Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Thu, 24.07.2025 - 00:00
Ein deutlich rückläufiger Absatz hat Tesla im zweiten Quartal erneut einen Gewinnrückgang beschert. Der Konzern hat mit einem höheren Konkurrenzdruck vor allem aus China und der Streichung von staatlichen Anreizen für Elektroautos zu kämpfen. Ausserdem hat ist die Reputation von Konzernchef Elon Musk seit seinem Ausflug in die US-Politik unter Präsident Donald Trump weiterhin angeschlagen. Der Nettogewinn sank um 16 Prozent auf 1,17 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 0,40 Dollar. Der Umsatz ging um 12 Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar zurück. Im Autogeschäft sanken die Erlöse um 16 Prozent, im Energiegeschäft um 7 Prozent. Tesla hat im zweiten Quartal nur 384.122 Fahrzeuge verkauft nach 443.956 im Vorjahreszeitraum. Damit konnte auch die neue Variante des bisherigen Bestsellers Model Y den Absatz bisher nicht ankurbeln. Sie wird seit März an die Kunden ausgeliefert. Musk hat die Anleger zuletzt ermutigt, sich mehr auf künftige Umsatzquellen zu fokussieren, etwa auf autonome Fahrzeuge. Nachbörslich verlor die Aktie 4,4%.
Der SMI gewann am Mittwoch 1,5 Prozent auf 12.077 Punkte. Alle 21 SMI-Werte schlossen im Plus. Umgesetzt wurden 22,01 (zuvor: 18,91) Millionen Aktien. Tagessieger im SMI waren Alcon mit plus 3,5 Prozent, wofür es allerdings keinen nachrichtlichen Grund gab. Die Aktie hat seit Jahresbeginn gut 9 Prozent verloren und hinkt daher dem SMI hinterher, so dass hier Aufholbedarf besteht, wie Marktteilnehmer sagten. Zweitstärkster Wert waren Lonza, die um 2,8 Prozent zulegten. Der Auftragsfertiger für die Pharmaindustrie hatte nach einem starken ersten Halbjahr die Umsatz- und Margenprognose erhöht. Nestlé erhöhten sich um 0,3 Prozent. Der Lebensmittelkonzern veröffentlicht am Donnerstag Geschäftszahlen, ebenso wie der Pharmahersteller Roche. Dessen Aktien rückten um 2,8 Prozent vor. Steigende Marktzinsen verhalfen der UBS-Aktie zu einem Plus von 2 Prozent. Überdurchschnittlich stark zeigten sich auch ABB (+2,3), Kühne + Nagel (+2,6%) und Sika (+2,1%).
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Aufschlägen geschlossen. Stützend wirkte das Handelsabkommen zwischen den USA und Japan. Autotitel führten mit weitem Abstand von 3,7 Prozent die Gewinnerliste in Europa an. Porsche AG stiegen um 6,7 Prozent, Mercedes-Benz um 5,8 Prozent, BMW um 4,2 Prozent und VW um 6,2 Prozent. Die mit Spannung erwarteten Zweitquartalszahlen von SAP überzeugten nicht. Für die Aktie ging es um 4,1 Prozent nach unten. Alstom wurden nach Zahlenvorlage 6 Prozent fester gehandelt. Für die Unicredit-Aktie ging es 3,6 Prozent nach oben. Der Finanzkonzern hat den Ausblick kräftig angehoben: Der Nettogewinn soll im laufenden Jahr 10,5 Milliarden Euro erreichen, deutlich mehr als die Konsensschätzung von 9,7 Milliarden Euro. Zudem startet die Bank ein neues Aktienrückkaufprogramm. "Auch bei der Commerzbank dürfte die Fantasie nun wieder zunehmen", so ein Marktteilnehmer. Denn der Unicredit hat seine Pläne für die Bank BPM nun abgeblasen. "Möglicherweise konzentriert er sich nun noch stärker auf die Commerzbank", so der Händler. Die Commerzbank-Aktie gewann 2,1 Prozent. Nokia knickten um 7,6 Prozent ein. "Die Quartalszahlen haben die Erwartungen verfehlt, und den Ausblick hat Nokia gesenkt", sagte ein Marktteilnehmer. Friedrich Vorwerk (+6,4%) setze ihr Wachstum deutlich über Markterwartungen fort, urteilte Jefferies. Die Gesellschaft habe ihre EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2025 um 24 Prozent angehoben. Der neue Mittelpunkt der Prognosespanne liege 14 Prozent über Konsens, kommentierten die Analysten mit Blick auf den Zahlenausweis.
USA
Positive Schlagzeilen zum Handelskonflikt haben die Wall Street am Mittwoch nach oben gehievt und den S&P-500 sowie die Nasdaq auf Rekordhochs getrieben. Der Dow-Jones-Indes kletterte um 1,1 Prozent auf 45.010 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,8 bzw 0,6 Prozent zu. An der Nyse wurden 1.854 (Dienstag: 1.943) Kursgewinner gesehen, denen 925 (827) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 42 (70) Titel. Morgan Stanley zeigten sich mit Aufschlägen von 1,6 Prozent unberührt von dem Umstand, dass sich die Bank einer Untersuchung ausgesetzt sieht, ob sie ihre Kunden ordnungsgemäss auf Geldwäscherisiken überprüft hat. AT&T schlossen 1,2 Prozent höher - das Telekommunikationsunternehmen rechnet mit zusätzlichen Steuerersparnissen durch das kürzlich von US-Präsident Donald Trump unterzeichnete neue Steuergesetz. Einen Teil der nun nicht mehr erforderlichen Steuerzahlungen will der US-Telekomkonzern investieren und damit nicht ausschütten. Die Zweitquartalszahlen waren zudem besser als erwartet ausgefallen. Texas Instruments rutschten um 13,3 Prozent ab. Positiven Zweitquartalszahlen des Halbleiterkonzerns stand ein schwacher Ausblick gegenüber. Enphase Energy verloren 14,2 Prozent, der Anbieter von Solarbauteilen verschreckte ebenfalls mit dem Ausblick. Usana Health Sciences haussierten nach starken Geschäftszahlen um 12,3 Prozent. Auch der Zahlenausweis von Cal-Maine Foods (+13,80%) überzeugte.
Asien
Die positive Stimmung nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und Japan hält am Donnerstag an den asiatischen Aktienmärkten mehrheitlich an. In Japan steigt der Nikkei-225 nach der Vortagesrally um weitere 1,6 Prozent auf 41.812 Punkte. In China hoffen Anleger auf ein US-Abkommen mit dem Land, der HSI in Hongkong klettert um 0,6 Prozent. Auf dem chinesischen Festland steigt der Shanghai-Composite um 0,5 Prozent. Der australische S&P/ASX-200 sinkt nach den Vortagesaufschlägen um 0,3 Prozent. Macquarie fielen nach schwachen Quartalszahlen um 4,8 Prozent, der CFO wird Ende 2025 zurücktreten. Fortescue meldete einen Anstieg der jährlichen Eisenerzlieferungen und die Annullierung von Projekten für grünen Wasserstoff in den USA und Australien, der Kurs legte um 4,2 Prozent zu.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt legte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 5 Basispunkte auf 4,39 % zu. Die Hoffnung auf ein Ende des Handelskonflikts erhöhte die Risikoneigung und belastete daher den Anleihemarkt, indem fallende Notierungen zu steigenden Renditen führten.
Analyse
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