Von Thomas BIANCATO
Veröffentlicht am Thu, 07.08.2025 - 00:00
Die Zurich-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2025 die Ergebnisse leicht gesteigert. Dies gelang trotz höherer Belastungen aus Naturkatastrophen. Wachstum im Nichtleben- und vor allem im Lebengeschäft sowie gute Anlageergebnisse gaben Auftrieb. Der Gewinn der Zurich stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 3,07 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab. In der ersten Jahreshälfte 2024 war der Gewinn bereits um gut ein Fünftel in die Höhe geklettert. Das Betriebsergebnis nahm um 6 Prozent auf 4,23 Milliarden Dollar zu, was ein Rekord zur Jahresmitte bedeutet. Damit hat die Zurich die Vorgaben von Analysten beim Gewinn nicht ganz erreicht, beim Betriebsergebnis jedoch übertroffen. Die Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn von 3,16 Milliarden Dollar und einen Betriebsgewinn von 4,14 Milliarden erwartet. An den für 2025 bis 2027 gesetzten Zielen hält die Zurich fest. In dieser Periode soll der Gewinn je Aktie jährlich im Durchschnitt um über 9 Prozent ansteigen und die Eigenkapitalrendite zum Betriebsergebnis mindestens einen Wert von 23 Prozent erreichen.
Der Zollstreit zwischen den USA und der Schweiz hat den schweizerischen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 11.755 Punkte. Bei den 21 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber, unverändert schloss die Swisscom-Aktie. Umgesetzt wurden 21,35 (zuvor: 19,61) Millionen Aktien. Angeführt wurden die Verlierer von Alcon (-3,5%) und den beiden Pharmaschwergewichten Novartis (-3,3%) und Roche (-2,7%). Lonza verbilligten sich um 2,2 Prozent. Mit Nestlé (-0,9%) stand ein weiteres Schwergewicht auf der Verkaufsliste. Auf der Gewinnerseite stachen Holcim mit einem Plus von 3,1 Prozent hervor. Die Titel profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Jefferies traut dem Unternehmen zu, mit dem diesjährigen EBIT das obere Ende des Prognosekorridors zu erreichen. Die Analysten empfehlen die Aktie weiterhin zum Kauf bei einem höheren Kursziel. Daneben griffen Anleger auch zu Finanzwerten, die von leicht steigenden Marktzinsen profitierten. Die Aktien der Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich gewannen bis zu 2,4 Prozent. UBS verbesserten sich um 1,8 Prozent.
Europa
Die Aufwärtsbewegung an den europäischen Börsen hat sich am Mittwoch noch etwas fortgesetzt. Der DAX konnte sich mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent auf 23.924 Punkte gut behaupten, auch der Euro-Stoxx-50 legte 0,3 Prozent zu. Dabei war die Entwicklung allerdings uneinheitlich. Abgestraft wurden die enttäuschenden Zwischenberichte von Beiersdorf, Bayer und Zalando, die alle um bis zu 10 Prozent absackten. Bei den Halbleiteraktien schlossen Infineon mit einem Minus von 2,8 Prozent und Aixtron 3,7 Prozent niedriger. Der Stoxx-Technologieindex fiel mit den schwachen Zahlen von Advanced Micro Devices um 0,6 Prozent. Der Index der Versicherer wiederum gewann 1,3 Prozent. Allianz stiegen um 1,5 Prozent und Munich Re um 1,6 Prozent. Bei den Banken gewannen Deutsche Bank 2,6 Prozent und unterstrichen damit die Ambitionen auf einen Aufstieg in den Euro-Stoxx-50. An die Spitze der Stoxx-Branchenindizes setzte sich der Index der Öl- und Gaswerte mit einem Plus von 1,2 Prozent. Hier gewannen BP weitere 3,1 Prozent, Totalenergies und Shell legten um 1,2 und 1,3 Prozent zu. Glencore verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlich rückläufigen Gewinn. Für die Aktien ging darauf in London um 5,4 Prozent abwärts.
