Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 24.04.2025 - 00:00
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel hat im ersten Quartal deutlich mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Der Nettoumsatz stieg um 15 Prozent auf 6,33 Milliarden Franken und der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag um 8 Prozent auf 2,24 Milliarden, wie das Unternehmen heute mitteilte. In der Folge verbesserten sich auch die Gewinnzahlen. Der operative Gewinn (EBIT) legte um 7 Prozent auf 402 Millionen zu und der Reingewinn um 9 Prozent auf 303 Millionen Franken. Die Profitabilität gemessen an der Konversationsrate, die das Verhältnis von EBIT zum Rohertrag beschreibt und für das Management eine wichtige Kenngrösse ist, sank um 10 Basispunkte auf 18,0 Prozent. "Kühne+Nagel ist sehr gut in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagt CEO Stefan Paul. "Wir konnten unseren Marktanteil erhöhen, neue Kunden gewinnen und dabei auch die Profitabilität verbessern.“ Der für das laufende Jahr prognostizierte EBIT im Bereich von 1,5 bis 1,75 Milliarden Franken wird unverändert belassen. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten beim Thema "Handelszölle" werde dieser nicht aktualisiert, teilte Kühne+Nagel mit.
Die Kurse an der Schweizer Börse haben am Mittwoch zwar deutlich zugelegt, mit einem Anstieg um 1,4 Prozent auf 11.809 Punkte hinkte der Leitindex SMI in Zürich den meisten europäischen Börsen aber teils deutlich hinterher. Novartis legten nur um 0,2 Prozent zu, Nestlé um 0,9 und Roche um 1,3 Prozent. Mit Swisscom (-0,2%) rangierte ein weiterer defensiver Wert ebenfalls weit hinten in der Tagesrangliste. Im SMI gab es 18 Kursgewinner und 2 -verlierer. Umgesetzt wurden 27,99 (Dienstag: 20,80) Millionen Aktien. Tagesgewinner waren Logitech mit einem Plus von 5,6 Prozent. Mit UBS (+4,4%&) und Kühne + Nagel (+3,7%) folgten typische Zykliker auf den Plätzen. Die am Dienstag mit Zusammenschlussplänen festen Aktien der Versicherer Baloise und Helvetia verzeichneten Gewinnmitnahmen. Baloise kamen um 1,7 Prozent zurück, Helvetia um 0,7 Prozent. Der Zusammenschluss würde einen Versicherer mit einem Marktanteil von 20 Prozent in der Schweiz schaffen, was den Wettbewerbsbehörden keine Sorgen bereiten dürfte, kommentierten die Analysten von Berenberg. Swiss Life komme auf einen Marktanteil von rund 50 Prozent.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch mit massiven Kursaufschlägen geschlossen. Laut dem Wall Street Journal erwägt die US-Regierung eine Senkung der China-Importzölle. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 2,8 Prozent auf 5.099 Punkte. Mit dem DAX geht es sogar um 3,1 Prozent auf 21.962 Punkte nach oben. Für gute Stimmung sorgte diesbezüglich das Zahlenwerk von SAP zum ersten Quartal, welches die Aktie um 10,6 Prozent nach oben trieb. Dieses hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Zwar hat das Cloudgeschäft die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die operative Marge hat die Prognosen aber deutlich geschlagen, und der Gewinn je Aktie ist deshalb mit 1,44 Euro auch klar besser ausgefallen als die erwarteten 1,29 Euro. Verglichen mit dem ersten Quartal des vergangenen Jahres nahm der Gewinn je Aktie sogar um 78 Prozent zu. Die Prognose hat SAP bekräftigt. Gute Zahlen trieben Akzo Nobel um 7,3 Prozent nach oben. Für Reckitt Benckiser ging es nach dem Zwischenbericht für das erste Quartal um 5,7 Prozent nach unten. Unilever fielen im Fahrwasser um 1,3 Prozent. Zu den Verlierern gehörten auch Verteidigungsaktien mit den sich konkretisierenden Gesprächen für eine Lösung des Ukrainekonflikts. Rheinmetall büssten 3 Prozent ein, für Hensoldt ging es 3,8 Prozent nach unten. Delivery Hero zogen dagegen um 5,4 Prozent an, das Unternehmen zieht sich aus Thailand zurück und will sich stattdessen auf lukrativere Märkte in Asien konzentrieren.
