Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 17.12.2024 - 00:00
Softbank plant massive Investitionen in den USA. CEO Masayoshi Son kündigte gemeinsam mit Donald Trump Investitionen von 100 Milliarden Dollar über vier Jahre in den USA an. Son geht davon aus, dass durch die Investitionen etwa 100.000 Jobs mit Fokus Künstliche Intelligenz und der damit zusammenhängenden Infrastruktur geschaffen werden. Die Investitionen sollen abgeschlossen werden, bevor Trumps Amtszeit Anfang 2029 endet. Die Finanzierung ist bisher noch unklar. Das japanische Technologieunternehmen verwaltet den "Vision"-Fonds, der rund 100 Milliarden Dollar schwer ist. Die Zusage kommt Trump zugute, der die Verjüngung der Wirtschaft zu einem Kernstück seiner Präsidentschaftskampagne gemacht und angekündigt hat, seine Agenda nach seinem Amtsantritt im nächsten Monat zügig umzusetzen. Vergangene Woche sagte Trump, dass jedes Unternehmen, das 1 Milliarde Dollar oder mehr in den USA investiert, im Schnellverfahren Genehmigungen erhalten würde.
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag behauptet geschlossen. Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.702 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursverlierer und 7 -gewinner gegenüber, unverändert schlossen Zurich Insurance und Swisscom. Umgesetzt wurden 20,81 (Freitag: 15,99) Millionen Aktien. Tagesgewinner waren Lonza, zum Schluss der Vorwoche noch der Tagesverlierer. Die Aktie machte mit einem Plus von 2,4 Prozent das Minus vom Freitag fast komplett wieder wett. ABB verbesserten sich um 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat von Aker Solutions einen Planungsauftrag für ein schwimmendes Offshore-Windprojekt erhalten - laut ABB den ersten schwimmenden Offshore-Windpark Europas im kommerziellen Massstab. SMI-Tagesverlierer waren Logitech nach einer Abstufung auf Neutral von Kaufen durch die Bank of America. Logitech verloren 2,1 Prozent. In der zweiten Reihe gewannen Galderma 4,9 Prozent, nachdem der Hautpflegespezialist die Zulassung seines Medikaments Nemluvio durch die US-Arzneimittelaufsicht mitgeteilt hatte. In der dritten Reihe ging die Hausse bei Wisekey weiter. Das im Bereich Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und Internet der Dinge (IoT) tätige Unternehmen, hatte eine Partnerschaft der Tochtergesellschaft Wiesesat.Space mit dem Raumfahrts- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX von Elon Musk mitgeteilt. Dabei geht es um den Start von Satelliten der nächsten Generation am 14. Januar 2025. Das Unternehmen selbst spricht von einem "bedeutenden Meilenstein". Der Kurs, der sich bereits am Freitag mehr als verdoppelt hatte, tat dies erneut und erreichte 21,50 Franken.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag in einem als ruhig bezeichneten Handel leichter tendiert. Der DAX gab um 0,5 Prozent auf 20.314 Punkte nach. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,4 Prozent auf 4.947 Punkte nach unten. Klare Tagesverlierer waren Autoaktien, ihr Stoxx-Subindex lag mit einem Minus von knapp 3 Prozent klar am Ende. Der französische Leitindex CAC-40 verlor 0,7 Prozent, nachdem die Ratingagentur Moody's die Bonität Frankreichs um eine Stufe auf Aa3 gesenkt hatte. Novo Nordisk machten mit einem Satz von 3,1 Prozent das Minus vom Freitag praktisch wieder wett. Treiber war die Mitteilung, dass der Kauf von drei Standorten des US-Pharma-Auftragsverpackers Catalent alle behördlichen Genehmigungen erhalten hat. Entain (-6,3%) litten unter der Nachricht, dass die australische Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität ein Verfahren gegen den Ladbrokes-Eigentümer eingeleitet hat, weil dessen Online-Wettplattformen angeblich gegen die australischen Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verstossen hat. Nicht gut kam das Angebot von Vonovia zur Komplettübernahme der Tochter Deutsche Wohnen an. Vonovia fielen um 4,1 Prozent, Deutsche Wohnen um 3,7 Prozent.
