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Bayer rutscht wegen Agrarsparte erneut in die roten Zahlen

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 12.11.2024 - 00:00

Thema des Tages

Der deutsche Bayer-Konzern hat im abgelaufenen Quartal erneut deutlich rote Zahlen geschrieben. Die Schwäche im Agrargeschäft machte wie schon im Vorjahr eine milliardenschwere Wertminderung notwendig, so dass unter dem Strich ein operativer Verlust von 4,1 (Vorjahr 4,3) Milliarden Euro zu Buche stand. Bayer kappte die Erwartungen an die Sparte Crop Science im Gesamtjahr und senkte überdies die Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen im Konzern auf 10,4 bis 10,7 Milliarden von zuletzt 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro. Im abgelaufenen Quartal verdiente Bayer operativ ein Viertel weniger als vor Jahresfrist. Hier wirkte sich das Pharmageschäft negativ aus, wo das Unternehmen Gegenwind von der Währungsseite zu spüren bekam. Überdies belasteten höhere Lizenzgebühren wegen erhöhter Einnahmen mit zwei neuen Medikamenten, während beim Bestsellermedikament Xarelto die Konkurrenz von Generikaherstellern jetzt deutlich zu spüren war. Das bereinigte EBITDA sackte im dritten Quartal um knapp 26 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro ab und damit weniger stark als vom Markt mit 1,3 Milliarden Euro erwartet, wie Bayer in Leverkusen mitteilte. Der Umsatz sank leicht um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro.

Schweizer Aktien

Mit einem kräftigen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt den ersten Handelstag der neuen Woche beendet. Der SMI verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 11.903 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und 1 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 1 Aktie. Umgesetzt wurden 14,38 (zuvor: 18,65) Millionen Aktien. Tagesgewinner im SMI waren die Aktien der Swiss Re, für die es um 3,5 Prozent nach oben ging. Zwischenzeitlich wurde der höchste Stand seit 22 Jahren markiert. Die Analysten der UBS haben ihre Einstufung für die Titel gleich um zwei Stufen auf "Buy" erhöht, nachdem der Konzern die Reserven um 1,4 Milliarden US-Dollar aufgestockt hat. Damit fielen Bedenken wegen der US-Reserven weg, so die Analysten. Sie erwarten nun eine deutlich höhere Zuversicht sowie höhere Gewinne 2025 und darüber hinaus. Swiss Re wird am Donnerstag das ausführliche Ergebnis für die ersten neun Monate vorlegen. ABB gewannen 1,3 Prozent. Zykliker aus dem Industrie-, Bau- und Chemiebereich waren zu Wochenbeginn in Europa gesucht, hiess es. "Die US-Konjunktur läuft, und ob es mit den Zöllen wirklich so kommt, ist nicht sicher", so ein Marktteilnehmer. In Brüssel gebe es bereits Pläne für ein Entgegenkommen über Kompensationsgeschäfte wie den Einkauf von US-LNG-Gas, ergänzte er. Die Aktien von LEM Holding knickten um 21,9 Prozent ein.

