 1100 (1470) CHF
Rating Holcim: Bank of America erhöht auf Buy (Neutral) - Ziel 66 (95) CHF
Kursziel Sandoz: Berenberg erhöht auf 41 (39) CHF - Hold