USA
Die Weihnachts-Rally an der Wall Street hat zu Beginn der Woche Fahrt aufgenommen - vor allem bei den als besonders zinsempfindlich geltenden technologielastigen Nasdaq-Indizes. Sie gewannen mit der Aussicht weiter sinkende Zinsen bis zu 1,5 Prozent und erreichten neue Rekordhochs. Der S&P-500 kam immerhin um 0,4 Prozent voran. Der mit 30 Aktien eng gefasste Dow-Jones-Index hinkte erneut hinterher, er gab um 0,3Prozent nach auf 43.717 Punkte und verzeichnete damit den achten Handelstag in Folge ein Minus. Gebremst wurde er diesmal vor allem vom Minus von 4,2 Prozent beim Schwergewicht Unitedhealth. Unitedhealth litten ebenso wie CVS Health (-5,6%), darunter, dass der designierte US-Präsident Donald Trump, erneut die Arzneimittelvermittler ins Visier nahm und sie für hohe Arzneimittelpreise verantwortlich machte. Honeywell zogen um 3,7 Prozent an. Der Konzern erwägt eine Abspaltung seiner Luft- und Raumfahrtsparte, rund einen Monat nachdem der aktivistische Investor Elliott eine Aufspaltung des US-Mischkonzerns gefordert hatte. Broadcom (+11,2%) setzten ihren Höhenflug vom Freitag fort, nachdem das Chip- und Softwareunternehmen einen großen mittelfristigen Umsatzsprung avisiert hatte. Super Micro gaben um 8,3 Prozent nach. Der KI-Serverhersteller plant laut einem Kreise-Bericht eine Kapitalerhöhung, dazu steigt die Aktie aus dem Nasdaq-100-Index ab. Microstrategy werden in den Nasdaq-100 aufgenommen. Davon und auch davon, dass der Bitcoin einen neuen Höchststand erreichte, profitierte das Papier aber nur anfangs. Am Ende ging sie kaum verändert aus dem Tag. Aktien anderer Unternehmen mit Bitcoin-Fantasie legten dagegen zu: Coinbase um 1,5 und Robinhood Markets um 7,5 Prozent. Neben Microstrategy kommen am 23. Dezember auch Palantir (-0,4%) und Axon (+0,7%) in den Nasdaq-100-Index. Ihre Plätze räumen müssen dafür neben Super Micro Computer Moderna (unverändert) und Illumina (+0,4%).
Asien
An den asiatischen Börsen ist am Dienstag eine gesteigerte Nervosität im Vorfeld der zur Wochenmitte anstehenden US-Zinsentscheidung bzw. jener in Japan am Donnerstag zu spüren. In Hongkong sinkt der HSI um 0,5 Prozent, der Schanghai-Composite auf dem Festland um 0,6 Prozent. Konsumbezogene Titel geben nach den schwachen Einzelhandelsdaten stark nach: Yonghui Superstores fallen um 9,4 und Shanghai Bailian um 4,3 Prozent. In Japan büsst der Nikkei-225 0,1 Prozent auf 39.398 Punkte ein. Der Kospi in Südkorea gibt mit 1,3 Prozent deutlicher nach und baut seine Verluste im Verlauf aus. Verkauft werden unter anderem Autobatterieaktien, nachdem Medienberichte erneut auf drohende Zölle in den USA verwiesen haben.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um einen Basispunkt (0,01 Prozentpunkte) auf 4,41%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,26% kletterte. Bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank rechnet der Markt fest mit einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte in die Spanne 4,25 bis 4,50 Prozent.
Analyse
Rating Galderma: UBS erhöht auf Buy (Neutral) - Ziel 102 (85) CHF
Kursziel Helvetia: JP Morgan senkt auf 160 (170) CHF - Neutral
Rating Leonteq: Research Partners senkt auf Halten (Kaufen) - Ziel 22 (40) CHF
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