Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Tue, 14.10.2025 - 00:00
Givaudan hat in den ersten neun Monaten 2025 erneut vom starken Geschäft mit der Luxusparfümerie profitiert. Das Segment bleibt für den Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller der wichtigste Wachstumstreiber. Im Bereich Riechstoffe & Schönheit legte der Umsatz organisch um 8,0 Prozent zu, wie Givaudan am Dienstag mitteilte. Besonders stark entwickelte sich einmal mehr die Luxusparfümerie mit einem organischen Wachstum von 18,7 Prozent. Damit setzte sich die dynamische Entwicklung in diesem Bereich fort - bereits im Vorjahr hatte Givaudan hier ein Plus von 17,8 Prozent erzielt. Insgesamt erzielte Givaudan in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 5,74 Milliarden Franken (organisch: +5,7%). CEO Gilles Andrier zeigt sich mit den Zahlen "sehr zufrieden" - trotz geopolitischer und makroökonomischer Unsicherheiten sei es gelungen, in allen Regionen sowie bei allen Kundengruppen zu wachsen.
Kaum verändert hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Montag beendet. Der SMI schloss drei Punkte höher bei 12.485 Zählern. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 14,67 (zuvor: 19,23) Millionen Aktien. Gebremst wurde der Leitindex von den Schwergewichten Nestlé (-0,4%), Novartis (-0,4%) und Roche (-0,03%). Novartis waren von Intron Health auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft worden. Roche profitierten kaum davon, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Test des Pharmakonzerns zur Diagnose von Alzheimer zugelassen hatte. Gesucht waren dagegen Infrastrukturwerte wie ABB (+0,7%), Amrize (+1,2%), Holcim (+1%) und Sika (+1%). Überzeugende Konjunkturdaten aus China verhalfen Richemont zu einem Plus von 0,5 Prozent. Swatch rückten um 1,5 Prozent vor. Ein vorsichtiger Ausblick drückte in der zweiten Reihe die Aktie des Laborausrüsters Tecan um 3,6 Prozent.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist mit Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 24.388 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent nach oben. Gold ist derweil nicht zu stoppen und markierte ein weiteres Allzeithoch. Das Edelmetall profitiert von den geopolitischen Unsicherheiten. Die Societe Generale hat das Kursziel bis Ende 2026 auf 5.000 Dollar angehoben. Für die am Freitag besonders gedrückten Technologiewerte ging es 1,8 Prozent nach oben, nur getoppt von Rohstoffwerten mit plus 2,0 Prozent. Mit Blick auf Halbleiteraktien erholten sich am deutschen Markt Suss Micro um 13 Prozent, Elmos gewannen 2,4 und Aixtron 3,7 Prozent. Infineon stiegen 1,8 Prozent. Bei den Autotiteln gewannen BMW 0,8 und Conti 0,5 Prozent. Nach negativen Analystenstimmen ging es für die Ferrari-Aktie hingegen gleich um 4,1 Prozent nach unten. Nach der jüngsten Gewinnwarnung ist die Luft bei dem Boliden-Hersteller draussen. Für ABB ging es 0,7 Prozent nach oben. Hier stützte die Ankündigung, zusammen mit Nvidia die nächste Generation von Datenzentren zu entwickeln. Diese sind vor allem im KI-Bereich von grosser Bedeutung.
USA
Nach der heftigsten Talfahrt seit April zum Wochenschluss ist die Wall Street am Montag auf Erholungskurs gegangen. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 46.068 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,6 Prozent und der Nasdaq-Composite um 2,2 Prozent. Den 2.227 (Freitag: 411) Kursgewinnern standen 562 (2.398) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 43 (44) Titel. Der Goldpreis war weiter nicht zu bremsen und erklomm neue Allzeithochs. Gold profitiert von den geopolitischen Unsicherheiten. Die US-Bank JP Morgan (+2,4%) hatte eine 1,5 Billionen Dollar schwere Initiative zur Unterstützung von Unternehmen angekündigt, die sie als entscheidend für die nationale Sicherheit der USA erachtet. Die Bank wird am Dienstag Zahlen zum dritten Quartal vorlegen, ebenso wie Citigroup, Goldman Sachs und Wells Fargo. MP Materials - an dem Produzenten von Seltenen Erden halten die USA einen Anteil - sprangen in Reaktion auf die JPM-Initiative um weitere 21,3 Prozent nach oben. Die Aktien des Lithiumproduzenten Albemarle verteuerten sich um 7,2 Prozent. Lithium Americas gewannen 12,7 und Ramaco Resources 11,1 Prozent. USA Rare Earth machten einen Satz von 18,6 Prozent. Broadcom verbesserten sich um fast 10 Prozent, beflügelt von einer neuen Kooperation mit OpenAI. Warner Bros. Discovery zogen um 4 Prozent an. Es bahnt sich ein Kampf um die Zukunft des Medienkonzerns an.
Asien
Die asiatischen Börsen schliessen am Dienstag mehrheitlich mit Verlusten. In Japan sinkt der Nikkei-225 um 2,6 Prozent auf 46.854 Punkte. Während der HSI in Hongkong nach den deutlichen Vortageseinbussen weitere 0,2 Prozent verliert, gewinnt der Schanghai-Composite 0,2 Prozent. Der Kospi in Südkorea dreht nach Höchstständen nun 1,2 Prozent ins Minus. Samsung Electronics hat einen äusserst optimistischen Ausblick auf das dritte Quartal geliefert. Die Gesellschaft erwartet die höchsten Gewinne seit drei Jahren - getrieben durch die Nachfrage nach KI-Chips. Nach anfänglich deutlichen Aufschlägen dreht der Kurs rund 2 Prozent ins Minus und zieht den Gesamtmarkt mit nach unten.
Obligationen
Wegen des Columbus Day ruhte der US-Rentenhandel am Montag. Die europäischen Bond-Märkte bleiben vorsichtig: Der Zinsunterschied („Spread“) zwischen französischen und deutschen Referenzanleihen lag am Montagabend weiterhin bei 83 Basispunkten und damit nahe seinem höchsten Stand seit Jahresbeginn.
Analyse
Kursziel ABB: Kepler Cheuvreux erhöht auf 56,50 (51) CHF - Hold
Rating Straumann: Goldman Sachs senkt auf Neutral (Buy) - Ziel 100 (135) CHF
Kursziel Clariant: Bernstein SG senkt auf 8 (9,30) CHF - Market Perform
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