USA
Der kräftige Anstieg vom Dienstag an der Wall Street hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index beendete den Tag 1,1 Prozent höher mit 39.607 Punkten. Im Tageshoch hatte er schon 40.376 Zähler erreicht. Der S&P-500 stieg um 1,7 Prozent und für die technologielastigen Nasdaq-Indizes ging es um bis zu 2,5 Prozent nach oben. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 2.125 (Dienstag: 2.553) Kursgewinner, denen 667 (259) -verlierer gegenüberstanden. 28 (25) Titel schlossen unverändert. Bei den Einzelwerten standen Tesla im Fokus. Trotz schwacher Geschäftszahlen stieg der Kurs um 5,6 Prozent nach oben. Intel gewannen 5,4 Prozent. Der Chiphersteller will einem Medienbericht zufolge mehr als 20 Prozent seiner Arbeitsplätze abbauen. Im Chipsektor ging es daneben für Nvidia um 3,8, für AMD um 4,7 und für Broadcom um 4,3 Prozent aufwärts. AT&T verzeichnete im ersten Quartal 2025 dank eines Anstiegs der Kundenzahlen einen höheren Gewinn und Umsatz. Das Unternehmen bestätigte zugleich die Gewinnprognose, deren Spanne knapp unter dem aktuellen Konsenswert von Analysten liegt. Der Kurs legte um 0,7 Prozent zu. GE Vernova kehrte im ersten Quartal wieder in die Gewinnzone zurück. Der Kurs des Energieanlagenherstellers kletterte um 3,1 Prozent. Die Boeing-Aktie hob um 6,1 Prozent ab, nachdem der Flugzeugbauer einen Verlust für das erste Quartal gemeldet hatte, der deutlich geringer ausfiel als befürchtet. Dass die EU gegen Apple und Meta Platforms Geldstrafen von zusammen 700 Millionen Euro verhängte und die beiden Konzerne aufforderte, sich künftig an die für ihre Branche gültigen EU-Vorschriften zu halten, bremste deren Kurse kaum. Apple stiegen um 2,4 und Meta um 4,0 Prozent.
Asien
Nach der jüngsten Rally reicht es am Donnerstag nicht mehr für eine Fortsetzung der Aufwärtsphase an den asiatischen Aktienmärkten. Die Börsen zeigen sich uneinheitlich. In Hongkong gibt der HSI um 1,2 Prozent nach. Der Schanghai-Composite verliert 0,1 Prozent. In Japan dagegen steigt der Nikkei-225 um 0,6 Prozent auf 35.071 Punkte - auch gestützt von einem deutlich nachgebenden Yen zum US-Dollar. Der Kospi in Südkorea verliert indes 0,4 Prozent. Hier stehen die Geschäftsberichte wichtiger Unternehmen im Mittelpunkt. Die Aktien des Speicherchipherstellers SK Hynix geben um 1,3 Prozent nach und machen damit ihre früheren Gewinne nach starken Geschäftszahlen für das erste Quartal wieder zunichte. Die Aktien des Autoherstellers Hyundai Motor und des Stahlherstellers Posco Holdings fallen vor der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse für das erste Quartal im Laufe des Tages um 0,4 Prozent bzw. 1,5 Prozent.
Obligationen
Der US-Rentenmarkt blieb trotz Anzeichen einer Beruhigung volatil, nachdem der verschärfte Handelskrieg und Donald Trumps Angriffe auf die Federal Reserve (Fed) die US-Anleiherenditen seit Anfang des Monats in die Höhe getrieben hatten. Nach einer deutlichen Entspannung zu Handelsbeginn gab die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen schliesslich nur 2 Basispunkte (0,02 Prozentpunkte) auf 4,38% nach. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen, die stärker an die Politik der Fed gekoppelt ist, stieg um 8 Basispunkte auf 3,87%.
Analyse
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