Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Tue, 05.08.2025 - 00:00
Adecco hat im zweiten Quartal erneut etwas weniger umgesetzt. Das Geschäft des Personalvermittlers und -dienstleisters entwickelt sich in einem von Konjunktursorgen geprägten Marktumfeld nach wie vor verhalten. Auch die operative Marge ging zurück. Von April bis Juni sank der Umsatz von Adecco um 1 Prozent auf 5,78 Milliarden Euro, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Um Währungseffekte und die unterschiedlichen Anzahl Arbeitstage bereinigt hätten sich die Einnahmen zum Vorjahr organisch stabil entwickelt, dies nach einem Minus von 2 Prozent im ersten Quartal. Unter dem Strich erzielte Adecco wie im Vorjahr einen Reingewinn von 58 Millionen Euro. Mit dem Erreichten übertraf die Gruppe beim Umsatz die Erwartungen, während die Zahlen zum operativen Ergebnis wie erwartet ausfielen. Die Gruppe habe im zweiten Quartal in einem gemischten Umfeld weitere Marktanteile dazugewonnen, wird Adecco-Chef Denis Machuel in der Mitteilung zitiert.
Nur noch mit leichten Abschlägen hat der Schweizer Aktienmarkt am Montag den Handel beendet und sich damit deutlich von den Tagestiefs erholt. Für Belastung sorgte zu Handelsbeginn der "Zollhammer" aus den USA, auf den der Markt wegen des Nationalfeiertags am Freitag erst zu Wochenbeginn reagieren konnte. Die US-Regierung will Importe aus der Schweiz mit 39 Prozent belasten und damit noch höher als die 31 Prozent, die Donald Trump zum so genannten Liberation Day verkündet hatte. Etwa ein Fünftel der Schweizer Uhrenexporte gingen in die USA. Die Aktien von Swatch fielen um 2,3 Prozent, Richemont gaben um 1,5 Prozent nach. Der SMI verlor schliesslich 0,1 Prozent auf 11.819 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Uneinheitlich zeigten sich die Pharmawerte Roche (-1,1%) und Novartis (+0,5%). US-Präsident Donald Trump hat 17 Pharmaunternehmen schriftlich aufgefordert, die Kosten für Medikamente für US-Verbraucher auf den niedrigsten Preis zu senken, der in anderen Industrieländern angeboten wird. Die UBS (-0,8%) hat in einem acht Jahre zurückliegenden Fall eine Einigung mit dem US-Justizministerium erzielt und zahlt in diesem Zusammenhang 300 Millionen Dollar. Es geht dabei um Verpflichtungen der 2023 von ihr übernommenen Credit Suisse.
Europa
Auf Erholungskurs haben sich die europäischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn gezeigt. Der DAX erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 23.758 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,5 Prozent auf 5.242 Punkte zu. Angeführt wurde die Erholung von den Bankaktien. Sie hatten am Freitag besonders stark nachgegeben, belastet auch von sinkenden Marktzinsen, die ungünstig sind für das Kreditgeschäft. Nun stieg der Stoxx-Branchenindex um 2,4 Prozent. Für Rückenwind sorgte auch ein gut ausgefallener Stresstest. Die europäischen Banken sind nach Aussage des Bankenregulierers Eba in der Lage, einen schweren hypothetischen Wirtschaftsabschwung zu überstehen. Ausserdem ist in Grossbritannien ein Urteil zu Autofinanzierungen für die Bankenbranche günstig ausgefallen, worauf die Kurse britischer Banken stark zulegten. Im DAX stiegen MTU mit einer positiven Analysteneinschätzung um 3,3 Prozent. Rheinmetall erholten sich um 3,4 Prozent und Symrise um 3,5 Prozent. Commerzbank waren grösster DAX-Tagesgewinner und stiegen 5,0 Prozent. Deutsche Bank legten um 3,3 Prozent zu.
USA
Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank haben zu Wochenbeginn die Wall Street angetrieben. Der Dow-Jones-Index schloss 1,3 Prozent höher bei 44.174 Punkten. Für den breiteren S&P-500 ging es um 1,5 Prozent aufwärts. Die technologielastigeren Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 2,0 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 2.248 (Freitag: 851) Kursgewinner, 531 (1.927) -verlierer und 44 (65) unveränderte Aktien. Vor allem Aktien aus dem Technologie-Sektor erholten sich von den Abgaben zum Wochenschluss. Die Papiere von Microsoft gewannen 2,2 Prozent und Nvidia rückten um 3,6 Prozent vor. Bei den Einzelwerten hat am Wochenende Berkshire Hathaway einen Gewinnrückgang um 4 Prozent im zweiten Quartal gemeldet. Ursächlich waren ein schwächeres Versicherungsgeschäft und ungünstige Währungseffekte. Die B-Aktie fiel um 2,9 Prozent. Tyson Foods (+2,4%) hat den Ausblick auf das Geschäftsjahr erhöht, nachdem das dritte Geschäftsquartal des Fleisch-Produzenten besser als erwartet verlaufen ist. Alphabet (+3,1%) hat sich im zweiten Quartal von seiner Beteiligung an der Cybersicherheitsfirma Crowdstrike (+1,9%) getrennt. Wie aus einem bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Formular hervorgeht, hat CapitalG, der unabhängige Wachstumsfonds von Alphabet, seine verbleibenden 74.230 Crowdstrike-Aktien verkauft.
Asien
Im Sog der erholten Kurse an der Wall Street legen die Indizes an den ostasiatischen Börsen und in Australien am Dienstag zu. Der Nikkei-225-Index in Tokio steigt um 0,7 Prozent auf 40.590 Punkte. Für den Kospi in Seoul geht es um 1,3 Prozent nach oben, das Marktbarometer in Sydney zieht um 1,1 Prozent an. In Shanghai (+0,5%) und in Hongkong (+0,2%) hinken die Indizes etwas hinterher. Ebenfalls nach dem Quartalsbericht geht es für die Stahlaktie JFE um 1,2 Prozent nach oben und auch Daiwa Securiries gewinnen nach der Zahlenvorlage 1,2 Prozent. In Sydney geht es für Austal um 5,5 Prozent nach oben, womit der Kurs ein Allzeithoch erreicht. Der Schiffbauer hat seine Prognose für das operative Ergebnis erhöht. Dazu schloss die australische Regierung ein Abkommen mit Austal als strategischem Bauer von Kriegsschiffen.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt reduzierte sich die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,20 %. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Fed im September wird laut dem FedWatch-Tool der CME nun mit rund 90 Prozent eingepreist.
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