USA
Zinssenkungshoffnungen haben den US-Börsen am Mittwoch zu Gewinnen verholfen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 44.193 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,7 Prozent, der Nasdaq-Composite legte um 1,2 Prozent zu. An der Nyse verzeichneten 1.308 (Dienstag: 1.554) Titel Kursgewinne, weitere 1.466 (1.184) beendeten den Handel mit Verlusten. Unverändert schlossen 49 (102) Titel. Advanced Micro Devices (AMD) verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg von Gewinn und Umsatz, getrieben durch Rekordverkäufe von Server- und Personalcomputer-Prozessoren. Auch der Umsatzausblick für das laufende dritte Quartal lag über den Erwartungen. Dennoch ging es für die Aktie um 6,4 Prozent nach unten. Nach der Rally der vergangenen drei Monate seien hier die Erwartungen wohl höher gewesen, hiess es. Die Amgen-Papiere fielen um 5,1 Prozent, obwohl das Biotech-Unternehmen im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient hatte als erwartet. Die Aktien von Snap knickten um 17,2 Prozent ein. Probleme mit seiner Werbeplattform haben Snap im zweiten Quartal ein gebremstes Umsatzwachstum beschert. Super Micro Computer fielen um 18,3 Prozent nach schwächeren Quartalszahlen als erwartet und einer gesenkten Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Streaming, Kreuzfahrten und Themenparks haben Disney im dritten Geschäftsquartal einen Gewinnanstieg beschert. Die Aktien fielen dennoch um 2,7 Prozent, denn vom Ausblick hätten sich die Anleger mehr versprochen. Bei McDonald's legten die vergleichbaren Umsätze in den drei Monaten per 30. Juni um 3,8 Prozent zu, nachdem sie in den vorangegangenen vier Quartalen weltweit gesunken waren oder stagnierten. Die Aktie gewann 2,9 Prozent. Apple verbesserten sich um 5,1 Prozent. Das Unternehmen hat zugesagt, weitere 100 Milliarden Dollar in die US-Produktion zu investieren.
Asien
Auch am Donnerstag geht es an den ostasiatischen Aktienmärkten freundlich zu. Der Nikkei-225 steigt um 0,7 Prozent auf 41.082 Punkte, der Kospi in Seoul gewinnt 0,6 Prozent. In Hongkong geht es um ein halbes Prozent nach oben, in Shanghai nur leicht um 0,1 Prozent. Im Fokus stehen Chipaktien, weil US-Präsident Donald Trump einen 100-prozentigen Zoll auf Einfuhren von Halbleitern erheben will. Ausnehmen will er allerdings Unternehmen, die ihre Produktion zurück in die USA verlagern. In Tokio stehen darauf Tokyo Electron und Renesas mit Einbussen von je rund 3 Prozent unter Druck, während sich Advantest wenig verändert zeigen. In Seoul verteuern sich Samsung Electronics um 1,8 Prozent und SK Hynix um 0,3 Prozent. Im taiwanischen Taipeh schnellen Taiwan Semiconductor Manufacturing um fast 5 Prozent nach oben. Das Unternehmen dürfte von Zöllen verschont bleiben, weil es plant, die Produktion in den USA zu erweitern. Auch zu SK Hynix und Samsung Electronics heisst es im Handel, dass diese nicht von den Zöllen betroffen sein dürften. Sony machen in Tokio einen Schub um gut 4 Prozent nach oben und reagieren damit auf die Vorlage der Quartalszahlen. Sony berichtete einen 36-prozentigen Gewinnanstieg und erhöhte die Gewinnprognose um 4 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,22 %. Eine Auktion zehnjähriger US-Anleihen war auf eine vergleichsweise schwache Nachfrage gestossen.
Analyse
UBS hebt BP-Ziel auf 425 (375) p - Neutral
Kursziel DocMorris: Research Partners senkt auf 16 (18) CHF - Kaufen
Kursziel Holcim: Jefferies erhöht auf 79,30 (66) CHF - Buy