Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Mon, 30.06.2025 - 00:00
Die UBS will zum 1. Juli ihr angekündigtes neues Aktienrückkaufprogramm starten. Die Schweizer Großbank erklärte, in der zweiten Jahreshälfte 2025 würden wie geplant Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Vor einem Monat hatte die UBS ihr im April 2024 gestartetes Rückkaufprogramm abgeschlossen.
Mit freundlicher Tendenz hat sich der schweizerische Aktienmarkt ins Wochenende verabschiedet. Händler nannten Fortschritte bei den Zollgesprächen und Zinssenkungshoffnungen als Gründe für die gute Stimmung. Neue Preisdaten aus Europa und den USA beeinflussten das Geschehen an den Märkten nicht. Der SMI gewann 0,8 Prozent auf 11.980 Punkte. Von den 20 regulären SMI-Werten - bis September umfasst der Index nach der Amrize-Abspaltung von Holcim 21 Werte - verzeichneten 18 Kursgewinne. Einzige Verlierer waren Roche und Sonova. Umgesetzt wurden 15,54 (zuvor: 19,49) Millionen Aktien. Gefragt waren Konjunkturzykliker wie ABB (+4,3%), Holcim (+3,1%) oder Sika (+2%). Die als eher defensiv geltenden Schwergewichte Nestle (+0,4%), Novartis (+0,2%) oder Roche (-0,2%) blieben hinter dem breiten Markt zurück. Nestle wurden gebremst von den enttäuschenden Zahlen des US-Lebensmittelherstellers General Mills, wie es hiess. Starke Vorgaben der US-Technologiewerte verhalfen den Branchenaktien in der Schweiz zu Kursgewinnen. So rückten Logitech um 2,1 Prozent vor. In der zweiten Reihe gewannen Ams-Osram 13,8 Prozent. Die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits der USA mit China gab den Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch Auftrieb. Sie verbesserten sich um 2,1 und 1,3 Prozent. UBS gewannen 1,4 Prozent. Anleger blickten den Ergebnissen des US-Bankenstresstests, die am späten Freitag veröffentlicht werden sollen, offenbar gelassen entgegen.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat sich mit kräftigen Aufschlägen am Freitag ins Wochenende verabschiedet. Fortschritte bei den Zollgesprächen sowie neue Rekordhochs an Wall Street schoben den DAX um 1,6 Prozent auf 24.033 Punkte an, damit rückt das Allzeithoch bei 24.375 in Sichtweite. Der Euro-Stoxx-50 schloss ebenfalls 1,6 Prozent höher. "Die Nachricht, dass zehn weitere Trade Deals kurz vor dem Abschluss stehen könnten, kommt auf dem Parkett gut an", so Thomas Altmann von QC Partners. Der Vermögensverwalter verwies darauf, dass der Handelskonflikt die Kursentwicklung in diesem Jahr zeitweise stark ausgebremst habe. "Weitere Deals könnten diesen Bremsklotz jetzt ein Stück weit beseitigen", so Altmann. Nach den starken Aufschlägen vom Vortag kam es am Freitag bei Rüstungsaktien zu Gewinnmitnahmen. Das fundamentale Umfeld für den Sektor bleibt indes günstig. Für DAX-Schwergewicht Rheinmetall ging es 6,1 Prozent nach unten. Hensoldt verloren 4,8 Prozent und Renk 3,8 Prozent. An der Börse Mailand gaben Leonardo um 3,2 Prozent nach. Adidas stiegen um 3,9 Prozent. Händler verwiesen auf die Steilvorlage von Nike, die nach ihrem Zwischenbericht um mehr als 15 Prozent an Wall Street nach oben sprangen. Im MDAX zogen Puma um 3 Prozent an. Nach einer negativen Studie durch die Citigroup gaben Knorr-Bremse um 2,2 Prozent nach. Die Aktien von Schneider Electric schlossen 6,5 Prozent höher.
USA
Etwa fester haben sich die US-Börsen am Freitag aus einem von Volatilität geprägten Handel verabschiedet. Anleger schwankten beim Thema Zollstreit zwischen Hoffen und Bangen. Hatten die Investoren noch auf Fortschritte bei der Beilegung des Zollstreits der USA mit verschiedenen Ländern gewettet, so erhielten ihre Hoffnungen einen herben Dämpfer, als US-Präsident Donald Trump den Abbruch der Gespräche mit Kanada bekanntgab. Später stützten dann wieder Medienberichte, wonach die EU und die USA zuversichtlich sind, rechtzeitig vor Ende der Frist am 9. Juli eine Einigung zu erzielen. Von neuen Preisdaten kam derweil kein Störfeuer. Zudem hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern aufgehellt. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsende 1 Prozent höher bei 43.819 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen je 0,5 Prozent. Beide Indizes markierten neue Rekordstände. An der Nyse wurden 1.480 (Donnerstag: 2.261) Kursgewinner gesehen, denen 1.285 (515) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 56 (72) Titel. Am Aktienmarkt lieferte Nike Gesprächsstoff. Der Sportartikelhersteller hat mit seinen neuen Quartalszahlen die Analystenschätzungen übertroffen. Sie lagen dessen ungeachtet aber deutlich unter den Niveaus des Vorjahres. Nike erwartet, dass sich der Rückgang der Umsätze und Margen im laufenden Quartal verlangsamen werde. Die Aktie zog um gut 15 Prozent an. Analystenseitig gab es in Reaktion auf die Geschäftszahlen einige Kurszielerhöhungen. Für die Aktie des Wettbewerbers Under Armour ging es um 2,3 Prozent nach oben. Daneben profitierte der Sportartikeleinzelhändler Dick's Sporting Goods von den Nike-Zahlen, der Kurs legte um 3,5 Prozent zu.
Asien
Positive US-Vorgaben und die Spekulation auf günstige Handelsvereinbarungen mit den USA vor Ende der von Präsident Trump gesetzten Frist am 9. Juli sorgen am Montag an den Börsen in Ostasien für steigende Kurse. Neue Wirtschaftsdaten aus China sind unterdessen nah an den Erwartungen ausgefallen und bewegen kaum. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe verharrte im Juni wie erwartet im Schrumpfung anzeigenden Bereich, verbesserte sich aber zumindest gegenüber dem Vormonat leicht, Der Index des Dienstleistungsgewerbes übertraf die Erwartung leicht, er liegt weiter knapp über der Schwelle, die Wachstum signalisiert. Der Nikkei-225-Index in Japan steigt um 1,5 Prozent auf 40.745 Punkte und notiert auf einem Einjahreshoch. In Japan ist die Industrieproduktion im Mai wider Erwarten nur leicht gestiegen.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt legten die jüngst gesunkenen Renditen nach dem Abbruch der US-kanadischen Verhandlungen etwas zu – im Zehnjahresbereich um 3 Basispunkte auf 4,28 Prozent.
Analyse
HSBC senkt ABB auf 45 (48) CHF – Hold
HSBC senkt Schneider auf 240 (250) EUR – Buy
UBS erhöht BT Group auf 135 (120) p – Sell