Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Wed, 16.07.2025 - 00:00
ASML hat die Prognose für das laufende Jahr angesichts des zunehmend unsicheren Handelsumfelds gesenkt. Zudem warnte der Zulieferer für die Halbleiterindustrie, er könne nicht garantieren, dass 2026 ein Wachstumsjahr wird. ASML erwartet nun, dass der Umsatz in diesem Jahr um rund 15 Prozent auf etwa 32,5 Milliarden Euro steigen wird. Zuvor hatte ASML 30 bis 35 Milliarden Euro Umsatz für 2025 in Aussicht gestellt. Die Bruttomarge sieht ASML nun etwa 52 Prozent nach zuvor prognostizierten 51 bis 53 Prozent. "Wir sehen weiterhin eine zunehmende Unsicherheit durch makroökonomische und geopolitische Entwicklungen", sagte CEO Christophe Fouquet. "Wir bereiten uns zwar immer noch auf ein Wachstum im Jahr 2026 vor, können es aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen."
Mit kleinen Verlusten hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Dienstag beendet. Von den mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisen kamen keine positiven Impulse; sie waren im Juni im erwarteten Rahmen gestiegen. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 11.901 Punkte. Bei den 21 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 17,11 (zuvor: 14,14) Millionen Aktien. Anleger trennten sich von den am Vortag gesuchten defensiven Aktien wie Nestle (-0,9%), Novartis (-0,4%), Roche (-1,1%) oder Swisscom (-0,8%). Die Liste der Gewinner wurde von Amrize angeführt, die nach einer Kaufempfehlung durch JP Morgan um 1,6 Prozent zulegten. Die Aktie der UBS legte um 0,1 Prozent zu. Von den drei US-Grossbanken, die am Dienstag Zahlen vorlegten, überzeugte lediglich JP Morgan, während die Quartalsausweise von Wells Fargo und Citigroup Licht und Schatten enthielten. Partners Group schlossen 0,1 Prozent höher. Das Unternehmen wird nach Handelsschluss am Dienstag Zahlen vorlegen. Richemont zeigten sich vor der für Mittwoch angekündigten Veröffentlichung von Umsatzdaten 0,4 Prozent im Plus.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Dienstag mit Abgaben geschlossen. Nachdem die Stimmung zunächst von einem günstigen ZEW-Index noch gestützt worden war, drückten dann am Nachmittag Preisdaten aus den USA auf das Sentiment. Die Inflation ist im Juni um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit etwas stärker als zuvor. Alles in allem hätten die Daten die Unsicherheit bezüglich der Zollpolitik und ihrer Folgen nicht beseitigt, so Analysten. Die Daten sprächen gegen eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank. Der DAX gab 0,4 Prozent auf 24.060 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,3 Prozent nach unten. Am Devisenmarkt wertete der Euro mit der nachlassenden Zinssenkungsfantasie in den USA auf rund 1,1610 Dollar ab. An den Anleihemärkten ging es mit den Renditen nach oben. Gefragt waren hingegen Aktien aus dem Technologiebereich. Gut kam an, dass Nvidia seinen H20-Chip für künstliche Intelligenz wieder in China verkaufen kann. Die USA hatten den Verkauf der Chips im April eingeschränkt, was Nvidia Milliarden von US-Dollar kostete. Die Anleger hoffen nun auf weniger strikte Exportbeschränkungen durch die US-Regierung. Infineon gewannen 0,8 Prozent und STMicro 0,7 Prozent. Für Technologiewerte ging es europaweit 0,8 Prozent nach oben.
USA
Die US-Börsen haben am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Im Blick standen die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise und Geschäftszahlen von Grossbanken. Die Inflation ist im Juni um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit etwas stärker als zuvor. Alles in allem hätten die Daten die Unsicherheit bezüglich der Zollpolitik und ihrer Folgen nicht beseitigt, so Analysten. Die Daten sprächen gegen eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index sank um 1 Prozent auf 44.023 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,4 Prozent nach, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent zulegte. Er wurde gestützt vom Chipsektor, der wiederum von guten Nachrichten für Nvidia profitierte. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 617 (Montag: 1.438) Kursgewinner gezählt, denen 2.175 (1.332) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 35 (74) Titel. Ohne die Zoll-Unsicherheit hätte die US-Notenbank genug Vertrauen in das Nachlassen des Preisauftriebs, um die Zinsen zu senken, kommentierte Eric Winograd von Alliancebernstein. Unter den gegebenen Umständen dürfte die Fed jedoch vorerst bei ihrer abwartenden Haltung bleiben und von Zinssenkungen absehen, vermutet er. Nvidia gewannen 4 Prozent. Das Unternehmen geht davon aus, bald seinen KI-Chip H20 wieder in China verkaufen zu können. Die USA hatten den Verkauf der Chips im April eingeschränkt, was Nvidia Milliarden von US-Dollar kostete. Die Anleger hoffen nun auf weniger strikte Exportbeschränkungen durch die US-Regierung. Im Fahrwasser von Nvidia gewannen AMD 6,4 Prozent und Broadcom 1,8 Prozent. Coreweave machten einen Sprung von 6,1 Prozent; das Unternehmen will bis zu 6 Milliarden Dollar in ein Datenzentrum in Lancaster im US-Bundesstaat Pennsylvania investieren.
Asien
Negative Vorgaben von der Wall Street sorgen zur Wochenmitte an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien für eine uneinheitliche Tendenz. Für den Hang-Seng-Index in Hongkong geht es um weitere 0,3 Prozent nach oben. Am Vortag hatte der Index den grössten Tagesgewinn seit zwei Monaten verzeichnet.
Obligationen
Auf dem US-Anleihemarkt zeigten sich Staatsanleihen nach den Inflationsdaten deutlich schwächer. Die Zehnjahresrendite lag 6 Basispunkte höher bei 4,48 Prozent.
Analyse
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