Internationale Märkte

Europa
Der europäische Aktienmarkt ist fest in die neue Woche gestartet. Gestützt wurde die Stimmung von der andauernden Rekordjagd an der Wall Street, den weiter fallenden Ölpreisen und den nach der jüngsten Erholung stabilen Anleihen. "Die befürchteten Alptraumszenarien nach der US-Wahl sind sowohl an der Wall Street als auch in Frankfurt ausgeblieben", hiess es von CMC. Der DAX habe mittlerweile seine Unentschlossenheit abgelegt und schiele wieder Richtung Allzeithoch bei 19.675 Punkten. Der DAX gewann 1,2 Prozent auf 19.449 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 1,1 Prozent auf 4.854 Punkte zu. Der Euro stand weiterhin unter Druck und wertete auf 1,0651 Dollar ab. Bei den Unternehmensdaten wurden überwiegend gute Zahlen vorgelegt. In der Autobranche ging es weiter mit Zahlen der Reifenhersteller. Bei Continental wurden die Gewinnerwartungen im dritten Quartal übertroffen, die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wurde nur wie erwartet etwas reduziert. Die höhere Marge überraschte im Handel positiv, entsprechend schossen die Aktien um 10,6 Prozent nach oben. Der Drittquartalsausweis von Conti habe die Stärke des Reifengeschäfts (14,5% Marge) ebenso demonstriert wie die andauernde Verbesserung im Automobilgeschäft (4,2% Marge), so Jefferies. Hannover Rück hat zwar nicht mit allen Kennziffern die Prognosen getroffen, die Schaden-Kosten-Quote ist mit lediglich 88 Prozent aber noch etwas besser ausgefallen als erwartet. Hier stiegen die Aktien um 3,1 Prozent. Den Reingewinn sieht der Konzern nun bei rund 2,3 Milliarden Euro, bisher war er von mindestens 2,1 Milliarden Euro ausgegangen. Bei Stahlhersteller Salzgitter ging es indes tief in die Verlustzone, die Titel reagierten volatil und schlossen letztlich mit Abgaben von 3,3 Prozent. Die Wertanpassungen und die negative operative Entwicklung seien negativ für die Salzgitter-Aktie, meinten die Analysten von Baader.

USA
Zu Wochenbeginn hat sich die Rekordjagd an der Wall Street fortgesetzt. Im frühen Handel markierten Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite neue Allzeithochs. Anschliessend ging den Indizes allerdings etwas die Puste aus und sie kamen von ihren Tageshochs zurück. Vergangene Woche hatten die Kurse vom Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl profitiert und waren von Rekord zu Rekord geeilt. Jedoch dürfte sich der Fokus im Wochenverlauf wieder den US-Konjunkturdaten zuwenden – vor allem Daten zur Inflation, hiess es. Am Mittwoch werden die US-Verbraucherpreise für Oktober veröffentlicht, am Donnerstag folgen die Erzeugerpreise. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 44.293 Punkte. Das neue Rekordhoch liegt bei 44.487 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen jeweils 0,1 Prozent. Dabei wurden an der Nyse 1.568 (Freitag: 1.748) Kursgewinner gezählt, denen 1.219 (1.046) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 59 (54) Titel. Bei den Einzelwerten gewannen die Aktien der Kryptobörse Coinbase im Sog des Bitcoin-Anstiegs 20 Prozent. Für die Tesla-Aktie ging es um 9,2 Prozent aufwärts. Im Verlauf wurde ein neues Jahreshoch markiert. Tesla-Gründer und -CEO Elon Musk hat Trump während des Wahlkampfs nach Kräften unterstützt. Das könnte ihm nach Trumps Amtsantritt nützen. Dagegen knickten die Papiere von AbbVie um 12,6 Prozent ein. AbbVie hat mit einem erst kürzlich erworbenen Medikamentenkandidaten zur Behandlung von Schizophrenie Schiffbruch erlitten: In der klinischen Phase-2-Studie verfehlte der Medikamentenkandidat Emraclidin das Hauptziel, wie das US-Biopharmaunternehmen mitteilte.

Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Dienstag mit Abgaben. Von der Wall Street kamen zwar positive Vorgaben, jedoch schwächte sich die jüngste Rekordrally deutlich ab. Die höchsten Abgaben verzeichnet die Börse in Hongkong. Der Hang-Seng-Index verliert nach den kräftigen Vortagesverlusten 2,1 Prozent. Auf dem chinesischen Festland gibt der Schanghai-Composite um 0,3 Prozent nach.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt ruhte der Handel am Montag wegen des Feiertags Veterans Day. Am Dienstag gegen 7.30 Uhr stieg der Satz für die zehnjährige Anleihe um 2,8 Basispunkte auf 4,338%, während der Satz für die zweijährige Anleihe um 4,7 Basispunkte auf 4,311% stieg.

Analyse
UBS senkt Ziel AMS-Osram auf 13,80 (16) EUR – Buy
UBS senkt Nemetschek auf Neutral (Buy) – Ziel 115 (98) EUR
Barclays senkt Ziel Daimler Truck auf 45 (50) EUR/Overweight – Händler


Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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